𝟐𝟐 | 𝐝𝐢𝐬𝐩𝐮𝐭𝐞

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Müde öffnete Sadie ihre Augen. Sofort sah sie zu Billy, doch noch immer lag dieser schlafend neben ihr.

Mittlerweile war sein Körper übersät mit blauen Flecken. Auch sein Auge war angeschwollen, die Lippe aufgeplatzt. Es schmerzte sie ihn so zu sehen. Er war ein Arsch, aber das hatte er wirklich nicht verdient.

Vorsichtig stand Sadie vom Bett auf, zog zuerst ihre Cordhose über, bevor sie ihre Bluse zuknöpfte. Sie wollte leise sein um ihn nicht zu wecken. Denn auch wenn sie immer noch traumatisiert war, über das, was gestern in diesem Haus geschehen war, durfte sie genau jetzt nicht aufhören nach Lindsey zu suchen.

Ihre beste Freundin brauchte sie, egal ob sie noch lebte.. oder nicht.

Gerade als Sadie leise die Tür von seinem Zimmer öffnen wollte, sprach Billy sie an. Verdammt, sie hätte es doch fast geschafft.

,,Wo willst du denn hin?", fragte Billy schelmisch, obwohl es ihm ansehbar war, dass er Schmerzen hatte. Leise schloss Sadie wieder die Tür und kam zurück zu ihm, setzte sich dabei an die Bettkante.

,,Wie geht es dir?", fragte die junge Frau, während sie seine Verletzungen begutachtete. ,,Ist schon in Ordnung.. nichts dramatisches", versuchte er die Situation runter zu spielen. Obwohl Sadie etwas dazu sagen wollte, ließ sie es lieber. Nicht, dass sie seinen Stolz noch verletzte.

Am Liebsten wäre sie auch bei ihm geblieben, aber nicht, bevor sie endlich eine Antwort hatte. Lindsey war nicht tot, das spürte sie. Deshalb zählte jede Sekunde. Auch diese.

,,Ich werde jetzt los", sagte sie knapp und hoffte, dass Billy sie nicht darauf ansprach. Aber natürlich war das nicht der Fall. ,,Gehst du wegen Lindsey?", fragte er mit kratziger Stimme. Sadie nickte als Antwort nur knapp.

Langsam versuchte sich Billy aufzusetzen, stöhnte dabei vor Schmerz. Sein Blick wirkte skeptisch.

,,Sadie.. bitte bleib bei mir. Wir haben sie nicht gefunden und das wirst du heute auch nicht", sagte er etwas vorwurfsvoll und das spürte Sadie auch. Aber warum? Immerhin hatte sie ihm den Arsch gerettet und das wusste er ganz genau.

,,Billy.. sie braucht mich. Sie ist dort irgendwo in diesem Wald.. allein.. vielleicht verletzt i-ich..", doch Billy unterbrach sie, stand nun vom Bett auf und ihr so direkt gegenüber.

,,Sadie.. Gott.. gib es endlich auf, okay? Wenn die Polizei sie nicht findet, dann niemand, okay?", er versuchte ruhig zu bleiben, doch seine Stimme wurde immer angestrengter.

Sadies Blick hingegen wurde immer schockierter. Was sollte das denn jetzt von ihm heißen??

,,Ich habe gestern dein verdammtes Leben gerettet Billy Hargrove und das ist der Dank dafür?! Das du mir meine letzten Hoffnungen nimmst, meine beste Freundin zu finden?! Warum musst du immer so ein verdammtes Arschloch sein?!", Sadie hingegen schaffte es nicht mehr sich zurückzuhalten. Eine Träne lief ihre Wange herab.

,,Du verstehst einfach nicht, dass sie tot ist. Sie ist tot, genauso wie Barb. Du kannst sie nicht finden, verdammt Sadie hör auf dir einzureden, dass du sie allein retten kannst!", nun schrie auch er.

Fassungslos sah sie ihn an. Warum tat er das? Warum, nach all dem was Sadie für ihn getan hatte. Sie wollte abhauen, doch er zog sie wieder zurück. So wie er es jedes verdammte mal tat.

,,Lass mich endlich los Billy! Warum tust du das alles, warum? Warum bist du in dem einen Moment die einzige Person bei der ich sein möchte und in dem anderen bist du das widerlichste Arschloch das ich kenne?", schrie sie ihn an, wollte sich los reißen, doch Billy ließ sie nicht.

,,Sadie ich hab' einfach nur Angst um dich, okay? Ich will nicht, dass du stirbst, nur weil du nach einer Leiche suchst. Und ich hab' mich geändert, ich bin nicht mehr der gleiche Typ, wie auf der Party", gerade als Billy zuende gesprochen hatte, bemerkte er, dass es ein Fehler war.

Sadie sah ihn an. Ihr Blick fassungslos als auch verwirrt.

Was meinte er damit? Die Sache mit dem Mädchen auf dieser einen Hausparty? Nein das war es nicht. Doch dann fiel es ihr wieder ein.

Die erste Hausparty die sie mit Lindsey besucht hatte, die, in der sie sich nach nur einer Mische so unwohl gefühlt hatte. Und die einzige Person die bei ihr war.. war Billy.

Endlich schaffte sie es sich von Billy loszureißen und ging ein paar Schritte zurück zur Tür. Entsetzt starrte sie ihn an.

,,D-du warst das. Du hast mir bei dieser Party die KO Tropfen untergemischt! Was hattest du vor, wolltest du mich vergewaltigen?!", schrie Sadie noch immer unter Schock.

Sie hatte ihm vieles zugetraut, aber nicht das. Sie dachte wenigstens er hätte eine Grenze.

,,N-nein.. also ja.. ich war das. Aber ich wollte dich nicht vergewaltigen oder so. I-ich wollte einfach nur einen guten Eindruck bei dir hinterlassen, dein Held sein, ich hatte keine bösen Absichten..", stotterte er, doch Sadie ließ ihn nicht ausreden.

,,Keine bösen Absichten?! Du hast mir Drogen in mein Getränk gemischt um mich abschleppen zu können, wegen dir hat mich mein Vater verprügelt und aus dem Haus geschmissen und das nur, weil du keine verdammte Persönlichkeit hast und es nicht anders bei mir geschafft hättest. Du bist so krank Billy", schrie sie.

Mittlerweile war es ihr egal wer sie in diesem Haus hören würde. In diesem Moment hätte sie am Liebsten seinen Vater geholt und auf ihn losgelassen. Jetzt hätte er es verdient. Jeden einzelnen Schlag.

,,Sadie.. bitte. Es war ein Fehl-", doch auch das wollte sie nicht hören und gab ihm eine Backpfeife, die durch seine Verletzungen nur noch mehr schmerzte.

,,Ich habe dich geliebt, okay?! Ja das habe ich, auch wenn ich mir das nie bewusst sein konnte. Du warst die erste Person bei der ich das Gefühl hatte ihr endlich Vertrauen zu können.. die mich verstand.

Aber jetzt hab' ich erkannt, dass es scheinbar doch nur einseitig war. Das du alles nur gespielt hast, um mich rumzukriegen. Wow, es war wirklich alles nur gespielt, danke. Danke, dass du mir das jetzt klar gemacht hast", noch eine letzte Träne lief ihr über das Gesicht, bevor sie ihre Tasche vom Boden nahm und endgültig aus seinem Zimmer verschwand.

Sie war weg, bevor Billy ihr noch etwas sagen konnte.

Das sie falsch lag und er sie auch liebte. Sher sogar, mehr als jeden anderen. Er hatte noch nie jemanden so sehr geliebt wie sie.

Aber anscheinend war das nun sowieso egal. Sie würde nicht mehr mit ihm sprechen wollen. Er hatte es verkackt, sie war weg.

Wütend nahm er seinen Schreibtischstuhl und schleuderte diesen durch sein Zimmer, bevor er zusammenbrach.

Billy hatte alles verloren und das war allein seine Schuld.

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「 ✓ 」𝐑𝐈𝐆𝐇𝐓 𝐏𝐄𝐑𝐒𝐎𝐍, 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 𝐓𝐈𝐌𝐄 | 𝐛𝐢𝐥𝐥𝐲 𝐡𝐚𝐫𝐠𝐫𝐨𝐯𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt