Well done, little one

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Mit schüchternen Schritten laufe ich auf ihn zu und als ich von ihm stehe lege ich meine Hand auf seine Schulter, stelle ich mich auf die Zehenspitzen und gebe ihm einen ganz kleinen Kuss auf die Wange.
„Als Dankeschön dass du mich gestern nicht allein gelassen hast."

POV. Klaus

Als sie die Türe hinter sich schließt kann ich mein Grinsen nicht mehr zurückhalten.
Grinsend mache ich mich auf dem Weg zu Hope.
Als ich in das Zimmer trete sehe ich meinen kleinen Engel wie sie auf dem Bett sitzt und in einem Buch liest.

Als sie mich bemerkt legt sie das Buch zur Seite und stellt sich auf's Bett.
Nachdem ich ihr nah genug bin springt sie mir in die Arme und kuschelt sich an mich.
„Wann können wir nachhause Dad?", fragt sie mich.
„So schnell wie möglich Prinzessin!", versichere ich ihr.
Zweifelnd schaut sie mich an.

„Und wie willst du das schaffen?", fragt sie mich mit gerunzelter Stirn.
„Ich werde sie verführen und wenn sie es am wenigsten erwartet verschwinden wir nachhause.", antworte ich ihr ehrlich weil es nichts bringt sie anzulügen.
„Willst du ihr das wirklich antun?", fragt sie mich schockiert.
„Was meinst du Liebling?
Willst du dann nicht nachhause?"
Erschrocken schaue ich sie an.
„Doch schon...
Aber nicht wenn du sie dafür verletzen musst.

Sie hat mir, seit ich hier bin, nie etwas angetan.
Sie hat mir sogar bei meinen Zauber Problemen geholfen.
Und auch als ich Heimweh hatte hat sie mich getröstet.
Sie hat diesen Verrat nicht verdient!"
Sprachlos schaue ich sie an.
Einerseits weil ich nicht wusste was Lucia alles für meine kleine Prinzessin getan hat, andererseits weil ich einfach nicht glauben kann dass Hope Sympathie für ihre Entführerin empfindet.

„Das kannst du nicht ernst meinen.", werfe ich ihr vor.
„Doch, tu ich.
Verspricht mir dass du sie nicht ausnutzt.", bittet sie mich.
Kurz überlege ich.
Ich kann meine kleinen Prinzessin doch nicht anlügen!
Aber sie gehört nachhause zu ihrer Familie.

„Ich werde sie nicht ausnutzen.", sage ich ihr.
Misstrauisch schaut sie mich an aber nickt schlussendlich.
„Ich gehe in mein Zimmer Liebling", sage ich, stehe auf und laufe zur Türe.
„Ich vermisse sie Dad!", sagt sie noch bevor ich aus dem Zimmer trete.
Verwirrt drehe ich mich um und schaue sie an.

„Mom, Tante Rebekah, Tante Freya, Onkel Elijah und Onkel Kol, sie alle.
Genau wie du."
Ich sage dazu nichts mehr, drehe mich um und verlasse endgültig das Zimmer.

Nächster Tag

POV. Lucia

Während Kol früh morgens schon aus dem Haus geschmissen wurde plane ich den heutigen Tag.
Ich habe mir für heute vorgenommen mit Hope zu reden.
Leicht unruhig laufe ich den Gang zu ihren Zimmer entlang und stehe letztendlich vor der Zimmertüre.
Ich atme noch einmal tief ein, hebe die Hand und klopfe.

Ein kleines Mädchen öffnet mir die Türe und schaut mich überrascht an.
„Was machst du hier?", fragt sie mich.
„Ich wohne hier.
Ich habe mir etwas überlegt.
In der Zeit in der du hier bist kann ich mit dir mein Wissen teilen.", teile ich ihr mit.
Begeistert schaut sie mich an und springt mir um den Hals
Ich verkrampfe sofort und versuche sie weg zu drücken, als ich es nicht schaffe halte ich still und lasse es einfach zu.

Als sie endlich fertig ist lässt sie mich los.
„Danke.
Danke.
Danke.
Dan...", fängt sie an.
„Ja schon klar du bist mir dankbar, aber bitte übertreib es nicht.", unterbreche ich sie.
Nickend schaut sie mich an.

Als sie nicht aufhört zu nicken umfasse ich mit meinen Händen ihren Kopf und bringe ihn zum Stillstand.
Was ist bloß los mit diesem Kind?
Muss wohl in der Familie liegen.
„Übertreib es nicht!
Ich sage dir was du tun sollst und du machst es.
Ohne widerworte!", mache ich ihr klar.
Sie nickt nur einmal und schaut mich dann weiter mit großen Augen an.
„Versuchen wir erstmal einen leichten Zauber.
Einen Lokalisierungszauber!", sage ich und lege eine Karte auf den Schreibtisch.

Sie folgt mir und setzt sich auf einen der Stühle die an dem Schreibtisch stehen.
Ich setze mich auf den anderen welcher gegenüber von ihr steht.
„Konzentriere dich auf auf den Gegenstand oder die Person die du finden willst und sage den Spruch auf!
Dieser lautet 'Phasmatos Tribum Nas Ex Veras, Sequita Saguines.", fordere ich sie auf.

Sie denkt kurz nach, richtet ihren Blick auf die Karte und hält ihre Hände über sie.
„Phasmatos Tribum Nas Ex Veras, Sequita Saguines.", sagt sie und als sie sieht dass nichts passiert runzelt sie die Stirn und schaut mich verwirrt an.
„Sag mal, gibst du immer so schnell auf?", frage ich sie mit schief gelegenem Kopf.
„Es funktioniert einfach nicht.", beschwert sie sich.

„Nach dem ersten mal auf jeden Fall nicht."
Es nervt mich dass sie anscheinend sehr schnell aufgibt.
„Magie braucht seine Zeit.
Du brauchst deine Zeit.
Also lass dir verdammt nochmal Zeit und hör auf dich direkt zu beschweren nur weil es nicht beim ersten mal klappt!", mache ich ihr, vielleicht etwas barsch, klar.
Eingeschüchtert nickt sie nur und hält ihre Hände nocheinmal über die Karte.

„Phasmatos Tribum Nas Ex Veras, Sequita Saguines.
Phasmatos Tribum Nas Ex Veras, Sequita Saguines.
Phasmatos Tribum Nas Ex Veras, Sequita Saguines.
Phasmatos Tribum Nas Ex Veras, Sequita Saguines.", murmelt sie und runzelt mit jedem mal, dass sie den Spruch sagt, mehr die Stirn.
Es scheint als würde sie sich sehr anstrengen.
Ich richte meinen Blick auf die Karte und sehe wie sie langsam an den Rändern anfängt zu brennen.
Zwar nur sehr leicht aber es tut sich was.

„Nicht aufhören!", sage ich zu Hope während ich weiter zugucke wie die Karte nach und nach mehr brennt.
Je öfter sie den Spruch spricht umso mehr verbrennt die Karte.
Als sie den Spruch noch ein letztes mal sagt, schießen die Flammen in die Höhe und Hope erschreckt sich.
Verblüfft schaut sie der Karte beim verbrennen zu.
Als das Feuer endlich verschwand schaue ich auf den verbliebenen Teil der Karte.
Dieser Kartenteil zeigt das Gebiet in dem unser Haus steht.
„Worauf hast du dich konzentriert?", frage ich sie.

„Auf meinen Dad.
Er ist am nähesten.
Und so können wir auch gucken ob er wirklich da ist wo ich denke.", erklärt sie mir.
Das ist klug, das muss ich zugeben.
„Gute Idee, das nächste mal bringe ich eine Karte des Gebietes beziehungsweise des Hauses mit, dann können wir den genauen Ort suchen und nicht nur das grobe Gebiet.
Aber heute nicht mehr.
Wir machen wann anders weiter.", sage ich ihr.

Traurig schaut sie mich an, sagt aber nichts.
Ich stehe vom Stuhl auf und trete auf die Tür zu.
Bevor ich aus dem Raum gehe bleibe ich noch einmal stehen.
„Du hast dich heute gut gemacht Kleine."
Während ich das sage schaue ich sie nicht an und sehe somit auch nicht wie ihr lächeln immer breiter wird.
„Danke.", sagt sie noch.

Lächelnd verlasse ich das Zimmer mit dem Gedanken etwas gutes getan zu haben.

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(Überarbeitet)

The only Hope Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt