Treffen

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Die eine Hand fest am Strick von Salvador und die andere in der langen Mähne des Tieres. Die Unterlagen hat Rahel in den Ausschnitt des Kleides gesteckt um sie nicht zuverlieren. Im vollen Galopp rast der Hengst graziel durch die Straßen des Ortes. Die Geräusche der Hufe hallen laut in der Straße nach und dann sieht Rahel endlich ein Licht. Ein Licht, dass ihr so eine Erleichterung über den Rücken jagen lässt. In der Ferne sieht sie eine Gestalt. Ein Mann auf einem Pferd. Ihr Mann, ihr Gefährte auf sienem Pferd. Neben ihm die Haflingerstute und vor ihnen der Hund. Alle warten dort und sehen zu, wie Rahel auf dem PRE-Hengst Salvador im vollen Galopp über den Marktplatz prescht und vor Marcellino zum Halten kommt.
Lächelnd begrüßt er sie: "Komm."
Er steigt ab, hebt Rahel von dem schneeweißen Tier hinunter und hebt sie auf ihr eigenes Pferd hoch. "Edita hat mir angewießen direkt mit dir Richtung Süden aufzubrechen und dort direkt die nächste Fehre nach Italien zu nehmen und dann über die Alpen wieder nach Deutschland."
Er gibt Rahel den Strick von Salvador und gemeinsam reiten sie schweigsam los Richtung Süden. Weg von dieser Stadt, die so viel schreckliches bereit hält.
Beide schweigen. Das einzige Geräusch sind ei 12 Hufe und das leise tappen der Pfode, die sich stetig ihren Weg am Wasser entlang bahnen. Das Wasser würde ihre Spuren verwischen und so hätte keiner eine Chance sie zu verfolgen.
Nach einer Weile bricht Rahel das Schweigen: "Es tut mir Leid."
Marcellino sieht seine Geliebte an. "Schwamm drüber. Ich war auch nicht gerade ein Gentalman..."
"Wie es Edita wohl geht..." Nachdenklich sieht Rahel auf den Hals von Hope. "Sie hat mir da rausgeholfen..."
Seufzend sieht Marcellino auf den Weg: "Ja ich weiß. Ich habe mich mit ihr getroffen und ihr das Geld für diesen Hengst versprochen. Sie versprach mir, ihn und dich zu versorgen und dann ruas zu lassen." Rahel nickt. "Sie wollte nicht hinterher. Spanien, diese Stadt. Dort will sie etwas verändern."
"Was will sie verändern?!"
Lächelnd hält Marcellino an: "Lass uns Rast machen. Salvador und du braucht es."
Er hilft Rahel von Hope runter und setzt sie sanft auf dem Boden ab, zieht dann die Unterlagen aus dem Dekoleté der Frau raus und lächelt: "Ich verstau sie in deinem Buch." Dann sattelt der die Pferd ab und bindet alle an einer Stange an, die dafür gedacht ist. Hier scheinen wohl öfter Reiter zu verweifeln. Dann setzt er sich auf den Boden und bedeutet Rahel es ihm gleich zu tun. "Lass mich die Wunden verarzten." Langsam zieht er aus seiner Jackentasche die selbe Salbe raus, die auch Edita für Rahel und Salvador genommen hatte und streicht damit sanft über die Wunden von Rahel und Salvador. "Wir müssen aufpassen, dass sich seine Wunden nicht infizieren." Dann lässt er sich neben ihr nieder und packt etwas zu essen aus.
Schweigen verteilt er das Essen und schweigend beginnt er zu essen, während Rahel ihn ansieht und vollkommen verwirrt ist.
"Marcellino, ich verstehs nicht." "Was verstehst du nicht?", er sieht seine Gefährtin an. "Warum sie das gemacht hat." "Sie ist nett und naja..." Er beißt in sein Brötchen. "Ja schon, aber warum? Was will sie in dieser Stadt noch tun?" Genüßlich kaut Marcellino auf seinem Brötchen, schluckt langsam und sieht ihr dann tief in die Augen: "Sie will dort die gute Botschaft verbreiten."
"Die gute Botschaft?!" Verwirrt beißt Rahel ebenfalls in ihr Brot.
"Ja."
"Was meinst du damit?"
"Schau!" Marcellino macht eine weite Handbewegung und zeigt auf den Horizont im Westen. "Der Sonnenaufgang." Langsam klettert die Sonne den Himmel empor und mal die düstere, wolkenverhangende Dunkelheit des Nachthimmels mit buten Fraben an. Rot, gelb, orange, und lila bilden wunderschöne Fraben und vertreiben alles, was mit der Dunkelheit zu tun hat. Die Sonne, ein heller, fast weißlicher Punkt in Mitten der Farbebpracht strahlt hell und wärmt Rahels schmerznden Körper sanft.
Als Rahel so das Bild der Sonne in dem farbenprächtigen Meer sieht, dass die Dunkelheit nach und nach vertreibt fällt es ihr wie Schuppen von den Augen. El Salvador ist auf deutsch der Retter, der Erlöser. Sie sieht sich nach dem geschundenen Pferd um. Auch es hat sie langsam entspannt und döst in der warme, langsma aufgehenden Sonne. Seine Muskeln ruhen ruhig unter seinem weißen Fell. Der Schweif ist dreckig vom Sand und die Mähne steht hier und da aus dem eigentlich übschen Zopf. Lange Strähnen fallen ihm am Hals nach unten und legen ihn wie in einen Schal. Das Bild der aufgehenden Sonne hinter ihn lässt sie aufbllicken.
Sie nimmt einen Zettel und Stift aus ihrem Rucksack und beschreibt dieses Bild mit tiefen Gedanken:
El Salvador, der Retter steht vor der gleißend aufgehenden Sonne. Seine edle, geschudnende Rüstung, sein weißes Fell ist Blut geträngt. Stähnen seiner Mähne hängen aus seiner akkurat gestyilten Mähne. Er sieht aus wie ein straker Ritter, der sich ihm Ruhm der aufmerkasmkeit sonnt. Nur der Unterschied ist, das Salvador in der Sonne steht und die wärme genießt, ein Antlitz dessen, was ich in meinem Traum gesehen habe. Die Sonne, die malerische Bilder zeichnet, die sich in sekunden schnelle verändert. Die Dunkelheit der Nacht, des schrecklichens, der Erinnerungen vertreibt. Die Farben spielen perfekt und runden das Bild ab. Alles spiegelt sich im Meer und Salvador blick mich mit seinen hellblauen, fast eisblauen Augen an. In seinem Blick liegt... Gnade. Anders kann ich es nicht beschreiben.
Es ist wie, wenn mich eine hohe Persin direkt ansehen würde und mir Gande erweißen würde. Die Sonne spiegelt die Macht der Person wieder. Das Blut die Berletzungen aus dem Krieg, den er gewonnen hat. Die Dunkelheit das Böse und das Licht, die Mission, die Edita nachkommen will.
Berauscht von ihrer Erkenntnis sieht sie, wie die zwei anderen Pferde sich ebenfalls zu Salvador dazustellen. Und sie erkennt das nächste Bild. Dreieinigkeit.
Den Blick fest auf dieses Bild gerichtet kritzelt sie auf das Blatt, dass sie gerade geschrieben hat.
Drei Pferde, ein strahelnd weißes mit blut verschmiert für Salvador, ein hellbraunes, dass in der Mitte steht, auf der linken Seite von Salvador. Auf der linken Seite von Hope ein dukleres Pferd für das Pferd von Marcllino. Ein wunderschönes Bild entsteht und als die Farben der Sonne dem blauen Himmel gewichen ist, packt Rahel alles wieder ein, steht auf und geht zu den Pferden, streichelt Hope und Salvador und redet leise mit ihnen.

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