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Gedächtniszauber. Wow. Konnte er doch etwas. Lockhardt hatte seinen ganzen Ruhm auf den Taten anderer Zauberer und Hexen aufgebaut und diese durch seine Vergessenszauber dazu verdammt ein Leben im Sanatorium zu führen. Arschloch.

Ich kletterte durch ein Loch in der Felswand und streckte meine Hände noch einmal nach Devlin und Ron aus. Ich packte sie beide an den Handgelenken und schaute sie ernst an. Staub rieselte mir in die Augen und ich musste niesen. Der Ton hallte laut wider und verlor sich schließlich.
"Weasley, das was Sie und Potter hier getan haben, ist verdammt gefährlich. Deshalb will ich von Ihnen, dass Sie hier sitzen bleiben und auf Professor Snape hören", begann ich und Ronald nickte. Mein Blick schoss zu Dev.
"Und du, Devlin, pass auf den Jungen auf. Und wehe du ziehst ihm Hauspunkte ab. Dann wäre ich richtig wütend. Versucht bitte hier rauszukommen, okay?" Devlin schaute mich finster an.

"Und dich alleine lassen? Bist du völlig durchgeknallt?", knurrte er und ich ließ Rons Hand los, nur um Devlin meinen Zeigefinger vors Gesicht zu halten.

"Mach, was ich dir sage, Devlin. Wir sind jetzt Lehrer. Das Wohl der Schüler muss unsere höchste Priorität sein", erwiderte ich und ließ auch seinen Arm los.

"Lexie, wehe du kommst nicht wieder. Dann bin ich richtig wütend", meinte er und schaute mich eindringlich an. Ich lächelte matt.

"Ich geb mir Mühe", flüsterte ich, winkte unbeholfen und entfernte mich dann mit erhobenem Zauberstab. Schnellen Schrittes lief ich den Gang entlang und musste mich zusammenreißen, nicht durchzudrehen. Was würde mich in der Kammer erwarten? Ich konnte zugeben, dass ich Angst hatte. Große Angst. Ich fürchtete um Harrys Leben und um das Leben der kleinen Weasley. Ihr Tod würde mich aus der Bahn werfen. Ich hatte so viel Zeit verschwendet. Hätte ich doch bloß nie daran geglaubt, Riddle ändern zu können. In meiner Sorge um die Vergangenheit hatte ich die Gegenwart völlig vergessen. Wie von selbst fand ich mich vor der steinernen Tür wieder.

"Auf", befahl ich und die Schlangen lösten ihre Verbindung und die Tür öffnete sich. Was ich sah, verschlug mir den Atem. Der Basilisk lag tot am Boden und Fawkes, in neuem Gewand hockte auf Harrys Schulter, der vor einer leblosen Ginny Weasley kauerte. Vor ihm lag ein aufgeschlagenes Buch. Ich erkannte es wieder. Es war Toms Tagebuch. Doch, was mich wirklich umhaute, war Tom Riddle, der sich vor Harry manifestierte und etwas über Sieg und Niederlage faselte. Ich lief auf die Gruppe zu und blieb vor Harry stehen. Auf seinem Gesicht zeichnete sich Hoffnungslosigkeit ab und doch, ich wusste, dass er nicht aufgegeben hatte.

"Lass die Kinder gehen, Riddle", zischte ich und stellte mich breitbeinig hin, bereit bis ans Äußerste zu gehen. Ihm fiel beinahe Harrys Zauberstab aus der Hand.

"Lex, wie ist das möglich? Du bist kaum gealtert", entfuhr es ihm und ich schob mit meinem Fuß das Tagebuch näher zu Harry. Riddle bemerkte mich nicht.

"Du hast dich also in diesem Buch verewigt", sagte ich statt einer Antwort und Riddle starrte mich weiter an. "Du bist sozusagen das Buch." Den letzten Satz sagte ich extra  eindringlich.

"Du hast mir so sehr gefehlt. Deine Worte, bei unserem letzten Streit haben sich so unwirklich angefühlt. Jetzt weiß ich, dass wir wieder zusammen sind", erwiderte er und ich sah aus meinem Augenwinkel, wie Harry den Zahn des Basilisken packte.  Schlauer Junge. Doch auch Riddle schaute zu Harry und mir wurde schlecht. "Zuerst muss ich mich um Potter da kümmern." Ich trat nicht aus dem Weg, sondern schirmte die Kinder weiter vor Riddle ab. Da kam mir eine Idee, ich konnte Riddle nicht mit Magie besiegen. Er war das Produkt seines Tagebuches. Es musste zerstört werden und Harry brauchte noch etwas Zeit, Mut dafür.

"Ich fordere meinen Gefallen ein", rief ich und Riddle starrte mich verwirrt an. "Der Gefallen, den du mir noch schuldest, weil ich Zeit mit dir verbracht habe." Verständnis zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.

Our Time - Eine Harry Potter/ Tom Riddle Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt