Mittwoch, 26.06.2019
Angst. Scham. Verrat. Wut. Ekel. Auffgewühlt. Betrübt. Eingeschüchtert. Misstrauen. Verwirrt. Verzweifelt. Weinerlich. All das geht Rahel durch den Kopf. Er war gekommen. Gestern Nacht. Hatte es getan. Gegen ihren Willen. Sie weint. Weint weil sie keine Ahnung hat, wie sie damit umgehen soll. Übervordert. Sie will weg. Ist aber nach wie vor eingesperrt.
Mittlerweile hatte sie begonnen die Bücher zu lesen und war an einem Buch stehen geblieben. Es war faszinierend. Sie nimmt es in die Hand und schlägt es auf. Wahllos schlägt sie eine Seite auf. Beginnt zu lesen. Sich in die Traumwelt zu flüchten. Weg von ihren Gefühlen. Rein in die heile Welt. Immerwieder beginnt sie zu zittern. Sie muss hier weg. Aber sie weiß nicht wie.
Warum ich? Warum er? Warum hier? Warum bin ich gegangen? Abgehauen?! Allein. Ich hätte bleiben sollen. Ich habe es verdient. Ich bin schlecht. Ich gehöre nun ihm. Doch. Immer wieder erinnert sie sich an die Worte, die er ihr gestern immer wieder gesagt hat, während er sie misshandelt hat. Während er sie schlug. SIe gehöre ihm. Allein. Sie würde hier bleiben.
Das Buch lenkt sie ab und nimmt ihr den Schmerz, der sie umgibt. Ihr ganzer Körper tut weh. Unfähig viel zu tun, bleibt ihr nichts anders übrig als nachzudeken, zu lesen und zu verzweifeln. An sich selbst. An den Gedanken.
Abends kommt er rein. Nach wie vor nackt auf dem Bett sitzend sieht sie ihn ängstlich an.
"Mi amore!", hört sie ihn sanft sagen. "¿Qué tal?" Sie antwortet nicht. Ignoriert ihn. Er kommt näher. Zieht sie an sich ran. Die Tür steht offen.
Soll ich? Soll ich meine Chance nutzen? fragt sie sich. Er sitzt hinter ihr. Streicht über ihren Rücken und drückt sie sanft an sich. Angewiedert versucht sich Rahel zu lösen. Weg von ihm zu kommen, doch er drückt sie einfach nur runter in die Matratze und küsst sie. Steht dann auf und geht. Geht und lässt etwas essen da. Wie jeden Tag das selbe ein Brot mit Aufstrich und ein Glas Milch. Mehr bekam sie nicht am Tag.
Es wird Nacht und wieder Tag. Hunrig und erschöpft. Sitzt sie auf der Matratze. Das Buch gefiel ihr. Sie laß es jetzt zum dritten mal durch und versuchte, herauszufinden, was der junge Prinz fand. Doch sie erfuhr es nicht. Mit jedem mal, mit dem sie es laß entglitt ihr der Inhalt mehr.
Sie legt es weg. Sieht sich um. Das Zimmer hat sich nicht verändert. Ist nur grausamer geworden. Leise Musik dröhnt aus dem alten Radio. Musik, die sie an die Nacht erinnert.Insgesamt war sie jetzt schon gute 9 Tage in seiner Gewalt und es schien nicht so, wie als würde er sie frei lassen.
Ich muss hier raus! sagt sie sich immer wieder. Mit viel Fantsasie schafft sie es sich einen Plan aus zu klügeln.Und jetzt war der Tag. Tag zehn. An diesem würde sie es in die Tat umsetzen.
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Allein-der richtige Weg?
AdventureRahel ist eine 22-Jährige Studentin, der es eigentlich an nichts fehlt. Außer an der Frage, wer sie eigentlich ist und warum sie hier ist. Kurzer Hand entschließt sie sich allein mit ihrer Haflingerstute und ihrem Australien Sheperd loszuziehen und...