𝟐𝟏 | 𝐯𝐢𝐨𝐥𝐞𝐧𝐜𝐞

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! triggerwarning: abuse & violence !

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Angsterfüllt stellte sie sich hinter Billy, auch wenn sie spürte, dass er sich gerade ebenfalls hinter jemandem verstecken wollte.

,,D-Du kannst sie doch nicht einfach gehen lassen! Ihr könnte etwas passieren!", schrie er seinen Vater an. Seine Stimme zitterte, brach schon beinahe. Sein Vater vor ihnen baute sich immer mehr auf, wirkte von Sekunde zu Sekunde gefährlicher.

,,Was denkst du eigentlich wer du bist, Billy Hargrove?! Du hast dich sonst einen Scheiß um deine Schwester gekümmert und jetzt tust du so als würde sie dir etwas bedeuten? Ich kenne dich, du denkst du wärst der Größte, aber das bist du nicht!

Das hier alles tust du doch nur um das Mädel hier zu beeindrucken, oder etwa nicht?", schrie er weiter und kam noch einen Schritt dichter auf sie zu, während sein Blick nur noch auf Sadie lag.

Es bereitete ihr eine Gänsehaut, wie seine Augen sie scheinbar durchdringten.

,,Und was macht die überhaupt hier?! Ich dachte die gibst dich nur mit diesen kleinen Schlampen ab, aber die sieht ja gar nicht danach aus. Ist dein Selbstbewusstsein etwa so klein, dass du dich von diesem Arschloch entjungfern lassen musstest?", er kam näher auf Sadie zu, doch Billy ließ ihn nicht.

Mit einer unglaublichen Wut holte er aus und schlug seinen Vater, mit all der Kraft die er aufbringen konnte, in sein Gesicht.

,,Wehe du sprichst noch einmal so mit ihr!", schrie er seinen Vater an, der ein paar Schritte nach hinten ging, um sich von dem Faustschlag zu erholen.

Er strich sich über seine Wange, doch ohne dass es weder Billy, noch Sadie hätten sehen können, ballten Mr. Hargrove seine Faust und schlug damit Billy mitten in sein Gesicht.

Sofort zog ihn dieser Schlag zu Boden. Unglaubliche Angst machte sich in Sadie breit. Nein, nein.. das konnte sie nicht zulassen. Doch sie konnte nichts dagegen tun.

Wie versteinert stand sie einfach nur davor und sah zu, wie sein eigener Vater ihm gegen den Bauch trat. Sie konnte nicht wegesehen. Es war so als würde sie gezwungen werden, es sich anzuschauen.

,,Ich denke du hast keine richtige Erziehung genossen!", brüllte Billys Vater während er ihm nun auch gegen den Kopf trat.

Doch der Junge wehrte sich nicht mehr. Regungslos lag er auf dem Boden. Nein, Sadie konnte nicht zulassen, dass sein Vater ihn totschlug.

,,Hör auf!", schrie sie verzweifelt und unter Tränen, während sie ihn zur Seite schubste. Ohne auf eine Reaktion von ihm zu warten, stützte sie sich auf Billy und versuchte ihm zu helfen.

,,Ach.. macht doch was ihr wollt, ich muss arbeiten", sagte Mr. Hargrove unbeeindruckt, nahm sich seine Jacke vom Kleiderständer und verließ das Haus. Sadie zuckte zusammen, als die Tür hinter ihr zufiel.

,,B-billy.. bitte sag doch was, bitte!", schrie sie, während die Platzwunde an seinem Kopf immer mehr Blut verlor. Panik verbreitete sich immer weiter durch ihren Körper.

Er durfte nicht sterben. Sie durfte ihn nicht sterben lassen.

Verzweifelt schnappte sie sich das Telefon und versuchte mit zitternden Händen den Krankenwagen zu rufen, doch zaghaft packte Billy sie am Handgelenk. Er hatte kaum noch Kraft.

,,N-nein.. n-nicht", sprach er brüchig. Sadie verstand nicht ganz was er meinte. ,,D-Du darfst sie nicht anrufen.. s-sonst fragen sie wer mir das angetan hat..", redete er weiter.

Er wolle lieber sterben, als das die Polizei wusste was bei ihnen abging. Sadie war seine Bitte relativ egal. Wenn er ihr hier jetzt verbluten würde, dann würde das ganze ebenfalls rauskommen.

,,Das kannst du vergessen, Billy. Ich lass dich hier nicht verrecken", doch er umklammerte ihr Handgelenk nur noch festern.

,,N-nein.. Ruf jemand anderen an, jemand der uns helfen kann..", doch bevor Sadie ihn fragen konnte, wen er damit meinte, wurde er ohnmächtig.

Sie hatte doch nur eine Wahl. Sie musste die Polizei rufen, aber vielleicht würden sie dieses Geheimnis diesmal hüten.

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Hastig lief Sadie zur Tür, als jemand an dieser klingelte. Endlich, verdammt. Als sie diese zitternd öffnete, trat der Polizist ein und lief daraufhin direkt zu Billy.

,,Ach du Scheiße, er musste ja einiges einstecken", sagte Hopper, als er den Jungen auf den Rücken drehte, um sich die Wunden genauer anzusehen.

,,Er wird nicht sterben.. keine Sorge. Aber willst du mir sagen, was passiert ist?", fragte Hopper das Mädchen, als er vorsichtig das getrocknete Blut auf Billys Gesicht abtupfte.

Ach, wusste er nicht sowieso schon wer ihm das angetan hatte? Sie konnte es ja wohl schlecht gewesen sein. Trotzdem schüttelte Sadie mit dem Kopf. Auch wenn sie gerade nichts sehnlicher wünschte, als dass dieses Arschloch endlich verhaftet werden würde, wusste sie, dass sie sich nicht einmischen durfte.

Sie hatte es Billy nun mal versprochen.

,,Okay, am Besten bringen wir ihn in sein Zimmer, da kann er sich etwas ausruhen", Hopper zog Billy an seinen schlaffen Schultern nach oben und schaffte es mit Sadies Hilfe ihn im sein Bett zu tragen. Außer Atem setzten sich beide an die Bettkante.

,,Ich werde euch jetzt wieder allein lassen, kümmer dich etwas um ihn und sag ihm, dass er den restlichen Tag im Bett bleiben soll.

Aber ich versichere dir, wenn das noch einmal passiert, werde ich diese Familie nicht mehr decken, okay?", sein Blick war streng auf das Mädchen gerichtet, doch strahlte trotzdem so unglaublich viel Wärme und Sicherheit aus.

Sie nickte knapp, woraufhin Hopper langsam aufstand und ihr gegen die Schulter klopfte. Sie sah ihm noch hinterher, bevor der Mann das Zimmer verließ und die Tür leise hinter sich schloss.

Sadie atmete einfach tief durch. Doch richtete ihren Kopf zu Billy, als er sich neben ihr etwas regte. Seine Augen waren angeschwollen, doch sie erkannte, wie er diese langsam öffnete.

,,D-danke..", flüsterte er. Seine Lippe war aufgeschlagen, seine Haare verschwitzt und durcheinander.

Ohne etwas zu sagen, beugte sie sich zu ihm nach unten und küsste sanft seine Stirn. Sie schmeckte etwas salzig von dem Schweiß.

,,Mach mal etwas Platz, ich bleib bei dir", flüsterte sie sanft und legte sich daraufhin neben Billy.

Dieser Tag war so unglaublich frustrierend. Sie hatte nicht nur keine Informationen darüber, wo sich Lindsey befinden könnte, nein, auch Billys Vater machte ihnen das Leben zu Hölle.

Das war doch einfach alles Scheiße, verdammt.

Stumme Tränen liefen über ihre Wange, direkt auf das blutverschmierte Shirt von Billy.

Wenn sie nicht bald mehr wusste, dann würde sie noch verrückt werden.

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「 ✓ 」𝐑𝐈𝐆𝐇𝐓 𝐏𝐄𝐑𝐒𝐎𝐍, 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 𝐓𝐈𝐌𝐄 | 𝐛𝐢𝐥𝐥𝐲 𝐡𝐚𝐫𝐠𝐫𝐨𝐯𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt