𝟎𝟓 | 𝐬𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭

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Die Fahrt über sprachen sie kein Wort mit einander. Worüber denn auch? Über das was passiert war? Niemals.

Sadie saß die ganze Zeit neben ihm mit glasigen Augen, während sie starr auf die neblige Straße sah.

Wie konnte diese Nacht nur so enden? Wie hatte sie es so weit kommen lassen? Nicht dass sie von ihrem Vater geschlagen wurde, nein, sondern dass sie mit Billy Hargrove in einem Auto saß und gerade dabei war zu ihm zu fahren.

Und was dann? Wie würde der Abend enden? Wie unangenehm würde ihr das Ganze morgen früh wohl sein? Wahrscheinlich sehr, das wusste sie.

Billys Wagen wurde langsamer, scheinbar waren sie nach gefühlt etliche Stunden an seinem Haus angekommen. Erst wollte sie gar nicht erst aufstehen, sie wollte einfach nicht wahr haben was hier gerade passierte. Aber sie hatte ja keine andere Wahl.

Sie verließen zusammen das Auto, gingen leise ins Haus, bis sie das Zimmer von Billy erreicht hatten.

Es war nichts Besonderes, eben ein typisches Teenagerzimmer eines Jungen dieser Zeit. Obwohl ihr die ganzen halb nackten Frauen auf den Postern an seiner Wand ein mulmiges Gefühl gaben. Aber sie hatte von ihm auch nichts anderes erwartet.

Sadie setzte sich auf sein Bett und versuchte es sich so wenig wie möglich anzuschauen. Viel zu groß war die Angst irgendwas auf dem Laken zu finden was sie lieber nicht gesehen hätte.

Gott, was machte sie nur hier?! Hier von durfte einfach niemand etwas erfahren, vor allem nicht Lindsey.

Billy dimmte das Licht und setzte sich zu ihr. ,,Dumme Frage aber.. wie geht es dir?", fragte er, nach dem sie sich eine Zeit lang nur angeschwiegen hatten. Ja, wirklich dumme Frage. Sie wusste nicht was sie darauf antworten sollte, natürlich hätte sie lügen können und ihm irgendeine erfundene Geschichte erzählen können, aber er hatte doch sowieso schon alles gesehen.

,,Wie es mir geht? Scheiße natürlich. Das alles ist nicht so verlaufen wie ich es mir gewünscht hätte", sagte Sadie, während sie versuchte ihre Tränen zu unterdrücken. Bloß nicht vor ihm heulen. Bloß keine Schwäche vor genau ihm zeigen. Das konnte sie doch sonst immer so gut.

,,Passiert das öfter?", fragte er. Och man, warum interessierte er sich so sehr für sie? ,,Was?", stellte sie sich unwissend, obwohl sie eigentlich genau wusste was er meinte.

,,Das.. mit deinem Vater.. macht er sowas öfter?", fragte er mit besonnener Stimme. Natürlich war irgendein Teil von ihr froh, dass er es wusste und dass er sich für sie interessierte, aber es hatte ihn eigentlich einen scheiß zu interessieren was in ihrem Leben abging. Sie war dafür verantwortlich und nicht er. Ganz allein sie.

,,Ist doch egal", sprach sie mit brüchiger Stimme. Ihr Blick wandte sich nicht zu Billy, Sadie wollte einfach nicht, dass er sie so sah. Aber sie spürte wie angespannt seine Haltung wurde.

,,Gott.. nein, es ist nicht egal. Guck doch Mal an!", schrie er sie beinahe an, merkte jedoch schnell, dass er wieder runterkommen musste. Er war wütend, aber warum. Warum nahm ihn das Ganze so mit?

Sie glaube einfach nicht, dass er so ein empathischer Mensch war und vor allem, dass er sich so bei jedem benahm.

,,Lass mich einfach in Ruhe, okay? Es geht dich überhaupt nichts an was ich für familiäre Probleme habe. Du verstehst doch sowieso überhaupt nichts!", schrie Sadie ihn lauthals an.

Vielleicht war ihre Reaktion etwas übertrieben.. aber auf jeden Fall richtig so, glaubte sie zumindest. Ihre Gefühle spielten verrückt. Sie hatte einfach keine Lust, dass er sie irgendwie verurteilte. Diese ganze Fragerei reichte ihr jetzt endgültig.

「 ✓ 」𝐑𝐈𝐆𝐇𝐓 𝐏𝐄𝐑𝐒𝐎𝐍, 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 𝐓𝐈𝐌𝐄 | 𝐛𝐢𝐥𝐥𝐲 𝐡𝐚𝐫𝐠𝐫𝐨𝐯𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt