In dem Moment, in dem sich die Mutter umdreht, steigt Salvador und schrimt so die junge rothaarige Frau ab. In diesem Moment, sieht Rahel, wie der Hengst am Bauch eine klaffende Wunde hat. Getrocknetes Blut verschmiert sein schönes Fell.
"Halt's Maul du Drahtesel!"Die schwere Tür wird aufgeschoben und eine saure große, schwere Frau steht vor dem steigenden Hengst. In der Hand eine Peitsche "Dummer Droschgengauel!" Die Petsche zischt und trifft den empfindlichen Bauch des Tieres. Doch Salvador lässt sich nicht beiiren. Er stellt sich schützend vor Rahel. Die Peitsche zischt erneut als die Frau Rahel entdeckt: "Du wirst die Peitsche kennen lernen!" Wutentbrannt weißt sie ihren ältesten Sohn an den Hengst aus der Box zu holen und weg zu bringen. Egal wohin.
Doch sie hat die Rechnung ohne den Hengst gemacht. Er steigt immer wieder. Mit jedem steigen zischt die Peitsche erneut und als er einmal mit allen Vieren auf dem Boden steht, nutzt der Sohn die Chance, packt den Hengst am Maul und zerrt ihm am Halfter aus der Box. Das Heu, über dem er stand ist gesprengelt vom Blut. Jetzt wendet sich die Mutter Rahel zu. Ihre Gestalt ist zierlich und doch bedrohlich. Groß und schlang, aber doch schwer. In der einen Hand die rote Peitsche in der anderen ein Strick. "Ich werde dir zeigen, was es heißt unseren Salvador anzufassen!" Die Peitsche schellt und trifft Rahel schmerzhaft unter dem Auge. Ein schmerz durchzuckt ihre Wange und sie beginnt augenblicklich zu pochen. Ein kleiner Rinsal Blut bahnt sich seinen Weg über den Staub und den Schmutz vo Putzen auf Rahels Wange und landet auf dem Mägdekleid, das sie trägt. Die Peitsche zischt erneut und trifft das Mädchen diesesmal oberhalb der Brust. Ein Schmerzensschei entfährt ihr und sie sakt auf den Boden. Wimmernd bleibt sie liegen, als sie der dritte Hieb auf dem Rücken trifft und einen tiefen Schnitt hinterlässt. "ícuidado! Vorischt was du tust!" Salvador in der Box am anderen Ende ist unruhig und launisch. Er steigt immer wieder und der Älteste ruft seine Mutter: "komm her!" Die Mutter kommt der Aufforderung nach und verschließt dabei die Box, in der Rahel kauert.
Von fern vernimmt sie die Stimmen die sich beraten:
"Er war einmal so preigekröhnt und wertvoll, bis er so geworden ist." Der abfällige Ton einer jungen Frau überrascht Rahel. Sie war die Person hier, die ihr einigermaßen freundlich gesonnt war. Das sie so auf diesem Armen geschöpf rumhacken würde, hat Rahel nicht gedacht.
"Du hast Recht." Die Stimme des Vaters zerschneidet die Luft und lässt sie prickeln. "Bringt ihn auf die Koppel." An seinen Ältesten Sohn gewandt sagt er: "Sattle ihn und bring ihm wieder manieren bei." Schritte entfernen sich und eine Stimme ruft: "Und die Magd?!"
Eine fünfte kalte Stimme, die Rahel noch nie gehört hat ertöhnt laut und wütend: "Lass sie verbluten. Wenn sie die Nacht überlebt, qualt sie am kommenden Tag."
Peitschendhiebe und Hufe ertönen, als Salvador aus dem Stall gebracht wird.
Was machen sie mit ihm? Reiten?! Mit dem Wunden und aufgepeitschten Bauch?!
Rahel stellt sich vor, wie der wunderschöne Hengst mit seinen klaren, blauen Augen auf dem Platz zu grunde gerichtet wird, dass er gehorcht.
Schritte verlassen den Stall und er kehrt Ruhe ein. Rahel's Wange brennt, ihr Rücken pocht und ihr Dekoleté ist geröhtet, sie spürht, wie das Kleid langsam blutig wird und es beginnt an ihr zu kleben. So liegt sie dort, versunken in Gedanken an Marcellino, Hope, Milow und den Hengst, der sie beschützen wollte und nun die Strafe bekommt:
Marcellino kommt sicherlich, er wird mich hier rausholen, er weiß nur noch nicht wie. Ob es Milow gut geht? Lebt er noch, oder hat ihn der brutale Hausherr umgebracht? Hope? Sie ist so sensibel und vertraut mir so sehr. Geht es ihr gut? Ist sie in Sicherheit? Sind sie alle zusammen? Sind sie weitergezogen? Würde mich Marcellino allein lassen? Einfach weitegehen und stolz sein, dass er zwei neuer Tiere hat? Nein! Das würde er nicht tun! Er liebt mich! Was ist mit dem Hensgt? Salvador heißt er, oder nicht? Was machen sie mit ihm? Qualen sie ihn? Reiten sie ihn? Oder hat er Glück und er steht nur auf der Koppel? Angebunden? Haben sie ihn getötet? Aber er ist doch ihr preisgekröhnter Hengst oder nicht? Warum behandeln sie ihn so?!
Völlig erschöpft von dem was gerade passiert ist und dem vielen Putzen rappelt sie sich auf. Eine Frage beschäftigt sie: Sehen alle Pferde so aus wie Salvador?!
Im dämmrigen Licht steht sie langsam und an der Boxenwand gelehnt auf und versucht aus der Box zu kommen. Die Blutungen der Hiebe haben aufgehört, lediglich der Schmerz und das Pochen sind noch da. Es ist fast dunkel und der Stall groß. Von ihrer Position kann sie nicht so viel sehen. Langsam geht sie an die Tür der Box und versucht sie irgendwie zu öffnen, doch der Verschluss ist gut. Vermutlich ist Salvador schon öfter ausgebrochen und hat ein speziellen Schutz bekommen. "Scheise" resigniert und erschöpft lässt sie sich auf den Boden sinken und versucht sich mit dem Stoh zuzudecken. Es riecht nach geronnenem Blut und sie muss würgen. "Was gäbe ich jetzt, in meinem alten, langweiligen Leben in Deutschland zu sein."
Der Regen spendet ihr Trost der auf das Dach des Stalles trommelt und ein gleichmäßiges Muster von Geräusch und Stille erzeugt. Immer wieder dämmert Rahel weg, sie versucht verzweifelt wach zu bleiben, doch die Müdigkeit übermannt sie und sie sakt in sich zusammen und verliert das Bewusstsein.Einige Zeit später schreckt sie hoch. Da war was! Angstrengt starrt sie in die Dunkelheit des Stalles. Der Regen ist stärker gerworden und trommelt nun unangenehm laut. Ein Schein. Schritte. Hufe. Eine Box geht auf. Die Hufe gehen rein und die Box schließt sich wieder. Eine sanfte Stimmer ertönt. "Mein hübscher Junge." Rahel erkennt die Stimme sofort wieder und ist verwirrt. Sie gehört dem Mädchen, dass ihrer Meinung nach nett ist, aber dann so anders war.
Die Schritte entfernen und nähern sich wieder. Das geschieht mehrere male und jedes mal wird die Box des Pferdes geöffnet und etwas wird getan. Es raschelt nur und immer wieder hört man, wie etwas hartes auf Plastik trifft: "Lass es dir schmecken Salvador." Die Box schließt sich entgültig gegenüber von Rahel. Es ist still. Rahel wagt kaum zu atmen.
Auf einmal geht die Tür auf und Rahel steht einer zierlichen jungen Frau mit schwarzen Haaren gegenüber. Die Augen sind hell und schauen Rahel ruhig an. Die Hände sind blutverschmiert. Langsam geht das Mädchen auf Rahel zu und kniet sich neben sie: "Rahel?"
Ihre Stimme ist gedämpft und leise als sie spricht: "Ich heiße Edita." Rahel sieht sie iit großen ängsltichen Augen an. "Keine Angst" Fleht Edita und sieht ruhig auf die geschändete Gestallt. "Ich habe Salvadors Wunden behandelt... Darf ich das selbe mit dir machen?!"
rahel ist komplett perplex und versteht kein Wor von dem was diese hübesche Mädchen von ihr will. Die schwarzen Haare fallen ihr in einem lockeren Zopf sanft über die Schulter und umrahmen ihr Gesicht. Ihre Gesichtsform ist sanft und einladent. Ihre Augen sind ruhig und besorgt. Helles blau, wie das von Salvador spiegelt sich in ihnen wieder und eine schwere Vergangenheit. "W..was?!", fragt Rahel total verwirrt und abwesend. Ein sanftes lächeln breitet sich über dem Gesicht der Fremden aus: "Ich möchte dir gern helfen." Rahel gewährt der jungen Frau das und macht das, was sie von ihr verlangt um sich die Wunden ansehen zu können. "Sie sind nicht tief." Diagnostiziert Edita. "Ich mach die eine Pferdesalbe drauf, hab leider keine andere. Ich hab sie auch schon bei mir benutzt..." Rahel nickt nur und spürt, wie die zierlichen Hände über ihre Haut wandern und ein kühles Gehl auf ihren Wunden verteilt und es dann abdeckt. "Es tut mir leid, was passiert ist."
"schon... gut." Rahel setzt sich auf "sag mal, behandelt ihr alle eure Tiere so?! So wie Salvador?!" Edita antwortet nicht, steht nur auf und hilft Rahel hoch. "Wenn du klug bist, nimmst du Salvador mit. Er würde dich ohnehin nicht allei gehen lassen. Und wenn du helfen willst, verschwindest du schnell mit ihm und deinen Freunden." Sie hört wie sich langsam Schritte nähern. "Warte, warum tust du das? Warum hilfst du mir?! Warum hat er das getan?!" Sich nickt zu dem hübeschen, schneeweißen Hengst, dessen Bauch rot ist.
Edita sieht die Rothaarige an. "Komm." Entschlossen holt sie den Hengst raus. "Hier, die Papiere. Nimm ihn mit." "Aber warum? Er gehört mir doch nicht und ich kann ihn auch nicht zahlen!" verwirrt und fragend sieht Rahel zu der etwas größeren Edita auf. "Weil er dein Retter ist." Mit diesem Wort hebt Edita Rahel auf das geschundene Tier, dückt ihr die Papiere und eine Telefonnummer in die Hand. "Schreib mir unter anderm Namen."
Leise führt Edita Rahel über den Hof zur Tür. "Deine Freunde warten auf der anderen Seite der Stadt auf dich." Sie öffnet die schwere Tür und Rahel sieht zu Edita runter: "Kommst du nach?!" Doch bevor Edita die Frage beantworten kann, öffnet sich die Tür und die Mutter steht mit erhobener Peitsche da. Mit einem Schlag auf die Hinterhand des Pferdes entlässt Edita Rahel und Salvador in die Dunkelheit der Stadt. Ihre Stimme schallt nach, als die Peitsche das Fleisch der jungen Frau trifft. Doch einen Satz vertseht Rahel: "Reite und sei gesegnet!"
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Allein-der richtige Weg?
AdventureRahel ist eine 22-Jährige Studentin, der es eigentlich an nichts fehlt. Außer an der Frage, wer sie eigentlich ist und warum sie hier ist. Kurzer Hand entschließt sie sich allein mit ihrer Haflingerstute und ihrem Australien Sheperd loszuziehen und...