Kapitel 3

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"Wie lange fahren wir denn noch?" fragte der Engel mit den Kopf an das Fenster gelehnt, als er gähnte.
"10 Minuten... Ach keine Ahnung." murmelte Crowley, sein Blick haftete konzentriert auf der Straße.
Sag mal, du fährst heute aber ruhig... und wieso läuft keine Musik? Muss ich mir Sorgen machen?" scherzte Aziraphale.
Der Dämon verneinte mit dunkler Miene. Gut, dachte sich Aziraphale, dann eben nicht. Eingeschnappt wartete er geduldig, bis sie ankamen.
Der Kiesboden knirschte leise unter den langsam abbremsenden Autoreifen. Die Sonne war nicht mehr zu sehen und eine schwarze Wolkenansammlung kam immer dichter. Ein großer Nadelwald mit etlichen Tannen stand direkt vor ihnen, worin ein kleiner Sandweg in sein inneres führte.
Als der Engel ausstieg, lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken, nicht nur weil es wirklich kalt war, sondern auch, weil der Ort verdammt unheimlich ist.
"Also, um das mal klarzustellen; Wir sind so lange gefahren, um in einen dunklen und gruseligen Wald zu reden?!Wieso, um Himmels Willen, können wir uns nicht wie immer im St. James Park treffen?!" schimpfe Aziraphale genervt.
Crowley starrte auf den Boden und antwortete kein Wort. Unbekümmert setzte er einen Fuß vor den anderen in Richtung Wald." Kommst du jetzt? Meine Güte, Engel sind soo anstrengend." brummte er genervt.
Aziraphale überlegte kurz, entschied sich schließlich aber doch mitzukommen, denn er wollte wissen was mit seinen Dämon los ist.
Als sie an einer großen Lichtung ankamen, fing es an zu nieseln und der Himmel war inzwischen einheitlich grau-schwarz gefärbt. Es dauerte eine Weile, bis der Engel erkannte, wer am Rande der Lichtung stand. Lord Beelzebub und ihre Gefolgschaft sowie der Erzengel Gabriel mit Begleitung.
"Was? Crowley?" stotterte Aziraphale nervös.
"Lieber keiner Engel, es ist vorbei. Crowley hat sich entschlossen, dich auszuliefern, um sein eigenes 'Leben' zu retten." rief Gabriel mit einem Lächeln
Och, guck doch nicht so traurig." fügte er hinzu.
"Kluge Entscheidung, Crowley. Du bist natürlich wieder auf der Seite Hölle willkommen." fügte Beelzebub hinzu.
"Crowley?! Wie kannst du nur?" fragte Aziraphale, während er direkt in die Augen von Crowley blickte.
Dieser grinste nur und packte den Engel augenblicklich am Arm.
Aziraphale fühlte sich plötzlich so traurig und hintergangen. Er konnte weder etwas sagen, noch seine Beine bewegen.
" Beweg dich!" rief Crowley ungeduldig.
Der Engel blieb schweigend stehen und rührte sich keinen Millimeter.
Crowley nahm seinen Arm und zog ihn einfach in Richtung des Erzengels.
Keines Blickes würdigte Aziraphale jemanden. Er starrte einfach nur gedankenlos auf den Boden.
Plötzlich hörte er ein leises stöhnen hinter Beelzebub. Es verstummte sofort nachdem ein Dämon wahrscheinlich dagegen trat oder schlug.
"Vielen Dank für die gelunge Kooperation. Beseitigt das Problem und der Krieg kann demnächst beginnen." streckte Gabriel grinsend die Hand zu Lord Beelzebub.
Diese schaute zwar misstrauisch aber schüttelte nach ein paar Sekunden widerwillig seine Hand.
Genau in diesen Moment verschwanden alle Engel bis auf Aziraphale, versteht sich.
" Nun, kümmert euch, um den Engel und dann besprechen wir weiteres" murmelte Beelzebub leise und verschwand ebenso.
Jetzt erst konnte Aziraphale sehen, dass die ganze Zeit jemand eingekrümmt auf den Boden lag.
"Wer ist...?" fragte der Engel mit dem Finger deutend auf die Person. "Hastur?" fügte er hinzu, als diese aufschaute. Sein Gesicht war mit Kratzern übersät und an der Stirn klaffte eine blutende Wunde.
"Hallo, Aziraphale. Alles klar?" lächelte der liegende Hastur mit schmerzverzerrten Gesicht.
"Irgendwas stimmt hier nicht" überlegte der Engel verwundert. Doch bevor er weiter denken konnte, trat Crowley zu Hastur und berührte ihn an der Schulter. Plötzlich wurde aus dem stehenden Crowley Hastur. Der Engel wich zurück und überlegte was er tun soll.
"Endlich bin ich diese blöde Sonnenbrille los" murmelte Hastur, "Crowley, du hast einen dummen naiven Engel als Freund ausgesucht. Das hast du nun davon, dass du dich gegen uns stellst."
Hastur nickte leicht in Richtung der anderen Dämonen, welche schweigend im Hintergrund standen und anschließend sich gleichzeitig zu Crowley bewegten. Sie zogen den Dämon gewaltsam nach oben, sodass er stehen musste. Er stöhnte vor Schmerzen und nuschelte "Hey lasst uns doch einfach gehen und wir vergessen die ganze Sache."
Keiner beachtete ihn und auf einmal flog direkt in seinem Bauch eine Faust. "Du sollst die Klappe halten" schrie Hastur aggressiv.
Crowley unterdrückte seine Schmerzen und hoffte, dass es schnell vorbei geht.
"Wir brauchen etwas von dir lieber Engel. Also, wenn du nicht willst, dass dein Crowley entkörpert wird und somit für immer in der Hölle bleibt, da er dort festgehalten wird, dann würde ich jetzt weinen." wandte sich Hastur zu Aziraphale.
"Bitte was?" lächelte er nervös.
"Bist du schwer vom Begriff?" zischte Hastur bedrohlich.
"Nein, aber wieso sollte ich wei-" den Satz konnte der Engel nicht mehr beenden, da Hastur ihm mit einem Schnipsen zum schweigen brachte.
Plötzlich ließen die Dämonen Crowley los, welcher direkt wieder auf den Boden fiel.
"Steh auf und Kämpfe!" forderte Hastur.
Während Crowley versuchte aufzustehen, schnipste er damit Aziraphale wieder sprechen kann.
"Vorsicht, Hinter dir" warnte der Engel und lief auf Crowley zu.
Hastur rollte mit den Augen und ließ zwei weitere Diener der Hölle erscheinen, welche Aziraphale zurückhielten. Gleichzeitig schlugen die anderen Dämon auf Crowley ein, welcher seine Hände vor seinem Gesicht schützend hielt. Er versuchte einige Male sich zu wehren, aber seine Kraft ließ immer mehr nach.
Mittlerweile merkte er, dass er langsam das Bewusstsein verlor und somit fiel er um.
"Crowley halte durch..." flüsterte Aziraphale verzweifelt.
"Hey Engelchen... , es wäre echt gut,... wenn du 'ne Träne.... für mich übrig hättest." stotterte der Dämon mit einem leichtem Lächeln, welcher sich langsam aufsetzte.
"C-crowley ich... kann nicht..." schluchzte der Engel.
"Das dauert mir hier zu lange... Wenn Beelzebub noch Verdacht schöpft, kann ich einpacken." brummte Hastur zu den Dämonen, "Entkörpert ihn. "

"Nein! Ich kann dir doch geben was du willst. Nur nicht jetzt. Lasst Crowley da raus, er hat doch nichts damit zu tun. " flehte Aziraphale
Genervt trat Hastur näher an den Engel ran "Ich brauche JETZT die Tränen. Ihr seit doch schon seit 6000 Jahren 'befreundet'. Du hast 30 Sekunden. "
Aziraphale war mit der Situation überfordert und versuchte wirklich ein paar Tränen zu vergießen, aber es klappte einfach nicht.
Hastur drehte sich um und nickte befehlend in Richtung der Dämonen.

Good omens - Aziraphale x Crowley Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt