Kapitel 9

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Ein modriger Geruch ließ Lord Beelzebubs Nase rümpfen. Sie fasste sich an die Stirn, während sie gleichzeitig sich aus der Pritsche erhob. "Was ist passiert?", fragte sich ihre eigene Stimme im Kopf.
Doch eine Antwort bekam sie natürlich nicht. Als Beelzebub ein paar Minuten brauchte, um zu sich zu kommen, wackelte die Erde. Kleine und große Risse durchzogen die Wände und den schmutzigen Fußboden. Es grummelte und raunte draußen, als Blitze den Himmel streiften. Beelzebub stand auf und rüttelte an der Gefängnistür, welche offensichtlich fest verschlossen war.  Plötzlich erinnerte sie sich. Das grässliche Gesicht von Hastur erschien ihr vor sich gedanklich. Hass und Wut benetzte förmlich ihren Körper und sie bildete eine Faust. Doch als sie ihn Gedankenversunkend verfluchte, stürzte plötzlich die kalte und nasse Decke ein. Lässig wich sie den dicken Steinplatten aus, als hätte sie gewusst, dass es passiert. Die schwere Eisentür gab nach, als ein weiterer Steinklumpen auf sie fiel. Grinsend stieg Lord Beelzebub durch den Trümmerhaufen hindurch.
"Hastur, Hastur... Das war ein sehr unvernünftiger Fehler.", murmelte sie genervt aber dennoch durstig nach Rache.
Zurück auf dem Schlachtfeld griff Hastur gerade dramatisch mit einer großen Feuerflamme eine Hand voll Engel an. Diese wichen zum größten Teil aus und flüchteten, indem sie ihre weißen Flügel ausbreiteten und einfach davon flogen. Hastur blieb mit offenen Mund stehen und errötete vor Wut.
"Kommt zurück, ihr armseligen Engel", schrie er mit seiner Faust am Himmel zeigend.
Was Hastur nicht mitbekam; hinter ihm stand Aziraphale mit dem Schwert fest in beiden Händen. Der Blonde zögerte und bewegte sich keinen Meter vor Nervosität.
"Hier ist ein armseliger Engel.", zischte Aziraphale und überspielte seine Angst mit einem Grinsen.
Der Dämon drehte sich erschrocken um und lachte bei den Anblick darauf hin:"Pah, du willst es mit mir schon wieder aufnehmen? Wir wissen beide, dass du ohne deine bessere Hälfte nichts bist."
Der Engel umfasste sein Schwert fester und holte aus. Dabei wich Hastur natürlich aus und brach in schallendes Gelächter aus.
Ein paar Minuten vorher, als sich Crowley auf dem Weg zu seinem Engel machte, welcher schon fast bei Hastur angekommen war, traf er auf Lord Beelzebub.
Sie machte einen sehr wütenden Eindruck und ihr gesamter Körper war mit Staub umhüllt. Und natürlich Fliegen. Wie immer.
"Hallöchen, Lord Beelzebub. Lange nicht mehr gesehen.", provozierte Crowley lächelnd. "Als kleiner Tipp; Du hast da ein bisschen Staub zwischen den Augen."
Beelzebub zog die Augenbrauen zusammen und griff nach einen Ohr des grinsenden Dämons. Sie zog ihn mit sich mit, ohne einen Ton zu sagen.
"Argh", stöhnte Crowley auf und versuchte sich aus ihren Griff zu befreien, "Lass mich doch einfach los und wir besprechen das bei einem schönen Glas Rotwein."
Sie gab einen zischenden Laut von sich und zog kräftiger an seinen Ohr.
"Na g-gut, wir können das trinken was du möchtest.", fügte er hinzu.
"Wo ist er?", fauchte Beelzebub im schnellen Schritt.
"Immer weiter gerade aus und dann leicht nach links abbiegen.", rief Crowley in Navi-Stimme.
Nach einer Weile konnte man erkennen, wie Aziraphale vergeblich auf Hastur einschlug, welcher immer wieder auswich.
"Sie haben ihr Ziel erreicht. Das Ziel befindet sich auf der linken Seite.", murmelte Crowley, als Beelzebub ihn achtlos fallen ließ.
Plötzlich schuf Lord Beelzebub eine riesig leuchtende Halbkugel, welche sich über Hastur und Aziraphale legte. Alle befanden sich im Kreis außer Crowley. Er krabbelte verzweifelt auf allem Vieren in Richtung des Kreises, um auch hineinzugelangen. Doch die Mühe war vergebens... Mit einem lauten Knall verschwanden die drei.
Crowley vermutete, dass sie in eine andere Dimension verschwunden sind oder Beelzebub hielt einfach nur melodramatisch wie sie ist, die Zeit an.

Good omens - Aziraphale x Crowley Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt