Die Straßen Pringstens

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Kapitel 9 Die Straßen Pringstens

Mit schmerzenden Füßen und knacksenden Gelenken schließe ich den Laden ab, überprüfe ob die Alarmanlage aktiviert ist und bewege mich danach Richtung Heimat. Ich Lebe nur zehn Minuten Fußmarsch entfernt von meinem Candy Shop gegenüber des Prins Lakes und des städtisches Parks und dennoch ist es jedes Mal eine Qual nach der Arbeit auch noch nach Hause zu dackeln. Nur besitze ich kein Auto, was sich in meiner Lage auch gar nicht lohnen würde.

Ich Liebe Pringsten. Alles was ich zum Leben benötige, befindet sich hier. Deswegen wäre ein Auto vollkommen überflüssig.

Das ist natürlich meine Ansicht, aber dann gibt es auch noch eine andere Spezies, die einen Spaziergang nicht ohne ihre Limousine machen können.

>> Summer Austin, was ein Zufall. << Minzi Elliot gehört zu dieser Spezies.

>> Minzi, an Zufälle glaube ich nicht. << Lächel ich die rothaarige an, die ein diabolisches Grinsen auf den Lippen trägt.

>> Ich hab in letzter Zeit einiges über Nathaniel und dich gehört. << Versucht sie es so desinteressiert wie nur möglich rüber zu bringen, jedoch kaufe ich ihr das nicht ab. Dafür kenne ich sie zu gut.

>> Minz, du weißt genau, dass ich nach all dem kein Interesse mehr an Nathaniel habe. Bitte hör auf die unnahbare zu spielen. Ich überlasse dir den Schnösel. << Versuche ich meine alte Freundin von ihrem Zickenpfad runter zu bekommen. Minzi gehört nicht zu diesen Schnöseligen Miststücken, die glauben sie wären was Besseres. Sie ist ein guter Mensch. Jedoch versucht sie ab und an die Zicke raus zulassen, wenn es um Nathaniel geht.

Während der Highschool waren wir sogar sehr gute Freundinnen, doch nachdem sich eher per Zufall zwischen Nathaniel und mir eine Beziehung angebahnt hat, sah sie mich nur noch als Störfaktor.

Für mich ist das nicht weiter schlimm, jedoch finde ich es sehr traurig, dass sie so sehr in ihn verknallt ist, obwohl er ihr oft Mitteilt, dass zwischen Ihnen nie mehr als Freundschaft sein wird.

>> Sehr charmant Summer. << Sie verdreht entnervt die Augen, lässt das verdunkelte Fenster hochfahren und düst davon.

Irritiert von ihrem Auftreten, laufe ich weiter nach Hause, werde jedoch erneut aufgehalten.

>> Hey Summer. << Anthony holt mich joggend ein, ein breites Grinsen im Gesicht. Keuchend nimmt er sich die Kopfhörer aus den Ohren, wischt sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.

>> Hey. << Unwohl sehe ich hinter den Riesen, um zu checken ob er nicht jemanden im Schlepptau hat.

>> Nathaniel ist nicht hier. Er hat gerade ein Skype-Meeting mit unserem Vater. << Rot anlaufend, weil er mich so leicht durchschaut hat, wende ich den Blick ab.

>> Na dann, wir sehen uns. << Verabschiede ich mich, wende mich von ihm ab, doch Anthony folgt mir.

>> Hey, bitte lauf nicht weg. << Mit schnellen Schritt versuche ich ihn abzuhängen, doch der Dunkelhaarige hält gut schritt.

>> Ich laufe nicht weg, ich habe es nur eilig. << Das stimmt natürlich absolut nicht, aber ich möchte jetzt kein Gespräch mit ihm führen. Am besten niemals.

>> Was hast du denn noch so vor? << Genervt verlangsame ich meine Geschwindigkeit, dabei merke ich wie Anthony neben mir triumphierend am Grinsen ist.

>> Grins nicht so dämlich. Ich habe nichts vor, ich will mich nur nicht mit dir Unterhalten. Und mit deinem Bruder im Übrigen auch nicht. Ich dachte das wäre vollkommen klar, nachdem ihr ohne ein Wort das Land verlassen habt. Zu denken ihr könnt hier auftauchen und so weiter machen wie bisher ist sogar für euch zu Arrogant. Also tut mir einfach den Gefallen und halte dich fern von mir. << Wütend stampfe ich davon, ignoriere den blaffen Anthony und mein größer werdendes schlechtes Gewissen, weil ich ihn ohne Grund so angeblafft habe.

Aber ich werde einfach so wütend, wenn ich ihre Gesichter sehe und daran zurück denke, wie traurig ich war, dass es mich einfach übermannt.

Ein lausiger Brief hätte mir vollkommen ausgereicht, um nicht komplett am Boden zu liegen, aber nicht einmal das haben sie mir geben können.

Sie sind verschwunden, und jetzt müssen sie nun mal mit den Konsequenzen leben. Und die ist, dass ich nie wieder etwas mit Ihnen zu tun machen möchte.

Anthony unternimmt keine anstallt mehr mich einzuholen oder sonst irgendwie anzuhalten. Deshalb trete ich mit hängenden Schultern in meinen Wohnhaus, dessen Haupttür mal wieder nicht abgeschlossen wurde. Auch wenn ich Pringsten für die sicherste Stadt des Landes halte, fände ich es besser, wenn die Tür nicht immer für jedermann offen bleiben würde.

Meine schweren Schritte hallen an den kahlen Wänden des Flures wieder, es fühlt sich an wie eine Ewigkeit, in den dritten Stock zu laufen, meine Wohnungstür auf-dann abzuschließen und mich auf die Couch in meinem Wohnzimmer zu legen.
Die beiden haben mir den heutigen Tag schwer gemacht.

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