TOO SHY

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Der Unterricht zog sich so lang, dass ich mir wünschte ich hätte einen Gameboy zur Hand mit dem ich mir die Zeit vertreiben könnte. Stattdessen muss ich mir Zettel an den Kopf werfen lassen. Ich hob ihn auf und las, was drauf stand: 'Ich mach dich fertig, Bitch!' Das konnte nur von einer Person kommen. Isabella...
"Was hast du da?", fragte Vivian.
"Ist nicht wichtig.", sagte ich schnell und schmiss es wieder auf den Boden. So eine Drohung konnte man nicht ernst nehmen, genauso wenig wie die Person, die sie verfasst hatte.

Nach der Stunde mussten wir, um aus dem Raum zu gehen, an Isabella und ihren Freundinnen vorbei. Ich konnte das ohne Probleme, Vivian allerdings stolperte oder besser gesagt, ihr wurde ein Bein gestellt. Wie kindisch. Und warum ausgerechnet Vivian? Sie hatte ihr nichts getan. Wenn sie jemandem ein Bein stellen wollte, sollte sie es doch bei mir machen. Was hielt sie auf? Das war einfach nur peinlich. Ich nahm Vivian bei der Hand und ging mit ihr raus ohne es zu kommentieren.

Da wir Pause hatten, setzten wir uns draußen auf die Wiese. Der Vorfall kam nicht zur Sprache, denn augenblicklich gab es einen neuen. Ich beobachtete aus der Ferne wie Isabella und ihre Snitches mit Jane sprachen. Ihre Haltung verriet mir, dass das nicht gutes bedeuten konnte.
"Ich bin gleich wieder da.", informierte ich Vivian und eilte zur Rettung. Dieses Mädchen hatte echt Nerven.
"Du schuldest mir immer noch 200$ für die Reinigung meines Tops.", hörte ich nur, da stieg es mir schon über den Kopf.
"Es reicht, Isabella. Frag doch einfach Daddy nach einem neuen Top oder noch besser, er soll dir ein Pony kaufen, vielleicht gibst du dann endlich Ruhe.", sagte ich und stellte mich zwischen Jane und Isabella.
"Wieso mischt du dich denn da ein? Das ist eine Sache zwischen mir und..."
"Du kennst nicht mal ihren Namen aber verlangst Geld von ihr.", sagte ich lachend.
"Mit dir rede ich nicht!" Sie dachte wohl, damit könnte sie mich runter machen.
"Als hättest du eine andere Wahl. Oh warte, die hast du, VERZIEH DICH!" Ja, es war ziemlich zickig von mir aber was hätte ich sonst tun sollen? Vernünftig mit ihr reden? Als ob das klappten würde...

"Hey babe, gibt es ein Problem?", fragte plötzlich Matthew. Wo kam der denn jetzt her? Er legte seinen Arm um Isabella und sah auf mich herab. Wortwörtlich, der Typ war ein Riese.
"Nur wenn du es zu einem machst.", mischte sich noch jemand ein. Es war Shawn, der auch die anderen im petto hatte.
"Was wollt ihr denn?", fragte Matthew.
"Misch dich nicht ein, Shawn.", sagte Isabella, wobei das schon sehr nach einer Drohung klang.
"Halt die Klappe, Isabella. Du kannst bei anderen so eine Show abziehen aber nicht bei mir. Du willst doch nicht, dass ich deiner Mutter erzähle, was du hier tust. Nicht nur mit meinen Freunden, sondern auch mit allen anderen." Na das war mal eine Drohung. Ich war schon fast Stolz auf Shawn.
"Sie würde dir nie glauben!"
"Achja? Bist du dir da sicher? Wenn man bedenkt, dass ich für sie der perfekte Schwiegersohn wäre, denke ich schon, dass es sie interessiert, wie ich von dir denke." Augen rollend seufzte Isabella, schwieg aber. Dann schien wohl etwas dran zu sein, dass ihre Mutter möchte, dass sie Shawn heiratet. Der Arme.

"Roll ruhig weiter mit den Augen. Vielleicht siehst du so mal irgendwann was ein Gehirn ist.", murmelte Jane vor sich hin.
Uh, das hatte gesessen!
"Was hast du gesagt!?", fragte Isabella und machte ein paar Schritte auf Jane zu. Ich stellte mich allerdings dazwischen, sodass Isabella nun unmittelbar vor mir stand. Zu nah für meinen Geschmack aber es war ja nicht so als würden wir uns gleich küssen.
"Trau dich, na los. Ich brenne darauf zu sehen, wie du das schaffen willst." Sie sah mir abwechselnd in die Augen und spannte den Kiefer an.
"Ja, das habe ich mir gedacht und jetzt schön zurück mit dir.", sagte ich und scheuchte sie mit meinen Händen zurück in Matthews Arme.
"Ihr habt sie doch nicht mehr alle.", sagte dieser.
"Lass gut sein, babe. Früher oder später wird es ihnen leid tun."
"Du und welche Armee?", fragte Reese.
"Wer braucht eine Armee, wenn er Informationen hat, die sogar Twila Ray zum schweigen bringen." Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, sie überschätzt sich selbst allerdings ist es wohl offensichtlich, dass die, die so etwas sagten, auch etwas zu bieten hatten. Die Frage war nur, was konnte Isabella wissen?
"Irgendjemand muss dir ja wohl das Maul stopfen." Wütend packte ich sie an ihrem Top doch fast Zeitgleich legten sich Arme um meine Taille, die mich vom Boden hoben. Automatisch ließ ich sie los und versuchte mich zu befreien.
"Lass mich los, Shawn!"
"Wohl kaum." Zappelnd kratzte ich an seinen Armen bis Reese mich an den Beinen packte.
"Weg hier.", sagte er und lief voran. Wohin!?

Twila Got A TongueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt