Kapitel 31

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Bens Sicht:

Der Arzt kam auf uns zu.

A.Mutter: Und was ist mit ihr?

Arzt: Ihr geht es den Umständen entsprechend ganz gut, aber leider kann sie sich an viele Dinge nicht mehr erinnern. Vielleicht wird von Zeit zu Zeit immer ein Teil wieder in ihr Gedächtnis kommen, doch versprechen kann ich leider nichts.

Was ist, wenn sie sich an nichts erinnern kann?! Ok teilweise wäre es nur zum Vorteil, wenn sie keine Erinnerung daran hat, wie zum Beispiel, dass mit der Entführung, aber das würde auch bedeuten, dass wir unsere Freundschaft wieder neu aufbauen müssten, wenn sie das überhaupt wollte. 

Da es schon spät war, machte ich mich langsam auf den Weg nach Hause. Zuhause angekommen kam meine Mutter auf mich zu.

Mutter: Und wie geht es Alegra?

Ich: Sie ist aufgewacht.

Mutter: Aber das ist doch toll. Wieso guckst du so traurig?

Ich: Sie kann sich nicht an mich erinnern.

Mutter: Das kommt bestimmt mit der Zeit. Sie muss sich erst mal ausruhen. 

Ich: Was wenn sie sich gar nicht mehr an mich erinnern kann? Auch nicht in ein paar Wochen?

Mutter: Ach Ben, denk doch nicht immer so negativ. Wer weiß, vielleicht kann sie sich ja auch schon morgen an dich erinnern.

Ich: Das glaubst du doch wohl selber nicht.

Und mit diesen Worten ging ich einfach hoch in mein Zimmer und dachte an Alegra. Was wäre, wenn sie sich wirklich nicht mehr an mich erinnern würde. Obwohl verdient hätte ich es ja, schließlich habe ich sie in diese Situation gebracht. Ich dachte noch lange über die Zeit mit Alegra nach und musste immer wieder lächeln, wenn ich an die Momente dachte, wo alles einfach perfekt war und Alegra und ich uns so gut verstanden haben. Irgendwann schlief ich dann ein.

Alegras Sicht:

Meine Eltern kamen nachdem der Arzt gegangen war wieder in mein Zimmer.

A.Mutter: Na wie geht es dir?

Ich: Joa ganz gut. Mum?

A.Mutter: Ja?

Ich: Wer war der Junge, der mit euch rausgegangen ist?

A.Mutter: Das war Ben, dein bester Freund oder wie es für mich manchmal ausgesehen hat, dein fester Freund.

Als meine Mutter das mit dem festen Freund sagte, grinste sie mich die ganze Zeit komisch an. Irgendwie war das gruselig.

Ich: Wieso fester Freund?

A.Mutter: Naja wie ihr euch angeguckt habt, das sah für mich schon ziemlich eindeutig aus. Kannst du dich gar nicht an ihn erinnern?

Ich: Nein. 

A.Vater: Was ist denn das letzte an das du dich erinnern kannst?

Ich: Ich kam aus der Schule wie immer.

A.Vater: Kannst du dich auch daran erinnern, dass wir umgezogen sind?

Ich: Wir sind umgezogen?!

A.Mutter: Ja, vor ein paar Monaten schon.

Meine Mutter schaute erst mich besorgt an und dann meinen Vater.

A.Vater: Dann müssen wir dir wohl viel erzählen, aber das kann ja bis morgen warten. Ruh dich erst mal aus.

A.Mutter: Ja genau. Es ist schon spät. Wir kommen morgen wieder. 

Meine Eltern umarmten mich noch und gingen dann raus. 

Wir waren tatsächlich umgezogen?! Und einen Freund hatte ich also auch so gut wie und ich hatte bis jetzt noch nie einen Freund und viel zu tun hatte ich auch nicht mit Jungs. Ben wäre also mein erster Freund, es sei denn es gäbe noch einen anderen vor Ben aber das konnte ich mir nicht vorstellen. Ich versuchte mich an irgendwas zu erinnern, aber ich hatte keinerlei Erinnerung an die letzten Monate. 

Ich überlegte noch lange und schlief dann irgendwann ein.

Am nächsten Morgen wurde ich früh wach. Ich schaute mich um und mir fiel wieder ein, dass ich im Krankenhaus war, aber irgendwie fühlte ich mich anders als gestern. 

Bens Sicht:

Ich wurde von dem Klingeln meines Handys wach. Laura rief mich an.

Ich: Ja?

Laura: Hey. Wie wars gestern bei Alegra?

Ich: Hey. Hab ich euch das gar nicht erzählt?!

Laura: Nein was denn?

Ich: Sie ist gestern aufgewacht.

Laura: Was?! Echt? 

Ich konnte hören, wie glücklich sie gerade war, aber sie wusste noch nicht die ganze Wahrheit.

Ich: Ja, aber..

Laura: Was aber?

Ich: Sie kann sich an nichts mehr erinnern. Das letzte was sie weiß war vor ihrem Umzug.

Laura: Oh nein. Haben die Ärzte gesagt, dass sie sich vielleicht bald wieder erinnern kann?

Ich: Ja schon, aber wir sollten uns nicht all zu große Hoffnungen machen.

Laura: Soll ich vorbeikommen?

Ich: Hast du denn Zeit?

Laura: Klar. Für dich immer Ben. Ich bin in 10 Minuten da.

Ich: Danke.

Ich legte mein Handy zur Seite und ging runter um kurz etwas zu frühstücken, wenn man das überhaupt frühstücken nennen konnte, wir hatten schließlich schon fast 12 Uhr mittags. Nachdem ich was gegessen hatte ging ich wieder hoch und zog mich schnell um. Kurz danach klingelte es schon an der Haustür. Ich ging runter und öffnete sie. Laura stand vor der Tür und wir gingen hoch in mein Zimmer.

Laura: Weiß Alegra gar nichts mehr über uns oder was passiert ist seitdem sie hier ist?

Ich: Nein. Sie hat mich total erschrocken angeschaut als sie mich gesehen hat.

Laura: Oh man. 

Ich: Was sollen wir machen wenn sie sich nicht erinnern kann?

Laura: Ich weiß es nicht. Wir müssten einfach von neu anfangen.

Ich: Was wenn sie nichts mit uns zu tun haben will?

Laura: Wieso sollte sie nichts mit uns zu tun haben wollen?! Wir haben ihr nichts getan und über so was können wir auch immer noch nachdenken wenn das passieren sollte. 

Ich: Ja stimmt. 

Laura: Sollen wir heute noch zu Alegra?

Ich: Ich weiß nicht. Wenn sie sich eh nicht erinnern kann, was sollen wir dann dort? Ich würde sagen sie soll sich erst mal ausruhen.

Laura: Naja wir könnten ihr alles erzählen vielleicht erinnert sie sich dann, aber das kann auch bis morgen warten.

Ich: Ja.

Wir redeten noch und am Abend ist Laura dann wieder gegangen.

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