ISABELLAS CASA

52 3 0
                                    


"Ihr ward also von anfang an da?", fragte Vivian. Wir waren sicher bei Isabella angekommen und während sie sich mit Jane, Okka und Reese das Video auf Dorothees Handy ansahen, verhörten Vivian und ich etwas die Jungs.
"So kann man das nicht sagen. Als wir erfahren haben, dass Dom für euch auf 'nen Stalker Walk geht, sind wir ihm zur Hilfe gekommen.", rechtfertigte sich Shawn.
"Achso, weil das auch zu viel verlangt war für eine Person.", erwiderte ich.
"Hör auf dich zu beschweren, immerhin waren wir doch für etwas gut. Dachtet ihr etwa auf so einem sauberen Weg stolpert der Typ einfach so?", setzte sich nun auch Reese für die Jungs ein.
"Habt ihr ihm etwa ein Bein gestellt?", fragte Vivian.
"Um genau zu sein war es Hazo aber ja.", antwortete Seth.
"Wir wollten uns nicht in eure Mission einmischen, haben uns nur sorgen gemacht. Es ist immerhin Matthew, wer weiß, was er euch hätte antun können, wenn er die Chance dazu gehabt hätte." Augenrollend musste ich ihm leider recht geben. Sagen musste ich es ihm aber nicht. Schließlich hatten wir alles unter Kontrolle und selbst wenn sie ihm kein Bein gestellt hätten, wäre er bestimmt nicht weit gekommen.
"Egal wie taff du bist, Twila. Nicht alle sind so und nicht jeder kann es werden."
"Das weiß ich.", unterbrach ich ihn.
"Aber ich hoffe, du weißt, dass ich niemals zugelassen hätte, dass ihnen etwas passiert."
"Natürlich! Das weiß ich! Trotzdem konnten wir, und insbesondere ich, nicht einfach tatenlos darauf warten, dass ihr wieder zurückkommt!" Wieso musste er nur so verdammt vernünftig sein? Er und Vivian passten wirklich gut zusammen.

Plötzlich herrschte komplette Stille. Das Video lief auch nicht mehr, stattdessen lagen alle Blicke verstreut im Raum. Wie unangenehm, es fühlte sich an, als hätten wir einen Mord begangen.
"Also ich finds echt klasse, wie ihr ihn verdroschen habt. Besonders die eine Stelle, inder ihr drei mit den Schlägern auf ihn drauf geht.", warf Isabella in die Runde.
"Hätte ich nur vorher gewusst, was für eine Pussy er ist, wäre das alles nicht passierte." Und das brach das entstandene Eis. Bei dem Wort 'Pussy' mussten wir alle lachen, ich weiß, wir waren sehr erwachsen.

Nach diesem erfolgreichen Tag gönnten wir uns erstmal jeder ein Bier, aber auch wirklich nur eins, denn es war erst Montag. Anschließend bat uns Isabella an bei ihr zu übernachten, da ihre Eltern sowieso nicht zuhause waren. Also verwandelte sich Mission Reckless zu einer Pyjama Party. Wir holten sämtliche Matratzen aus den Gästezimmern und aus Isabellas Zimmer runter ins Wohnzimmer und machten es uns gemütlich. Zusammen sahen wir uns noch einen Film an und aßen Snacks. Ich saß neben Dom auf dem Boden. Wir beiden lehnten uns an das Sofa, das Seth, Vivian und Reese für sich beansprucht hatten. Reese war schon halb am schlafen und packte seine Beine ständig auf die beiden anderen, was die beiden natürlich nervte. Komischerweise schien auch Dom nicht bei guter Laune zu sein. Sonst war er zwar auch nicht so aufgeweckt aber irgendwas stimmte nicht. Er rührte das Popcorn auf seinem Schoß nicht mal an.

"Alles ok bei dir?", fragte ich ihn also flüsternd. Als er mich dann ansah, schweifte kurz sein Blick, bevor er mich fokussierte.
"Ich wünschte, du hättest es mir gesagt.", antwortete er daraufhin. Ok, damit konnte ich jetzt sehr viel anfangen.
"Was meinst du?" Sein Blick schweifte schon wieder doch ich wendete meinen Blick nicht ab.
"Vergiss es." Mit diesen Worten stand er auf.
"Hey, Isabella, wo ist euer Badezimmer?", fragte er dann und verschwand in die Richtung, die Isabella ihm beschrieben hatte. Und ich blieb einfach so zurück. Mit nicht mehr Informationen als der, dass sein Unwohlsein etwas mit mir zu tun hatte.
"Twila!", rief Dorothee leise. Als ich dann zu ihr sah, begann sie mit komischen Handbewegungen. Erst zeigte sie mit dem Finger auf mich, dann auf sich selbst, mit zwei Fingern auf ihre Lippen, mit dem Daumen hinter sich und als letztes auf ihre Augen. Was sollte diese Charade!? Sie wiederholte es zweimal und erst als Dom zurück kam began ich zu verstehen.

Dass sie auf beide zeigte und anschließend auf ihre Lippen, könnte auf unseren Kuss hindeuten. Dann zeigte sie hinter sich, dorthin von wo Dom gerade wieder kam und als letztes auf ihre Augen. Also unser Kuss -Dom -Augen... Wollte sie etwa damit sagen, dass er uns gesehen hatte? Als er sich wieder neben mich setzte, hielt er einen bestimmten Abstand zu mir. Nicht den Abstand, den man zu einer Freundin hielt aus Respekt, nein. Solch einen Abstand hielt man nur bei jemanden, dem man fremd war. Und nun machte ich mir wirklich sorgen. Ich hatte überhaupt nicht darüber nachgedacht, wer unseren Kuss gesehen haben könnte. Außerdem hatte Dom doch noch gar keine Ahnung, dass ich sowohl auf Mädchen als auch auf Jungs stand. Sollte ich es ansprechen? Nein, das hier war nicht der richtige Ort dafür.

Twila Got A TongueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt