Wo ist sie?

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Marcelino:

"Scheiße!" Frustriert sieht er ihr nach. Milow liegt auf dem Boden und er steigt von seinem Tier hinab. "Was ist nur die Nacht passiert?"
Langsam kniet der junge Mann neben den Hund beugt sich besorgt über ihn.  Ich hätte bei ihr bleiben sollen. Ihr nachgehen sollen. So viel ist passiert, was ich hätte verhindern können! Scheiße!
Er legt den Kopf verzweifelt auf den Körper des Hundes. Hope it's unruhig. Sie tritt von einen Huf auf den anderen und reißt den Kopf immerwieder hoch. 
Plötzlich springt der Hund auf. Seine Augen blicken leicht verwirrt und verstört, bis er Marcelino erkennt.
Sein Blick wandert suchend von Marcelllino über die Straße. Der Grund? Rahel ist nicht da. Milow springt auf und will losrennen, doch Marcelino kommt ihm zu vor und hebt das Tier an der Brust: "bleib hier. Ich muss sie holen, nicht du."
Verzweifelt sieht er sich um. Ein etwas älterer Mann kommt auf Marcellino zu: "¿Puedo ayudar?" Der Mann kniet sich  neben den auf dem Boden. Seine Augen sind gerötet vor Sorge und Kummer als er zu dem Fremden aufsieht. Kann ich ihm vertrauen? Hab ich eine Wahl? Er weiß es nicht, doch er weiß, dass er Rahel hinterher muss und sie aus dieser prekären Situation rausholen muss, bevor wieder etwas schlimmes passiert. Marcellino antwortet nicht. "¿No? Bien. Hasta luego." Der Mann dreht sich um und will gehen. "íEsperas, por favour!" Marcellino steht auf und geht auf den Mann zu. Auf spanisch unterhält er sich mit ihm und bittet ihn um  hilfe. Der Mann ist freundlich und bietet an, die Tiere bei sich zu versorgen und ihm dann zu helfen Rahel rauszuholen.
Zusammen geht Marcellino mit dem fremden Mann mit um die einizgen Tiere, die sie haben bei ihm in der Oput seiner Familie zu lassen. Nachdem sie das getan hat, gehen sie gemeinsam die langen und engen Gassen entlang. Dieser Ort gleicht einem Labyrinth. Überall kleine Wege, Gassen und Straßen. Keine richtigen Beschliderungen, doch Marcellino kennt es nicht anders. Nach einer Weile des Fußmarsches kommen die zwei Seite an Seite auf dem Hof an, an dem Marcellino gestern gehofft hatte mit Rahel Zuflucht zu finden und von der sie sich aus getrennt hatten. Er beschreibt dem Fremden was vorgefallen war und hofft, dass dieser eine Idee hat, wie man seine Gefärhtin rausholen kann.

Rahel
Es ging nicht lang bis wir an dem vertrauten Hof waren, wo Marcellino und Rahel uns gestritten und getrennt hatten und wo sie ihn heute morgen  gesucht hatte.
Jetzt sitz sie in der kleinen Küche und wird von einer Frau angeherrscht, was ihre Aufgaben sind und was sie jetzt zu tun habe. Leider versteht Rahel nur die Hälfte und für jedes nicht sichere nicken handelt sie sich eine Strafe ein. So hat sie sich in nur fünf Minuten gute zehn nicht besonders schöne Strafen eingeheimst. Mehr Arbeit, ein Schlag hier und einen dort. Kein Essen oder auch kein Trinken. Die Nacht durcharbeiten.
Das Mädchen versucht es gelassen zu nehmen. Sie hat eine innere Ruhe in sich, die sie nicht erklären kann. Sie weiß nicht, woher diese Ruhe kommt, aber sie vertraut darauf, dass sie ihr irgendwie wieder rauskommen wird. Wie weiß sie nicht.
Gehorsam geht sie an die erste Aufgabe: Das ganze Haus sowie den Viehstall putzen. Sich die langen, roten Haare schneiden und anschließend ein tristes, traditioneles spanisches Kleid anziehen, das den Status einer Magd symbolisiert.
Das Haus und der Stall sind groß. Rahel putzt und putzt, doch die vielen Kinder machen es ihr nicht einfach. Sie hat gehört, wie der Vater den sieben Kindern erlaubt hat, es Rahel so schwer wie möglich zu machen und dafür zu sorgen, dass man sie wieder strafen kann. Seufzend fährt sie fort, streichelt die wunderschönen spanischen PRE-Hengste und ab und an kann sie nicht wiederstehen und bei den Fohlen reinschauen.

Es dauert eine Weile bis sie realisiert hat, dass es schon dunkel ist und sie nach wie vor keine Chance hat abzuhauen. Der Hof liegt am Rande der Stadt und ist ziemlich gut gesichert. Umgeben von einer drei Meter hohen Steinmauer die alle Gebäude schützt ist sie dazu verdammt in diesem Hof zu bleiben. "Rahel!", die herrische Stimme der Gutsbesitzerin schallt zu ihr. Entmutigt und gespannt von der pein, die sie nun erleben wird weigert sie sich zu dieser Frau zu gehen. Ich werde mich sicher nicht schlagen lassen. Diese Leute sind im Unrecht. Ich habe nichts getan, was mich an sie fesseln sollte, sie wollen nur eine billige Arbeitskraft. Schnell versteckt sie sich bei einem der Hengste in der Box. Ein wunderschönes elegantes Tier, dessen Mähne eingeflochten ist. Wunderschönes, glänzendes Fell spannt sich über die starken Muskeln. Komplett weiß. Die Augen blicken sie ruhig an. Sie hat sich in diesen Hengst verliebt. Mit ruhiger Hand streicht sie über seine Nüstern und spürt, wie er sie anschaut. Völlig ruhig stehen beide da. Keiner berwegt einen Muskel. Rahel schaut dem Tier tief in die Augen. Hellblau schauen zurück. Du bist meine Chance in die Freiheit.
"Rahel!!" Die Stimme ist nun überlagert von Wut und überschlägt sich. Schnelle Schritte kommen in den Stall. Wuntentbrannt: "Wo ist diese Göre!" Die Schritte kommen näher. Näher an die Box in der sich Rahel befindet. Diese Box ist im hinteren Bereich des Stalles und somit weit weg von der rettenden Tür. Sie hört wie ihr Herz panisch zu schlagen beginnt. Die Tür der Box ist zu. Wenn diese Frau sie ind er Box ihres preisgegröhnten Hengstes entdeckt ist Rahel tot. Sie hat keine Chance mehr.
Schnelle Schritte nähern sich. Jetzt sind es mehrere Paare. Ein paar Kinder haben sich zu ihrer Mutter dazugesellt und rufen nach Rahel. Mit abgfällligen Bemerkungen ergänzen sie die Qualen und machen die Situation perfekt. Rahel steht wie angewurzelt in der Box, die Hand in die eingeflochtene Mähne des wunderschönen Tieres gekrallt. Obwohl sie Panik hat ist sie doch ganz ruhig.
Ehe sie sich versieht, stehen fünf Personen vor der Box des Hengstes "Tal vez, ist sie in der Box von Salvador?" der Älteste antwortet dem jüngsten: "Was sollte sie in dieser Box?! Wenn sie da drin wäre, wäre sie tot. Salvador ist kein Lamm. Er ist ein Irrer." Eines der Mädchen schwärmt: "Aber ein hübscher Irrer" Rahel erkennt an deren Stimmen, dass sie noch nicht entdeckt wurde, aber kurz davor ist aufzufliegen. Die Mutter lässt der Diskusion kurzen Lauf. "Nein. Wir schauen in der Box nach. Selbst wenn sie da drin ist, wissen wir es. Dann ist sie tot. Mir egal." Rahel hört, wie sich die schwere Frau entschlossen umdreht. Einen Augenblick lang glaubt sie, gesehen zu werden, doch dann passiert das Unglaubliche.

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