Kapitel 13

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Kapitel 13

Als Miray die Augen das nächste Mal aufschlug, waren weder ihre Arme gefesselt, noch trug sie eine Augenbinde. Ganz vorsichtig richtete sie sich auf. Ihr Kopf schmerzte, allerdings nicht so wie üblich. Es war besonders ihre Stirn. Zaghaft berührte sie ihre Schläfe und zog sofort zischend die Hand zurück. Ein Blick auf ihre Finger bestätigte ihre Vermutung, Blut.

Inzwischen war sie es zwar fast schon gewohnt mit Blut im Gesicht aufzuwachen, jedoch nicht ausgehend von ihrer Stirn. Musste wohl eine Platzwunde sein. Sie erinnerte sich zurück. Sie war entführt und gequält worden. Zu allem Überfluss war sie anscheinend auch noch mit dem Kopf aufgeschlagen.

Erst jetzt begann sie sich umzusehen. Es war dunkel und roch ziemlich modrig. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand.

Es dauerte einen Moment, ehe sie sich aufrichten konnte. Ihr wurde mit einem Mal schlecht und noch an Ort und Stelle musste sie sich heftig übergeben, auch wenn fast nichts aus ihrem Magen kam. Wann hatte sie das letzte Mal wirklich etwas gegessen?

Auch ihr war klar was es bedeutete sich nach einer Kopfverletzung zu übergeben. Gehirnerschütterung. Weiter brachte sie diese Erkenntnis jedoch nicht. Zuerst einmal musste sie herausfinden, wo sie sich hier befand und wie sie von hier fortkam.

Sie kramte in ihren Taschen hoffnungsvoll nach ihrem Smartphone. Da war es. Gott sei Dank hatten die Männer es ihr nicht abgenommen. Ihr Display war gesprungen, aber es schien noch zu funktionieren. Eifrig öffnete tippte sie auf ‚Telefon' nur um enttäuscht festzustellen, dass ihr keinerlei Empfang vergönnt war. Es musste also einen anderen Weg geben.

Somit fing sie an die Umgebung zu erkunden, immer auf sanfte Schritte bedacht. Sie wollte ihrem Kopf nicht noch mehr zumuten.

Allmählich konnte sie erkennen, dass sie in einer verlassenen Fabrik sein musste. Hier und da konnte sie alte Gerätschaften entdecken, denen allerdings kein Innenleben mehr vergönnt war. Diebe hatten sich das wertvolle Kupfer und die Elektronik darin längst bemächtigt. Zudem war das Gebäude ziemlich verfallen. Überall lagen große Steine und Dreck herum.

Erst ein Windhauch um ihre Nase ließ sie den richtigen Weg einschlagen. Wo Wind herkam musste auch eine Öffnung sein. Sie folgte dem Gefühl von Wind bis sie an ein zerschlagenes Fenster trat. Schon beim Näherkommen war ihr klar, dass sie sich leider nicht im Erdgeschoss befand. Der Ausblick war atemberaubend. Sie war so weit oben und konnte so unendlich weit blicken. In einen Wald. Nichts, was auf eine Stadt hindeutete.

„Mist..."

Wieder zückte sie ihr Smartphone. Vielleicht hatte sie das große Glück hier Empfang zu haben. Nach einer kurzen Zeit tauchte tatsächlich der vertraute Balken auf.

Sie tippte auf den letzten Kontakt und hielt das Handy an ihr Ohr. Sie betete, dass er abheben würde.

 Sie betete, dass er abheben würde

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„Was...?", brachte Christopher hervor. Seine Stimme war mit einem Mal unglaublich zittrig und schwach. Seine Mutter ein Wanderer?

„Höre mir weiter zu. Ich wusste es von Anfang an. Wir lernten uns in der Zwischenwelt kennen. Da erzählte sie mir, dass sie ein dunkler Wanderer war. Ich muss ähnlich geschaut haben, wie du jetzt gerade." Es klang so, als würde er die Stimmung auflockern wollen. Leider war dieser Versuch fehlgeschlagen.

Wanderer - Dreamcatcher ✔ WattyWinner 2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt