Kapitel 8
Was fiel diesem aufgeblasenen Lackaffen nur ein? Sie zu bedrohen, nachdem sie all diese Scheiße zu hören bekommen hatte. Erstmal musste sie alles verdauen und während sie noch mitten in diesem Prozess war meinte er sich mit ihr anlegen zu müssen.
„Elendes Arschloch", murmelte sie zu sich selbst, während sie an diesem kalten Nachmittag zurück zu ihrer Wohnung lief. Durch den kalten Spaziergang konnte sie sich allerdings endlich auf all die neuen Informationen konzentrieren.
Anscheinend gehörte sie also zu Menschen, die übersinnliche Fähigkeiten hatten. Vor ein paar Tagen hätte sie noch darüber gelacht. Aber alles, was bis jetzt so geschehen war, wies eindeutig auf die Existenz des Übersinnlichen hin.
Sie schnaubte kurz, als sie an die Manipulation durch Malik dachte. Er wollte sie zu diesem Date zwingen und das nur, um sie irgendwie in ihre Kreise zu locken. Das hatte fast schon Mafia ähnliche Züge. Obwohl sie sich nicht sicher war, ob sie anders eingewilligt hätte mitzugehen. Trotzdem frustrierte es sie. Denn es erinnerte sie sehr an Dominic. Wie sie sich in seiner Gegenwart gefühlt hatte...so fremdbestimmt. Natürlich war es möglich, dass sie sich das nur eingebildet hatte. Tief in ihrem Unterbewusstsein nagten allerdings die Zweifel an ihr.
Sie war eine Wandlerin, so weit, so gut. Sie konnte sich also mit etwas Übung und Training in dieser Zwischenwelt aufhalten und helfen, die Bänder zu knüpfen. Ganz nebenbei konnte sie natürlich auch noch herausfinden, woher die vermehrte Anzahl der Alp kam. Ach ja, die Uni durfte sie darüber natürlich auch nicht vergessen, schließlich war das ihr bewusster Traum.
Allerdings konnte es natürlich sein, dass sie durch das Training mehr Kraft erhielt, um mit ihren ständigen Träumen besser umzugehen und somit den Alp, der sie offensichtlich regelmäßig anzapfte, zu besiegen. Die schiere Möglichkeit irgendwann gut erholt aufzuwachen, ohne Kopfschmerzen oder einer blutigen Nase oder anderen körperlichen Schäden, klang schon fast zu gut um wahr zu sein.
Sie kam an ihrer WG an und starrte kurz das unscheinbare Häuschen vor sich an. Irgendwie war die Vorstellung, dass sich nachts Dämonen hier herumtummelten, ein wenig verstörend. Aber keines Falls beängstigend. Jetzt, wo alles einen Namen erhalten hatte und sie wusste, womit sie es zu tun hatte, war ihre Furcht verschwunden. Ein ungebrochener Wille sie alle zu besiegen und endlich in Frieden leben zu können, machte sich in ihr breit.
Miray stapfte die Stufen nach oben und schloss die Wohnungstür auf. Der Duft von frisch gekochtem Kaffee stieg ihr in die Nase. Herrlich. Genau das, was sie nach diesem aufwühlenden Gespräch gebrauchen konnte.
„Das riecht fast so, als wusstet ihr, dass ich komme", rief sie in die Küche und tapste kurz darauf auf Socken in eben diese. Kat saß mit einer dampfenden Tasse am Tisch, gebeugt über mehrere Bücher.
„Oh oh...wenn du eine ganze Kanne Kaffee gekocht hast, willst du wohl die Nacht durch machen. Geht's dir gut?", fragte Miray und setzte sich neben ihre Mitbewohnerin an den Tisch. Kat seufzte tief auf.
„Dieser Platz für den Master...ich muss dafür noch ein bisschen was erledigen. Und ehrlich gesagt bin ich einfach nur hundemüde..."
„Ach Kat, dann lass es doch jetzt. Du musst dich ausruhen, sonst kommt da oben nichts rein und da nichts raus." Miray deutete zuerst auf Kats Kopf, dann auf ihren Mund.
„Ja ich weiß, du hast ja Recht. Aber das MUSS ich jetzt einfach noch machen, verstehst du?"
Miray nickte nur verstehend. Kat war wie sie selbst, was so etwas anging. Was sie sich in den Kopf gesetzt hatte, musste sie auch durchziehen. Also beschloss sie ihre Freundin ein wenig darin zu unterstützen.
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Wanderer - Dreamcatcher ✔ WattyWinner 2019
FantasyWatty Awards Winner 2019 in der Kategorie Fantasy. Christopher war wutentbrannt. Doch das schnelle Zusammensacken des Körpers vor sich ließ ihn innehalten und seinen Angriff abbrechen. War er etwa zu weit gegangen? Er ließ Miray los und beobachtete...