Rita sitzt an der Box gelehnt. Neben ihr liegt Rahel zusammengerollt. Der Kopf auf Milows Brust ruhend. Der Hund sieht sich immer wieder wachsam um und wartet genau wie alle anderen darauf, dass sich in der Dunkelheit des Stalles etwas tut. Doch nichts bewegt sich.
Die Deutsche, die in Spanien lebt steht auf und deckt Rahel zu. "Ich geh zu El Salvador." Ihre Schicht würde noch gut zwei Stunden dauern. Jede Schicht war in etwa drei Stunden lang, so dass jeder nur einmal raus musste.
Leise schiebt sie die Tür zu El Salvadors Box auf. In der Box neben ihm steht Hope und blick sich immer wieder um. Das Pferd von Marcellino wacht auf der andern Seite. Rita stapft leise in die Box durch das hohe Stroh, dass sie eingesträut haben, damit der PRE-Hensgt nicht friert.
"So ein Hübscher. Was gäbe ich drum, dich zu heilen. Einfach nur, damit es Rahel wieder gut geht."
Vorsichtig kniet sie sich neben das Tier und legt ihm einen kühlenden Verband an. Seine Körpertemperatur war angestiegen und er befindet sich jetzt in Lebensgefahr. Nicht das es davor schon gut war. Nur nicht ganz so gefährlich. Sanft reibt sie mit einem zweiten Tuch den Körper des Tieres ab. "Es wäre ein Wunder, wenn du es schaffen würdest. Deine Kräfte schwinden und ohne Arzt wirst du es nicht mehr lange machen." Traurig deckt sie das Tier wieder zu, steht auf und verlässt die Box um sich wieder zu Rahel zu gesellen. Diese ist mittlerweile aufgewacht und sieht Rita wachsam an. "Wie geht es ihm?" Rita schüttelt als Antwort den Kopf.
Beide Frauen sind müde. Gezeichnet von der Sorge und der Anstrengung wach zu bleiben. "Wenn du magst, kannst du dich hinlegen." Rahel sieht Rita an, doch diese schüttelt den Kopf: "Nein, ich bleib wach. Ich möchte das Wunder nicht verpassen."
Verwundert sieht Rahel ihre Gastgeberin an: "Welches Wunder?"
"Na seine Genesung."
"Seine Genesung?!", schmunzelt grinst Rahel etwas verlegen. "Ich glaube nicht, dass er noch einmal genest. Ich habe aufgegeben." Jetzt ist es an Rita verwirrt zu sein: "Wieso aufgegeben?"
"Ganz einfach. Die Wunde ist schlimm entzündet und das Fieber steigt stetig. Ich glaube es einfach nicht."
"Ach, eine Wunde heilt und das Fieber sinkt. Das weiß ich." Rahel muss sich zurückhalten nicht laut loszulachen. "Heilt und sinkt?! Warum liegt er dann hier noch? Mit Fieber im Stroh?! Nein." Enttäuscht steht Rahel auf. Ich glaub einfach nicht, dass er es noch schaffen kann. Wie soll das bitte gehen?! Leise durchquert sie den kleinen Stall und sucht nach dem Buch, was sie aus dem Gebirge mitgenommen hat. Mit dem Buch in der Hand setzt sie sich wieder neben Rita und beginnt zu lesen. Beide Frauen sind sichtlich damit beschäftigt irgendwas zu tun, aber nicht miteinander zu reden. Scheint, wie als hätten sie keinen Gesprächsstoff mehr. Rahel war es gelegen gut. So konnte sie sich einmal wieder voll und ganz auf das Buch konzentrieren, dass sie jetz schon zum 7 mal durchlas und immer noch nicht verstand, um was es geht. Sie hatte herausgefunden, dass es in diesem Buch eine Art König gab und er armen half. In einem Traum hatte sie es selbst so real erlebt, dass sie es schon fast nicht mehr als Traum bezeichnen wollte. Aber sie wusste, dass es nur ein Traum war und nichts anderes. Davon war sie überzeugt. So ließt sie weiter. Markiert und schreibt hier und da etwas rein und versucht so den Inhalt des Buches zu verstehen und zu analysieren.
Währenddessen kniet Rita auf den Knien. Die Hände im Schoß, der Kopf gesenkt. Keine Ahnung, was sie tut. Doch Rahel ließ sie machen.Einige Zeit geschiet nichts. Die unterschiedelichen Frauen waren vertieft in ihre Tätigkeit.
Nach und nach beginnt die Sonne am Himmel empro zu klettern und malt die triste Natur der Nacht bunt an und befreit sie so von der Dunkelheit.Rahel hat ihr Buch zum 8 mal durchgelesne, markiert und geschrieben. Doch wie immer nichts verstanden. Frustriert schmeißt sie das Buch in die Ecke und lässt sich auf den Boden fallen. "Das ist doch scheiße! Warum hab ich das Buch eigentlich mitgenommen? Ich versteh nichts!"
Rita sieht Rahel ruhig an. "Von was verstehst du nichts?"
"Ach egal." Abweisend wendet sich Rahel Milow zu, der sie wartend ansieht. "Auf was wartest du?" Sanft streichelt sie dem Hund durch das lange schmutzige Fell und beginnt es mit den Fingern zu kämmen.Plötzlich, ein rascheln. Blitzschnell sind beide Mädchen auf den Beinen. "WER IST DA?!" Ruft Rita durch den Stall, doch keiner antwortet. Es ist stockdunkel. Milow steht knurrend da. Rahel und Rita spähen in die Dunkelheit, doch nichts regt sich. Kein Ton zu hören. "Ich geh nachschauen, ob da jemand ist." Rahel nimmt Milow im schlepptau und verschwindet in der Dunkelheit. Währenddessen macht Rita das selbe in die andere Richtung. Nach kurzer Zeit treffen sie sich wieder. "Ich hab die Katze gesehen." Lachend hält Rita eine dreifarbige Katze auf dem Arm, die sich beunruhigt umschaut. "Offensichtlich mag sie keine Arme" Witzelt Rahel und beide Frauen berechen in schallendem gelächert aus. "Man, wir sind doch echt solche Schisser", grinst Rita, die sich vor lachen an der Seite hält. Rahel fängt noch lauter an zu lachen. "Du hättest unsere Blicke sehen sollen!"
Lachend antwortet Rita: "Oscarreif! Ganz bestimmt!"
Die zwei Damen lassen sich wieder auf dem Teppich nieder, den sie auf dem kalten Steinboden ausgebreitet haben und beginnen sich über alles mögliche zu unterhalten. "Rahel, was ist das eigentlich für ein Buch?" neugierig sieht Rita Rahel an und zeigt auf das Buch, dass in der Ecke auf dem Boden liegt. Ein paar Blätter von Rahels Notizen sind rausgerutscht und liegen auf dem Boden. "Das hab ich vor einiegr Zeit... ähm naja, geklaut eigentlich. Aber es ist schrott. Ich versteh es nicht." Frustriert wendet sich Rahel ab und streichelt über Milows Rücken. Rita steht auf und geht zu dem Buch, hebt es auf und sammelt die Zettel ein. "Ich kenne das Buch."
"WAS?!", verwundert steht Rahel auf und gesellt sich zu Rita. "Woher?"
"Ich hatte das auch mal, dann habe ich es weiter verschenkt. Es ist ein uraltes israelitisches Buch. Das ist wohl auf deutsch übersetzt worden." Vorsichtig blättert sie die ersten paar Seiten um, bis sie merkt wie alt dieses Buch schon ist und nimmt es dann mit zu der Decke, um es sich genauer anzuschauen. "Das ist schon eine sehr, sehr alte Ausgabe. Die hälfte der Seiten fehlt... Kein Wunder, dass du es nicht verstehst" Lächelnd gibt sie Rahel das Buch.
"Was ist das für ein Buch? Ich les es seit ich in Spanien angekommen bin und versteh es einfach nicht. Mehrere Theorien hab ich daraus gelesen, doch eine unwahrscheinlicher und unlogischer über die Bedeutung." Traurig und enttäuscht legt sie das Buch neben sich auf den kühlen Boden. Von da an ist das Buch vergessen und die zwei deutschen unterhalten sich über alles mögliche weiter.
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Allein-der richtige Weg?
AdventureRahel ist eine 22-Jährige Studentin, der es eigentlich an nichts fehlt. Außer an der Frage, wer sie eigentlich ist und warum sie hier ist. Kurzer Hand entschließt sie sich allein mit ihrer Haflingerstute und ihrem Australien Sheperd loszuziehen und...