BACKGROUND CHECK

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"Also, sein Name ist Jake Davids, er ist 20 und geht nicht auf unser College.", begann Vivian.
"Er geht nämlich auf die Harvard University."
"Laut seinem social media ist er single aber er wurde von sehr vielen Leuten auf Bildern markiert, darunter sehr viele Frauen.", setzte Okka die Recherche fort.
"Und die werden wohl kaum alle mit ihm verwandt sein und wenn doch, er folgt keiner von ihnen.", kommentierte ich und trank von meinem Eiskaffee. Wir waren im selben Café, indem ich auch mit Reese war.
"Ist das wirklich nötig?", fragte Jane.
"Es ist eine ganze Woche vergangen, seit ihr euch kennengelernt habt und er hat noch nicht auf deine Nachrichten geantwortet. Das ist typisches Fuckboy Verhalten!", sagte ich. Es gefiel mir auch nicht, mich mit einem Typen zu beschäftigen, der früher oder später weg vom Fenster sein würde. Ich hoffte einfach nur, dass es früher war, sonst könnte es böse für Jane ausgehen.
"Aber er war wirklich nett. Kein blöder Spruch und keine Überheblichkeit." Ja, das waren die besten. Sie musste noch viel lernen.

"Es gibt 4 Arten von Jungs. 1. Die Puppies, 2. Den Boyfriend, 3. Das Arschloch und 4. Der Fuckboy.", klärte ich sie auf.
"Was ist der Unterschied zwischen einem Arschloch und einem Fuckboy?", fragte Vivian. Ich war froh, dass sie fragte.
"Ich geb euch mal einen zum Beispiel. Wir alle kennen jemanden, der in die Kategorie Arschloch fällt. Wer könnte das sein?" Nachdenklich sahen sie mich an. Ich schätze, damit hätte ich rechnen müssen.
"Reese." Nun ging ihnen ein Licht auf.
"Das heißt nicht, dass ich denke, Reese wäre ein Arschloch. Er gehört nur einfach zu der Art Jungs, die Mädchen mit Anmachsprüchen rumkriegen."
"Das stimmt.", bestätigte Vivian.
"Aber im Vergleich zum Fuckboy ist das Arschloch harmlos, den bei ihm weiß man woran man ist. Der Fuckboy kennt die Technik des Arschlochs und vermeidet die, um wie ein Puppy oder Boyfriend rüber zu kommen."
"Das heißt aber nicht, dass Jake so ist.", verteidigte Jane ihn.

Es musste sich sicher so anhören, als ob ich nicht wollte, dass sie glücklich ist. Ich wollte Jake nicht schlecht reden, ich kannte ihn immerhin nicht aber Jane kannte ihn genauso wenig und deswegen wollte ich, dass sie vorsichtig ist. Ich gönnte es Jane von ganzem Herzen, solange dieser Typ sich nicht als der entpuppte für den ich ihn hielt.
"Ich sage nur, du solltest ihm nicht sofort vertrauen. Sei vorsichtig, nicht nachsichtig."

"Hey, kann ich euch noch irgendwas bringen?", fragte uns der Kellner. Leider Gottes nicht irgendein Kellner, es war der gaffende von letztem mal.
"So sieht man sich wieder.", begrüßte er mich und zwinkerte. Ich musste gleich kotzen.
"Alarmstufe 3, lasst uns verschwinden.", seufzte ich und stand auf. Die anderen folgten mir.
"Kennst du denn etwa?", fragte Okka.
"Nein, er kann nur nicht mit Ablehnung umgehen."

Wir schlugen den Weg zurück zum Campus ein, machten aber ein paar Stopps in dem einen oder anderen Laden.
"Oh, Leute, wie wäre es mit einer Maniküre?", schlug Vivian dann begeistert vor, als wir an einem Nagelstudio vorbei liefen.
"Wäre keine schlechte Idee, meine Nägel haben mal wieder etwas Liebe verdient.", stimmte Okka zu.
"Ich hab sowas noch nie gemacht.", sagte Jane.
"Dann lernst du es kennen, vertrau mir, du wirst es lieben.", versprach ich ihr und wir gingen rein. Das Studio war ziemlich groß und dementsprechend gab es auch genug Mitarbeiter, um uns alle sofort zu bearbeiten. Ich ließ mir auch direkt falsche Nägel aufkleben aber nicht zu lang, das wäre nicht sehr praktisch, schließlich musste ich heute Abend noch lernen.
"Hey, Leute, lieber blau oder rot?", fragte Vivian.
"Blau.", antworteten wir alle gleichzeitig und mussten sogleich lachten.
"Ok, dann nehme ich Blau."

Fertig gefeilt, poliert und lackiert verließen wir schließlich das Nagelstudio. Vivian wollte unbedingt ein Bild von unseren Händen machen, weshalb wir noch vor dem Laden stehen blieben. Sie hatten wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Von Janes unauffälligen Nude Nägeln, Okkas tiefschwarzen und Vivians dunkelblauen Nägeln bis hin zu meinen rosanen. Was für ein Haufen.
"Hast du es dann mal?", fragte ich nach Minuten langem warten.
"Was? Ich bin schon längst fertig." War das ihr ernst? Wir hielten hier also unnötig unsere Hände hin?
"Lasst uns endlich zurück."

In unserem Zimmer, schmiss ich mich erstmal auf mein Bett. Einer von uns Mädchen sollte dringend ihren Führerschein machen, denn als Fußgänger machte das Leben echt keinen Spaß. Es war nur leider keine Zeit, um mich länger auszuruhen. Ich musste etwas für die Schule tun.

Twila Got A TongueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt