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"Scherbert Zitrone", sagte ich und der Wasserspeier machte den Weg zu einer Wendeltreppe zu Dumbledores Büro frei. Ich erklomm die Stufen und klopfte bestimmt an seine Tür, bevor ich eintrat.

"Ah! Lexie! Ich habe mich schon gefragt, wann du mich aufsuchen würdest", rief Albus Dumbledore von seinem Schreibtisch aus und winkte mich heran. Ich setzte mich auf einen Sessel und streichelte den grauen, faltigen Kopf seines Vogels. Fawkes war ein Phoenix und in seiner Blüte atemberaubend schön. Sein jetziger Lebenszyklus neigte sich allerdings dem Ende zu und so sah der Vogel wohl oder übel krank und gebrechlich aus.

"Sein Brandtag steht kurz bevor", sagte ich gedankenverloren und Dumbledore kicherte. Ich schaute auf und sah, wie er sich ein Zitronenbonbon in den Mund warf.

"Du machst dir noch immer Sorgen um den alten Fawkes", stellte er fest und hielt mir eine Schüssel Bonbons hin. "Einen Drops gefällig?" Ich lehnte ab und beugte mich zu ihm vor. Sein langer Bart lag auf dem Tisch.

"Deshalb bin ich nicht hier, Professor", setzte ich an, doch Dumbledore kicherte erneut. Manchmal verstand ich ihn einfach nicht.

"Das war mir klar. Du möchtest mit mir über Gilderoy Lockhart sprechen. Aber natürlich", sagte er und lachte wieder. "Du willst Antworten und die wirst du bekommen, Lexie. Möchtest du nicht doch ein Bonbon?"
Seufzend nahm ich mir eins und steckte es mir in den Mund. Dumbledore richtete seine Brille und lächelte mich freundlich an.

"Warum ist Lockhart hier?", fragte ich und konnte den vorwurfsvollen Ton meiner Stimme nicht verbergen. Dumbledore schien sich allerdings nicht daran zu stören, sondern legte gelassen die Hände zusammen. "Oder wieso bin ich hier? Wir brauchen keine zwei Lehrer für ein Fach."

"Lockhart und du werdet euch die Stunden teilen, Lexie. Seine Fanpost ist sehr zeitintensiv, musst du wissen. Eine ganze Lehrstelle wäre zu viel", sagte er und ich lachte verächtlich auf.

"Lockhart ist ein Hochstapler, wenn Sie mich fragen. Ihn würde ich nicht an die Schüler lassen", meinte ich bitter und verschluckte mich beinahe an meinem Zitronenbonbon. Dumbledore lächelte wieder so geheimnisvoll und deutete auf einen Stapel von Lockharts Büchern. Er war doch wohl kein Fan...

"Alles was in diesen Büchern steht, ist eine Lüge. Das ist mir wohl bewusst. Es ist mir lieber ihn hier zu haben, dort wo ich ihn kontrollieren und auffliegen lassen kann. Lass den Kopf nicht hängen. Er wird seine Zeit wohl kaum mit Unterricht verschwenden. Irgendwann verliert er den Spaß daran und du wirst keine Probleme mehr mit ihm haben. Die Schüler brauchen Unterricht in diesem Fach und nur du kannst dafür sorgen." Ich seufzte und rieb mir über die Augen.

"Sie wollen Lockhart hochgehen lassen?", hakte ich nach und Dumbledore lächelte verschlagen. Der Mann steckte voller Überraschungen. Gut, dass Gilderoy mir zuwider war. "Ich bin dabei."

Einige Tage später sah ich, wie sich Gilderoy Lockhart Harry beiseite nahm, ehe dieser in ein Gewächshaus treten konnte. Professor Sprout sah aus, als hätte sie ihn am liebsten vergiftet, gab allerdings recht schnell auf. Lockhart hatte sie anscheinend platt geredet. Was anderes konnte er in meinen Augen auch nicht als Reden.

"Harry, Harry, Harry. Es war mir klar, dass du die Aufmerksamkeit suchen würdest. Du bist wohl auf den Geschmack gekommen, als du mit mir auf der Titelseite erschienen bist. Aber Junge, für ein bisschen Ruhm solltest du nicht solche Dummheiten anstellen", hörte ich ihn sagen und bemerkte, wie Potter versuchte zu fliehen. Er tat mir schrecklich leid. Lockharts dumme Sprüche konnte jeder Mensch, ob Muggel oder Zauberer, nur begrenzt aushalten. Und Harry hatte seine empfohlene Dosis Gilderoy Lockhart bereits überschritten. Ich trat dazu und schaute Potter übertrieben streng an.

"Nur, weil Sie der berühmteste Zauberer aller Zeiten sind, Potter, noch berühmter als Professor Lockhart, heißt das nicht, dass Sie Ihren Unterricht verpassen dürfen. Ab ins Gewächshaus. Kommen Sie nach Ihrem Unterricht in mein Büro", tadelte ich ihn gespielt und lächelte matt, als er grinsend zu seiner Klasse rannte. Ich wandte mich ab und ließ den aufgeblasen Gockel einfach stehen. Leider folgte er mir.

"Ich habe Professor Sprout erklärt, wie man am besten mit einer Peitschenden Weide umgeht. Ich kann es Ihnen ebenfalls erläutern", rief er und ich ging schneller. Sein marineblauer Umhang hinderte ihn zu meinem Bedauern nicht daran, das Tempo ebenfalls zu erhöhen.

"Kein Interesse", brummte ich und Lockhart tänzelte lächelnd neben mir her.

"Hier sind keine Schüler, Professor Grey", sagte er und wackelte mit den Augenbrauen. Gleich würde ich kotzen.

"Hogwarts ist eine Schule. Natürlich sind hier Schüler", zischte ich und Lockhart griff nach meinem Arm, als wir an den Klassenräumen im Kerker vorbeikamen. Ich hatte gehofft, dass er sich nicht hier runter trauen würde. Falsch gedacht. Er hielt mich fest und ich unterdrückte den Drang, ihm eine rein zu hauen nur Dumbledore zuliebe.

"Ich weiß, was Sie wollen", säuselte Lockhart und ich begann mich ernsthaft belästigt zu fühlen. "Es ist nicht verwerflich. Ich bin schließlich Ich." Ich tastete nach meinem Zauberstab, doch Lockhart griff unter sein Cape und holte eine Autogrammkarte hervor. Mir klappte der Mund auf. "Was soll ich schreiben? Für die wundervolle Lexie?" Ich konnte mich nicht rühren. Dank sei Merlin, dass Devlin in diesem Moment aus seinem Vorratsraum kam. Er hatte wohl mitgehört.

"Schreiben Sie: Für schieben Sie sich Ihre Karte in den Arsch", sagte er. Seine Stimme klang schärfer als ein Messer. Ich lachte kurz auf. Lockhart begann zu schreiben, hielt inne und schaute dann zu mir auf.

"Tatsächlich?", fragte er und schien zu überlegen, ob dies tatsächlich ein ernstgemeinter Wunsch war.

"Schieben Sie sich Ihre Karte in den Arsch", wiederholte ich, schob ihn beiseite und nahm Dev einige Reagenzien ab.

"Ich lasse sie Ihnen zukommen!", rief Gilderoy und ich schüttelte nur den Kopf, als ich neben Dev zu seinem Klassenzimmer ging.

"Danke", brummte ich und er lachte humorlos auf. Ich warf ihm einen Blick zu, doch er schaute stur geradeaus.

"Er will dich knacken. Du bist hübsch und erfolgreich. Es gefällt ihm nicht, dass du ihm nicht verfällst", meinte er schließlich und ich wurde ein wenig rot. Devlin fand also noch immer, dass ich hübsch war.

"Ach, das glaube ich nicht. Er kommt nur mit Ablehnung nicht zurecht. Das hat mit mir als Person nichts zutun", erwiderte ich und reichte ihm seine Zutaten, als wir vor der Raumtür stehen blieben.

"Du siehst umwerfend aus, Lexie. Du wirst von Tag zu Tag schöner. Wie kann er da nicht auf dein Aussehen achten", flüsterte Dev, lächelte beinahe gequält und ging dann in den Raum. "Goyle! Ihre Eltern haben Sie anscheinend zu oft vom Wickeltisch fallen lassen. Ansonsten kann ich mir Ihre Geistesträgheit nicht erklären", schrie er Goyle an, dessen Kessel auf unerklärliche Weise Feuer gefangen hatte. "Und Sie, Malfoy! Ich bin nicht mein Vater! Wischen Sie sich dieses hämische Grinsen aus dem Gesicht. Fünf Punkte Abzug für Slytherin. So etwas will ich hier nicht haben!"
Ich grinste und glaubte zum ersten Mal, dass Devlin Snape ein besserer Lehrer als viele andere Hauslehrer Slytherins vor ihm sein wird.

Our Time - Eine Harry Potter/ Tom Riddle Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt