Der Streit

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Als Rahel am nächsten Tag aufsteht, wartet ihre Mutter schon in der Küche auf sie.

Morgen Mom.

Ohne groß etwas zu sagen, setzt sie sich hin und beginnt zu Frühstücken

Mutter:

Rahel, warum musst du da unbedingt hin?  mit leiser und ruhiger Stimme versucht sie auf ihre Tochter einzureden

Ich mein, ich kann verstehen, dass es dich reizt so was mal zu erleben, aber allein? Und dann noch so weit?

In ihrer Stimme kann man die Angst hören, die sie mühevoll versucht vor ihrer Tochter zu verbergen.

Ich möchte doch nur, dass dir nichts passiert. Dass du sicher bist, Kind.

Rahel

Sag mal, habt ihr euch alle gegen mich verschworen? Ich werde das tun und du kannst mich nicht davon abhalten. Ich bin alt genug und ich werde auf diese Reise gehen. Komme was da wolle!

Aufbrausend wie Rahel eben ist, springt sie auf, schmeißt ihren Organgensaft dabei um und will gehen.

Ich bin nicht wie mein Bruder, den du in alle Formen pressen kannst. Ich werde es tun und wenn es das letzte ist, was ich jemals getan habe!

Fast schreit sie ihre Mutter an. Ich gehe. Und wenn du nicht willst, dass ich das tue. Dann...

Mutter

Rahel, ruhig versucht ihre Mutter sie am Arm zu fassen und sie an sich zu ziehen, ich möchte, dass es dir gut geht und ich will dich nicht in eine Form pressen aber du kannst nicht von mir verlangen, dass ich dir dabei zusehe, wie du dein ganzes Leben verschwendest. Ich liebe dich doch.

Rahel:

Reißt ihrer Mutter ihre Arme aus der Hand. Wenn du wollen würdest, dass ich glücklich werde, dann würdest du mich unterstützen. Aber nein, du willst einfach nur, dass ich allein versauere in meinem Zimmer und nichts erlebe.

Jetzt schreit sie ohne es zu merken: Ich hasse dich! DU wirst nie meine Mutter sein!

Auf dem Absatz kehrt machen, rennt sie die Treppe hoch, packt ihre Taschen, die sie für ihre Reise brauchen wird. Im Vorbeigehen, sieht sie sich im Spiegel an: Ein junges, hübsches Mädchen mit hellbraunen, fast rötlich schimmernden Haaren sieht sie da aus saphiergrünen Augen an. Ihre Haare sind knapp hüftlang und fallen ihr leicht gelockt über die zierliche wirkenden Schultern. In ihrem himmelblauen Kleid sieht sie schon fast magisch aus. Wie in einem Traum. Doch dann fallen ihr ihre vielen Makel auf.

Zu klein, die Haare machen nie das, was sie sollen. Etwas rundlich trotz ihrer guten Muskulatur vom Reiten.

Wer will mich schon anschauen?  denkt sie sich verzweifelt und zieht das Kleid aus, wirft es auf den Boden. Anstelle des fließenden Stoffes des Kleides treten nun sportliche Reiterklamotten an dessen Stelle. Mit einfachen Turnschuhen, die sie immer zum freireiten anzieht ist ihr Reitoutfit komplett.

Mein Hut! verzweifelt beginnt sie nach einem alten Cowboyhut zu suchen, der ihr auf ihrer Reise die Sonne vom Leib halten wird.

Milow sitzt an ihrem Fuß und wartet auf das nächste Komando.

Na mein Süßer, bereit für ein Abenteuer? Ich liebe dich mein Junge!

Vorsichtig schnallt sie ihm eine Art Satteltasche für Hunde um den Bauch und packt dort ein paar Sachen rein, die sie für ihn braucht. Futter, Halsband und Leine, dazu zwei transportable Näpfe. Und ein Schwimmgeschirr, dass sie vermutlich auf dem Weg brauchen wird.

Dann mal los!


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