"Siehst du den Kerl, der an der Mauer lehnt?", flüsterte Crowley zu Aziraphale, welcher zustimmend nickte.
"Ich muss ihn zum Diebstahl verführen.", murmelte er unauffällig.
"Warum sagst du mir das? Ich möchte damit nichts zu tun haben.", schimpfe der Engel bestimmend.
"Ich muss etwas mit dir bereden. Ich weiß nur nicht, ob du die Idee so gut findest...", sagte Crowley im ernsten Ton. "Okay, ich gebe zu, die Idee ist verrückt und sie wird dir nicht gefallen."
Der Blonde verlor sich wieder verträumt in die Augen des Dämons.
Als er dies bemerkte, setzte er seine Sonnenbrille auf, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
Aziraphale schüttelte seinen Kopf dezent, um wieder in der Realität zurückzukehren.
" Ja. Ähm, dann erzähl doch bitte."Zeitsprung
Als der Engel das Weite gesucht hatte, konnte der dämonische Auftrag endlich beginnen.
Crowley lauerte einen Moment, um den Mann zu beobachten, bis er sich entschied, lässig in seine Richtung zu schlendern. Der Mann hatte einen leicht gräulich schimmernden Dreitagebart, pechschwarze Augenringe und ziemlich abgenutzte Schuhe an. An seinem linken Handgelenk trug er eine Armbanduhr, die natürlich nicht mehr funktionierte, da das Glas gebrochen ist. Trotzdem hatte er ordentliche nach hinten gekämmte Haare und roch nach einem penetranten billigen Männerparfüm.Der Rothaarige lehnte sich ein stückchen neben ihn an die Mauer und zündete sich eine Zigarette an.
Crowley atmete den Qualm beruhigt aus. Der Mann schaute nun unauffällig zu Crowley.
" Siehst du die Bank dort?", fragte der Dämon mit starren Blick nach vorn.
Wie zu erwarten antworte er nicht und Crowley setzte seinen Monolog fort. "In 10 Minuten kommt ein Kerl, der einen teuren Anzug trägt. Er wird über den Bordstein stolpern und seinen Koffer fallen lassen."
Fragend schaute der Mann auf und war hin und her gerissen.
"Und rate Mal was da drin ist...", betonte Crowley und seine Augen leuchteten schon fast, während er eine Gestik mit der Hand machte, um unmissverständlich zu symbolisieren, dass er Geld meinte.
Der Mann stand innerlich unter Druck, denn die Verlockung war sehr groß. Doch auch Zweifel machten sich in seinen Kopf breit; Vielleicht lügt er? Oder ist von der Polizei...? Aber es wäre nicht das erste Mal, dass er krumme Dinge drehte und er braucht die Kohle mehr als alles andere.
Der Dämon lehnte weiterhin unbekümmert an der Wand und schnippste seinen Zigarettenstummel achtlos weg.
Als die 10 Minuten auf die Sekunde genau abliefen, stolperte ein vornehmer Anzugträger und ließ wie vorhergesagt den Koffer fallen. Der Mann neben Crowley staunte nicht schlecht, sodass er nun senkrecht stand. Crowley setzte ihn noch mehr mit seinen dämonischen Kräften mental unter Druck und schon lief er so schnell wie möglich los.
Der Dämon grinste und ging ein paar Schritte nach vorne,um das Geschehen näher zu beobachten.
"Halt! Das ist mein Koffer!", rief der am Boden liegende verzweifelt. Plötzlich erschienen, wie von zauberhand 3 Polizisten, welche den Dieb energisch jagten.
Als der Mann voller Adrenalin mit den Koffer an Crowley vorbeilief, spielte sich alles wie in Zeitlupe ab; er sah, dass der Rothaarige ihn dämonisch angrinste. Dieses Grinsen lenkte ihn für eine Millisekunde ab und so konnte Crowley ihm ganz lässig ein Bein stellen. Der Mann fiel zu Boden und wurde augenblicklich gefasst. Die Polizisten legten ihm Handschellen an und zogen ihn gewaltsam hoch. Dabei schaute sich der Mann verzweifelt um, doch der geheimnisvolle Kerl war spurlos verschwunden. Nur der qualmender Zigarettenstummel lag einsam auf den Bordstein.
Der Anzugträger verlangte plötzlich nervös nach seinen Koffer. Die Polizisten öffneten diesen jedoch vorher, weil sie einen inneren dämonischen Zwang spürten.
Und schon saßen beide Männer gefesselt hinten auf der Rückbank im Streifenwagen auf dem Weg zur Wache."Zwei Fliegen mit einer Klatsche.", lachte Crowley unauffällig, denn er wusste, dass beide Männer sich bis an ihr lebensende selbst dafür hassen und diese Tat sowie auch noch in der Zukunft liegende bereuen werden.
Vielleicht werden einige Zeit in Gefangenschaft verbringen oder eine exorbitante Summe an Geld zahlen. Doch wieso beide? Nun der Mann mit dem Koffer trug bei sich kein Geld, nein er trug Drogen mit sich, welche er an jemanden verkaufen wollte, um sich von seinen Erpresser freizukaufen. Der Mann hat übele Dinge getan und hat eine riesen Angst, dass diese an die Öffentlichkeit gelangen. Somit tut er alles, was die Erpresser verlangen... Wirklich alles...
Beide Männer haben gesündigt und werden nach ihrer Strafe dies weiterhin tun. Crowley wird beim Gerichtstermin ein kleines Wunder wirken, damit beide freigesprochen werden und ihr Leben in Angst, Schande und Gewalt weiterführen können.
Zufrieden und ein wenig selbstüberzeugt fuhr der Dämon zu Aziraphales Bücherei."Der letzte Tag.", murmelte der Engel traurig.
"Ist eigentlich eine Verschwendung.", brummte Crowley traurig.
"Mhm, aber es ist die einzige Möglichkeit, die uns aus der Sache raus hält.", überlegte der Blonde.
"Bist du bereit?", fragte Crowley und schaute den Engel in die Augen.
Der Engel nickte unsicher und küsste seinen Dämon leidenschaftlich.
Crowley blickte, als sie sich trennten, verwirrt in die Richtung von Aziraphale. "Wofür war das denn?"
"Ich...wir schaffen das.", murmelte der Engel Zusammenhangslos.
Crowley ignorierte diese Aussage, da er es sich nicht anmerken lassen wollte, dass er ganz tief im inneren ängstlich war.Zeitsprung
"Ganz sicher?", fragte die Stimme Gottes verdutzt.
"Ja!",stimmte Aziraphale sicher zu.
"So einfach kann ich dich nicht zum Menschen machen.", legte die Stimme warnend ein.
"W-was muss ich machen?", murmelte der Engel nervös.
"Du musst nichts tun, Aziraphale. Du musst einen Preis zahlen."
"Und der wäre?", fragte der Blonde eingeschüchtert.
"Deine Erinnerungen."
"Was?! Nein niemals!", rief Aziraphale empört.
"Wenn du es dir anders überlegst, was sehr schade wäre, weißt du wie du mich findest."Aziraphale pustete niedergeschlagen alle Kerzen aus und legte den alten Teppich auf den Boden zurück.
Er hatte Angst, dass Crowley nun ein Mensch ist, während er selbst ein Engel war.Währenddessen verbreitete sich ein unvorstellbares Gerücht im Himmel und in der Hölle. Wie ein rasendes Fegefeuer erreichte es jedes nicht menschliche Lebewesen innerhalb von ein paar Stunden.
Der Dämon Crowley und der Engel Aziraphale wollen Menschen werden. Es herrschten regelrecht hitzige Diskussionen über das Thema zwischen den Engel und Dämonen (natürlich nur unter sich, versteht sich)
Einige böse Zungen behaupten sogar, dass sie es schon längst getan haben. Als das Gerücht auch den Erzengel Gabriel erreichte, verfiel er regelrecht in Schockstarre.
"Wir müssen doch etwas dagegen tun können?!", fragte er, als er aufwachte.
"Wir können nichts dagegen tun. Aber eigentlich löst sich dann unser Problem doch von selbst.", zuckte Sandalphon mit den Schultern.
"Aber die Probleme leben dann noch."
"Menschen sind nicht unsterblich und können keine Wunder bewirken.", grinste Sandalphon bei den Gedanken Aziraphale los zu werden.
"Gut, wir werden sehen, was passiert. Zur Not greifen wir oder die...da ganz unten... ein...", antwortete der Erzengel überzeugt und schaute leicht angewidert nach unten, da er von der Hölle sprach.Aziraphale war gerade dabei panisch die Nummer von seinen Dämon zu wählen; da hörte er wie die Tür von der Bücherei aufgerissen wurde.
"Aziraphale!!", rief der Dämon aufgebracht. An seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen, höchstwahrscheinlich vor Nervosität.
Aziraphale drehte sich um und schaute enttäuscht aber auch erleichtert in die Augen des Rothaarigen.
"Ich werde nicht meine Erinnerungen verlieren.", sagte Aziraphale angespannt.
Crowley sendete unbewusst einen mitfühlenden Blick aus und überlegte dabei intensiv.
"Ich glaube, dass ich zustimmen werde.", fügte er schließlich hinzu.
"Was? Das kann doch nicht dein Ernst sein?"
"Doch, Aziraphale. Wir haben keine andere Wahl. Himmel und Hölle hecken doch sowieso wieder etwas gegen uns aus."
"Du willst alles vergessen, was wir erlebt haben? Selbst mich?", seufzte der Blonde mit einem zittern in der Stimme.
"Ich werde dich niemals vergessen."
Aziraphales Augen füllten sich vor Schmerz und Liebe mit Tränen.
Crowley wischte mit seiner Hand die herunter laufende Träne weg, noch bevor sie die rosigen Wangen des Engels erreichten. Vorsichtig umfasste er den Hals von Aziraphale und zog ihn zu sich. Ihre Lippen trafen aufeinander und der Dämon fuhr sanft über die Lippen des Engels. Aziraphale schossen tausend Gedanken durch den Kopf aber er erwiderte den Kuss und ließ sich ganz hineinfallen.
Crowley griff nach dem beige farbenden Knopfleiste des Jacketts und ließ es achtlos auf den Boden fallen, nachdem er es ihm liebevoll auszog.
Während des Kusses befreite sich der Rothaarige von seiner Kleidung bis auf die Hose.
Als sich nun beide halbnackt gegenüber standen, murmelte Aziraphale leise:"Versprich mir, dass wir uns nicht vergessen werden..."
"Ich kann es nicht versprechen, Engel."
"Dann sind wir ab morgen richtige Menschen... Ohne Erinnerung.", überlegte der Engel traurig.
Crowley packte das Handgelenk des Blonden und zog ihn zum Bett.
"Ich weiß, dass diese Dinge nur für Menschen bestimmt sind aber mir gefällt es...", äußerte er leicht errötet.
"Ja, mir auch."
Aziraphale ließ sich auf das Bett leiten,während sie sich innig küssten.
Endlich konnte er durch das rötliche Haar des Dämons streichen, ohne einen wütenden oder verdutzten Blick zu kassieren. Der Moment war so magisch, dass sie alle Probleme und negativen Gedanken vergaßen. Crowley merkte nach nicht all zu langer Zeit, wie beide keuchend und erregt aufeinander lagen.
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Good omens - Aziraphale x Crowley Fanfiction
Fanfiction"Wir müssen sie umgehend auseinander bringen." rief Gabriel genervt in den Hörer. "Das übernehme ich" grummelte Hastur zurück, "Egal wie?" "Hast du nicht selbst gesehen, dass der Dämon Crowley immun gegen Weihwasser ist? Von dem Engel will ich erst...