Der Ritt

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Schweigend reiten sie nebeneinander her. Rahel ist in Gedanken versunken und versucht diesen Traum zu verstehen. Diesen Traum und das Buch, von dem sie weiß, dass es alt ist und eine große Bedeutung für sie hat. Das sie gelb markiert hat.
Sei reiten aus dem Dorf, in dem sie übernachtet haben und raus in die Natur Spaniens. Die Sonne klettert langsam über den Horizont und wirft Schatten. Schatten, die nur hier und da Erleichterung von der Wärme bringen, die die Sonne mit sicih bringt. Das Gras ist verdorrt. Es war ein sehr heißer Sommer. Rahel ist jetzt gut ein halbes Jahr auf Reise. Sie weiß nicht, wo hin sie noch soll um sich zu finden.
Das Einzige, was sie weiß ist, dass viele Menschen nicht nett sind. Manche sind es aber doch. So wie Esmeralda und Marcellino.
Marcellino, ein hübscher junger Mann von dem sie weiß, dass er sie sehr gern hat. Ihre Gefühle für ihn vertseht sie nicht. Sie weiß nicht, was sie dneken soll über ihn. Sie mag ihn. Sehr. Aber so? Als Partner? Als Lebensgefährten? Die Vorstellung beunruhigt sie.
Seit Stunden reiten sie jetzt und nicht ein Wort haben sie gesprochen. Nur das Nötigste wie
"Sollen wir Pause machen?" oder "Kannst du mir die Flasche Wasser geben?" Beide reiten im Einträchtigen schweigen nebeneinander her, während Milow immer wieder nach vorne stürmt um sich dann vom gleichmäßigen Schritt der Pferde einholen zu lassen, nur um sie dann wieder überholen zu können.
"Du, Rahel?" Marcellino ist vorsichtig. Rahel ist in Gedanken und er möchte sie nicht stören.
Doch das tut er, denn er will mit ihr reden, sie kennenlernen und herausfinden, was für eine Frau sie ist, in die er sich verliebt hat.
"Mhm?", murrt Rahel. "Was gibt es?" Verwirrt von ihren Gedanken und ihrer Grübellei sieht sie Marcellino an. Direkt in die Augen. Klar und wunderschön. Er schaut sie an. Lächelt dabei. Seine Mundwinkel bewegen sich und sie weiß, dass er redet. Sie versteht ihn nicht. Ihre Gedanken verhindern das. Sie will ihn vertsehen, aber der Traum hängt ihr noch nach und sie versucht krampfhaft zu verstehen, was Marcellino sagt. Sein Mund hört auf sich zu bewegen und er sieht sie erwartungsvoll an. "W..Was?" stottert Rahel. Ihre Augen zeigen die Verwirrung deutlich. Mist! Was muss er jetzt denken? "Wie dumm ist sie, dass sie mir nichtmal zuhören kann. Typisch Deutsch oder so!"
"Rahel?" Bersorgnis schwingt in seiner Stimme mit. Als er sie ansieht, blickt er ihr direkt ins Herz. "Es.. tut mir leid, kannst du das nochmal wiederholen?!", lächelnt sieht sie ihn an um die Situation nicht noch peinlicher werden zu lassen, trabt sie in wenig an um Milow zu folgen, der inzwischen einen kleinen Hügel hochgerannt ist.
"Ich sagte, dass wir gleich da sein werden und ob du jetzt schon nach Italien rübersetzen möchtest oder erst morgen. Die letzte Fehre fährt in ca. zwei Stunden. Erreichen wir also noch gut." Er holt sie ein und bleibt neben ihr auf dem Hügel stehen. "Wow!", staunt er, als er das glizern der untergehenden Sonne im Meer sieht und den bunten Horizont, der von der Sonne angemalt wird. "Wir ähm, können gleich auf die Fehre?!", stottert Rahel und beobachtet den Sonnenuntergang.
Sie denkt wieder an ihren Traum. Auch da war so ein wunderschönes Bild. Allerdings in Form von einem hellen wunderschönen Raum und nicht einer solchen malerischen Natur. Spanien. Wunderschön und doch so verdorrt.
"Also dann komm. Melden wir und gleich an. Dann müssen wir nur noch ganz Italien durchqueren und über die Alpen reißen um zu deiner Heimat zu kommen." optimistisch reitet Marcellino gefolgt von Rahel nach unten ins kleine Tal. Ein kleines Dorf direkt am Hafen wächst da nach und nach. Die Häuser sind bunt und wunderschön. Allerdings schon alt und durch das Salzwasser zerfressen. Im Ort angekommen, steigt er mit Schwung von seinem Pferd ab: "Ich werde mal versuchen, ob ich uns eine passende Fehre organisieren kann. Ich weiß nicht, ob die Pferde mit nehmen..." Grinsend lässt er Rahel bei den Tieren.
Was mach ich nur hier? Ich gehöre hier nicht hin. Ich werde nie nach Italien kommen. Weder mit einer Fehre, noch zu Fuß. Zurück muss ich über die Pyrenäen und das will ich nicht. Vor mir ist das Mittelmeer. Meer. Ich hasse Meer!
Rahel steigt ebenfalls ab und bindet die Pferde an, tränkt sie und Milow und wartet darauf, das ihr Begleiter in Form von Marcellino zurück kommt.
Nach einer Weile in der sie dem Sonnenuntergang zugesehen hat, wie er den Himmel nach und nach in dunkles blau und dann anschließen in schwarz gehüllt hat und beobachtet hat, wie das Dorf langsam in sanftes Licht der Straßenlaternen getaucht wurde, kommt Marcellino entlich wieder.
"Ich hab ne schlechte und ne gute Nachricht." "Die schlechte bitte zu erst." Erwartungsvoll sieht sie zu ihrem männlichen Freund auf. "Die nächste Fehre, die Tiere mitnimmt, fährt erst morgen abend." Rahel nickt. So schlimm ist die Nachricht nicht. "Und was ist die gute?" Marcellino lächelt vewirrt: "Das ist die gute. Die schlechte ist, dass es nirgends ein Zimmer frei hat und es heute nacht gewittern soll."
Das Mädchen schaut ihren Begleiter undgläubig an:
"Heißt, wie müssen in einem Gewitter draußen übernachten?!?!" "So ungefähr. Der Fehrmensch meinte aber, dass wir uns mal durchfragen können, ob jemand wenigstens ein Stall für uns hat."
Seufzend bindet Rahel Hope los und wartet, bis Marcellino sein Pferd losgebunden hat. Dann laufen sie los
"Warte! Du solltest Milow an die Leine nehmen. Hier gibt es Leute, die würden einen freilaufenden hund sofort erschießen." "Nicht dein ernst?!", gehorsam ruft Rahel den jungen Hund zu sich und leint ihn an. Dann machen sie sich erneut auf den Weg um in einem kleinen Stall unterzukommen.

Nach gut einer Stunde haben sie immer noch kein Dach über dem Kopf. Mittlerweile ist es stockdunkel. Das einzige Licht kommt von den Straßenlaternen, die hier und da stehen und sanftes schummriges Licht bieten. Der Regen prasselt auf die Rücken der fünf Gestalte, die sich im halbdunklen einen Weg durch die engen Gassen udn Sträßchen bahnen. Türen sind fest geschlossen und keiner gewehrt den durchnässten Gestalten einlass.


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