𝟐𝟑 | 𝐥𝐨𝐬𝐭

1.1K 57 3
                                    

· • —– ٠ ✤ ٠ —– • ·

Sadie konnte den ganzen Weg über nicht aufhören zu weinen. Sie spürte so eine unglaubliche Wut, dass sie am Liebsten geschrien hätte.

Aber das war Billy nicht mehr wert.

Er war es nicht wert, noch weitere Tränen wegen ihm zu verschwenden. Auch wenn es ihr schwerer fiel sich zu beruhigen, als sie wollte.

Sie versuchte die Tränen aus ihrem Gesicht zu wischen und sich auf Lindsey zu konzentrieren.

Mittlerweile hatte sie es fast zu dem Waldstück geschafft, an dem Barb gefunden wurde. Auch wenn sie schon hier gesucht hatten, musste es nicht heißen, dass es nicht hier war. Vielleicht hatten sie etwas übersehen. Vielleicht hatte das auch die Polizei.

Sie ging vom Straßenrand aus durch die Böschung und sah sich um. Nach was sie wirklich suchte wusste sie selbst nicht. Wenn sie nicht Lindsey fand, dann doch wenigstens einen Hinweis, was mit ihr geschehen war.

,,Bitte Lindsey.. bitte sei hier", flüsterte Sadie immer wieder.

Sie blieb ruhig stehen, als sie ein Geräusch hinter sich hörte. Es war noch Zeit bis die Sonne untergehen würde, jedoch war es im Wald durch die dicht bewachsenen Baumkronen ziemlich dunkel.

Noch einmal knackte es neben ihr, woraufhin ein lauter Schrei zu hören war.

Es hörte sich an wie ein Tier, doch bevor sie sich umdrehen konnte, spürte sie einen stechenden Schmerz. Sie fiel zu Boden und alles um sie herum wurde Schwarz.

٠ ✤ ٠

Seit Tagen lag Billy in seinem Zimmer, die Jalousien nach unten gezogen, die Tür abgeschlossen. Seit Tagen war er nicht mehr in der Schule, hatte sich von jedem abgeschottet.

Er schrak auf, als jemand gegen seine Tür schlug.

,,Verpisst euch!", rief Billy, bevor er seine Decke wieder über den Kopf zog. Seit dem sich Sadie nicht mehr bei ihm meldete, hatte er keine Lust mehr mit irgend jemanden zu reden.

Zuerst hatte er noch die Hoffnung, dass sie ihm verzeihen würde, doch das tat sie nicht. Sie hatte sich seit dem nicht mehr bei ihm gemeldet.

Es war vorbei. Er hatte alles verloren.

Ein zweites Mal klopfte es an der Tür, doch bevor er antworten konnte, meldete sich eine männliche Stimme.

,,Billy hier ist Jim Hopper, mach bitte die Tür auf", rief der Polizist. Was machte der denn hier? Hatte die Schule jetzt schon die Bullen gerufen, weil er nicht da war? Immerhin war das nicht das erste Mal, seit dem er in dieser Stadt wohnte.

Zögernd stand er auf. Seine Verletzungen waren mittlerweile fast verheilt, nur sein blaues Auge war noch etwas angeschwollen. Er dreht den Schlüssel um und öffnete dem Polizisten die Tür. Dieser betrat den Raum, schloss diese wieder hinter sich.

,,Was ist? Was hab ich angestellt?", sagte er und sah dabei Hopper erschöpft an. Die letzten Tage waren hart gewesen.

,,Setzt dich am Besten erstmal hin", sagte Hopper, während er sich den Schreibtischstuhl zur Hand nahm. Verwirrt setzte sich Billy auf seine Bettkante. ,,Billy.. wann hast du das letzte mal Sadie gesehen?", fragte der Polizist. Verwundert über die Frage musste der junge Mann überlegen. Die letzten Tage hatten sich wie Wochen angefühlt.

,,Ich weiß nicht genau, so vor fünf Tagen etwa. Es war der morgen nach dem du hier warst", fügte er etwas peinlich berührt zu. Er hatte sich bisher noch nicht bei Hopper persönlich bedankt.

,,Okay.. ehm.. wir müssen das wissen, da du wahrscheinlich die letzte Person warst, mit der sie geredet hat", versuchte er ihm vorsichtig beizubringen. Billys Herz würde schwer. Was sollte das bedeuten? War sie etwa? Oh nein.

,,Sie wurde vor zwei Tagen von ihren Eltern als vermisst gemeldet. Sie gingen erst davon aus, dass sie bei dir wäre. Aber nachdem sie nicht in der Schule war, wurde uns bewusst, dass sie scheinbar der nächste verschwundene Teenager war", auch Hopper fiel das alles unglaublich schwer. Immerhin war Sadie sein Schützling, seine zweite Tochter.

Billy konnte nichts dazu sagen, sah den Polizisten nur versteinert an, bis es aus ihm heraus brach.

,,Sie ist tot. Fuck, sie ist tot!", schrie er in seine Hände. Er hatte sie nicht nur verloren, sondern auch noch umgebracht. Wäre er mitgekommen, hätte dieser Killer sie nicht bekommen.

Jim stand vom Stuhl auf, setze sich neben Billy und legte sein Arm um ihn.

,,Das muss nicht sein. Will Byers, der Junge der ebenfalls verschwunden war, wurde gefunden. Wir können jedoch nicht sagen was ihm passiert ist, bisher liegt er noch im Krankenhaus. Deshalb ist es umso wichtiger, mir zu sagen, wo sie hin wollte", redete der Polizist ruhig auf Billy ein.

Er versuchte durchzuatmen. ,,S-sie wollte in das Waldstück gehen, in dem auch Barb gefunden wurde, gleich bei Harrisons Haus. Ich wollte nicht, dass sie geht, aber sie ließ sich nicht davon abhalten", antwortete Billy ihm mit kratziger Stimme.

Das alles konnte doch nicht wahr sein. Warum verdammt nochmal sie?! Warum nicht irgendjemand anderes?

,,Danke dir Billy. Wir werden sie schon finden.. das verspreche ich dir", sprach Hopper zu ihm. .

Auch seine Stimme war angeschlagen. Seit dem so viele Teenager vermisst wurden, konnte er kaum noch ein Auge schließen.

,,Ich melde mich bei dir, falls ich mehr weiß", sagte Hopper zu Billy, bevor er sein Zimmer wieder verließ und die Tür vorsichtig hinter sich schloss.

Billy legte sich zurück auf sein Bett, starrte die Decke an. Tränen liefen an seinen Schläfen entlang und tropften auf sein Kissen. Er konnte es einfach nicht fassen.

Doch sofort wischte er die Tränen wieder aus seinem Gesicht, als sich die Zimmertür langsam öffnete. Verdammt, er hatte vergessen sie wieder abzuschließen.

Verwundert sah er zu dem Mädchen, dass in der Türschwelle stand. Es war Max.

,,Hau ab!", rief Billy und schmiss sein Kissen auf sie. Doch Max ging ein paar Schritte in das Zimmer, schloss daraufhin die Tür.

,,Ich sagte hau ab!", sein Ton wurde immer wütender. Das einzige, was er jetzt haben wollte, war seine Ruhe. ,,Billy, hör mir doch erstmal zu", sagte Max, atmete daraufhin noch einmal tief ein.

,,I-ich kann dir helfen Sadie zu finden.. bevor es zu spät ist"

· • —– ٠ ✤ ٠ —– • ·

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, lässt mir dich gern etwas Feedback da. <3

「 ✓ 」𝐑𝐈𝐆𝐇𝐓 𝐏𝐄𝐑𝐒𝐎𝐍, 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 𝐓𝐈𝐌𝐄 | 𝐛𝐢𝐥𝐥𝐲 𝐡𝐚𝐫𝐠𝐫𝐨𝐯𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt