Allein-der richtige Weg?

Der Entschluss

Die Dämmerung setzt ein. Von weitem hört man, wie Hufe durch das Unterholz preschen. Immerwieder verlieren sie den Kontakt, wenn das Tier über ein umgefallenen Baum springt. Die Luft ist angenehm warm. Ab und an hört man die Geräusche der Nacht, Eulen die auf Jagd gehen, Füchse die leise durchs Gebüsch schleichen in der Hoffnung Beute machen zu können. Nach einer Weile verstummen die Geräusche und eine Silouette ist im leichten Mondschein zu sehen, dass sich mit den verbliebenen Sonnenstrahlen zu einem düsteren, mystischen Licht vereint.

Ein Mädchen sitzt auf einem Pferd. Neben ihr ein Hund. Auf der Lichtung angekommen, lässt sie sich auf den Boden  gleiten, legt sich in die Wiese und starrt in den Himmel.

Rahel

Ach seufzt sie und sieht ihren Hund an, der sich an sie geschmiegt hat und sie anschaut

Milow, was sollen wir tun? Ich möchte das machen, aber ich möchte nicht, dass mich alle hassen. Ich mag Rebecca und das was ich ihr gesagt habe, war nicht fair. Aber... ist es so falsch?

Milow sieht sie an und sie beginnt ihn zu streicheln. Das Pferd, dass neben ihr in der Wiese steht und angefangen hat zu Grasen sieht auf. Ein wunderschöner heller Haflinger, mit langer blonder Mähne und Schweif. Die Mähne ist zu einem lockeren Zopf zusammengeflochten. Normal ist sie offen. Auf der Stirn, die Rahel zugewandt ist, kann sie eine Blesse sehen, die sich weiß über den ganzen Nasenrücken zieht und das hellbraune Fell teilt. Die Nase an sich ist hellgrau. Die Augen des Pferdes schimmern leicht im Licht und sehen Rahel klar und ruhig an, wie als wolle das Tier sagen: Hör auf dein Herz.

Rahel lässt sich in die Wiese sinken und starrt in den Himmel.

Donnerstag, 23.05.2019

Leise reitet sie auf den Hof, es ist kurz nach eins und sie weiß, dass sie großen Ärger bekommt, wenn sie jemand anders erwischt außer Rebecca. Das Mädchen schleicht mit dem Pferd in den Stall, bringt es in die Box und verschwindet schnell wieder.

Zuhause angekommen, klettert sie leise durch das Küchenfenster rein und hebt den Hund ebenfall hinein. Drinnen ist es angenehm kühl und sie riecht noch den leckeren Geruch des Mittagessen, das sie so lecker fand...

Vorsichtig, um ihre Eltern nicht zu wecken geht sie die alte, knarzende Treppe hoch und verschwindet in ihrem Zimmer. Sie macht das Licht an und seufzt schwer.

Gute Nacht Milow

Sie legt sich ins Bett. Milow, der Hund springt zu ihr, schmiegt sich an sie an und luldt sie in seine Wärme ein. Beruhigt von ihrem Entschluss und der Wärme und Ruhe ihres treuen Begleiters, langsam lässt sie sich in den Schlaf sinken.