Kapitel 18
Als das Trio an der Wohnung ankam, war Miray schon wieder vor der Tür. Sie hatte genug gesehen. In ihr brannte eine Flamme aus Wut, die sie nicht löschen konnte. Nie wieder würde jemand verletzt werden, der ihr Nahe stand. Sie würde dem ein Ende setzen.
Christopher sprang aus dem Wagen und lief auf sie zu.
„Geht's dir gut?!", fragte er sie stürmisch.
Sie sah ihm in die Augen. Entschlossenheit strahle ihm entgegen.
„Ja. Woher wusstet ihr, dass ich hier bin?"
„Wir wissen, was los ist. Ich habe mit ihr gesprochen...", erklärte Christopher dann. Miray nickte daraufhin nur.
„Dafür habe ich ihr die Kraft gegeben. Wir müssen trainieren. Ich muss diesen Bastard kriegen." Damit schritt sie an ihm vorbei Richtung Auto.
Christopher selbst war etwas verdutzt. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie so stark sein würde. Er lief ihr hinterher. Malik und Max waren noch im Auto und sahen sichtlich erleichtert aus, dass Miray unverletzt war.
„Ich will trainieren. Sobald wir wieder im Anwesen sind. Er hat Kat entführt." Sie hatte den Zettel zerknüllt in ihrer Hand und drückte ihn noch ein wenig fester.
Malik legte seine Hand auf ihre Schulter und versuchte, sie ein wenig zu beruhigen. Ausnahmsweise schien sie das auch zuzulassen. Dann nahm er ihr den zerknüllten Zettel ab und las ihn den anderen laut vor.
„Du wirst mit Sicherheit nicht alleine dahin gehen!", riefen Max und Christopher fast gleichzeitig aus.
„Wir haben viele Verbündete, die sich uns angeschlossen haben um Konstantin und seinem Sohn das Handwerk zu legen. Du wirst das nicht alleine ausfechten", ergänzte Christoph noch.
Miray presste die Lippen zusammen. Sie verstand rein logisch, dass die anderen sich in irgendeiner Form sorgten und sie unterstützen wollten. Aber ihre Sorge, dass mehr Menschen nur wegen ihr verletzt werden, verhinderte, dass dieser Gedanke von ihr angenommen werden konnte.
„Hör zu. Wir trainieren. Alle zusammen. Wir haben 15 Tage. Und dann werden wir ihn angreifen. Er wird gar nicht wissen, wie ihm geschieht!", schlug Max vor und schaffte es tatsächlich in dieser Situation breit zu lächeln. Heute erreichte seine positive Ausstrahlung sie allerdings nicht.
Miray nickte nur und starrte weiter mit zusammengepressten Lippen aus dem Fenster. Der Verrat von Dominic tat weh. Sie war enttäuscht von ihm und sich selbst. Sie hätte nie gedacht, dass er sie so hinters Licht führen konnte. Das bedeutete, dass sie zu naiv war.
Sie hatten einen Trainingsplan noch im Auto aufgestellt. Ab dem nächsten Tag wollten sie alle trainieren. Zuerst wollte Christopher seinem Vater noch von seinen Informationen berichten. Es machte ihn nervös darüber nachzudenken, dass der Mann, den er seit er denken konnte als seinen Vater bezeichnete, eigentlich ein Fremder war.
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Wanderer - Dreamcatcher ✔ WattyWinner 2019
FantasyWatty Awards Winner 2019 in der Kategorie Fantasy. Christopher war wutentbrannt. Doch das schnelle Zusammensacken des Körpers vor sich ließ ihn innehalten und seinen Angriff abbrechen. War er etwa zu weit gegangen? Er ließ Miray los und beobachtete...