Kapitel 17

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Als die ersten Sonnenstrahlen die Nasenspitze des Engels kitzelten, erwachte dieser schließlich.
Er schaute einen kurzen Augenblick neben sich und sah den Dämon friedlich schlummern. Bei diesem Anblick musste er lächeln. Doch schließlich fiel ihm ein, dass er jeden einzelnen Moment mit Crowley vergessen wird...auch die letzte Nacht
"Wie er wohl als Mensch sein wird...", träumte Aziraphale laut.
"Ich hoffe mal nicht so langweilig wie du.",lachte Crowley und kniff die Augen zu.
"Ich bin doch nicht langweilig. Meine Qualitäten liegen woanders.", legte der Blonde ein.
"Da muss ich dir leider zustimmen. ", grinste Crowley und drückte dem Engel einen Kuss auf die Lippen,bevor er aufstand.
Aziraphale fragte sich, wieso der Dämon immer so gelassen ist.
"Warte!", rief der Blonde und lief beziehungsweise stolperte zu Crowley, welcher gerade seine Hose anzog.
Der Engel zog einmal stark an seinen Manschettenknopf bis er mit einen leisen Geräusch abfiel. Der Dämon machte ein verdutztes Gesicht, da er es niemals erwartet hätte, dass Aziraphale seine Kleidung mutmaßlich kaputt macht...auch wenn es nur ein kleiner Knopf ist.
Der blauäuige ließ diesen in die Tasche von Crowleys Jacke fallen.
Der Dämon schaute immer noch einige Sekunden verwirrt in Aziraphales Augen.
"Damit du als Mensch weißt, wer ich bin.", lächelte der Blonde stolz.
"Ich werde bestimmt nichteinmal wissen wo du wohnst...", sagte er im ruhigen Ton.
"A-aber trotzdem... Danke", fügte er hinzu, als er sah wie Aziraphale traurig schaute.
"Kommst du dann? Auf eine letzte Fahrt mit meinen Bentley?", grinste der Dämon und hielt ihm die Hand entgegen.
Aziraphale seufzte leise und griff schließlich nach dieser.
Der Horizont wurde von einem dichten weißen Nebel umhüllt. Die Luft war kühl und die Sonne ging gerade in allen Farben auf.
Aziraphale atmete tief die frische Brise ein und fragte sich, ob er als Mensch dir Dinge anders wahrnehmen wird.
"Komm schon Engel, steig ein.", lächelte Crowley freundlich. Das Herz des Blonden machte vor Glückseligkeit einen kleinen Sprung.

"Fahr bitte nicht so schnell, Crowley.", stotterte der Engel, während er sich krampfhaft an den Haltegriffen festhielt.
"Ich fahre doch nicht schnell."
Als diese Aussage gefallen war, gab der Dämon extra Gas und drehte die Musik lauter.
"Endstation!", rief der er motiviert und bremste ruckartig.
Aziraphale lockerte langsam sein Griff als er bemerkte, dass der Bentley zum Stehen gekommen war.
"Gott sei Dank, haben wir keinen Unfall gebaut.", murmelte der Engel, während er seinen Kragen zurecht rückte und Crowley einen eingeschnappten Blick zuwarf.
Unschuldig zuckte der Dämon mit den Schultern und grinste anschließend. Er wunderte mit einer Handbewegung ein paar dutzend Sonnenbrillen in seine Schublade.
"Die muss ich mir einteilen...", murmelte er traurig.
"Ich hoffe wir treffen uns als Menschen.", gab Aziraphale zu.
"Mach dir keine Sorgen, Engel. Ich habe alles im Griff."
"Ich bin mir nicht sicher, ob du jemals überhaupt etwas im Griff hattest.",scherzte der Blonde.
"Ich bin immer noch ein Dämon...Pass auf was du sagst."
Der Blonde blickte ein letztes Mal sehnsüchtig in die Augen des Dämons, bevor er die Autotür öffnete und ausstieg. Aziraphale näherte sich der Rolltreppe, die in den Himmel führt. Er hatte ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache, aber es gibt kein zurück mehr. Er sah Crowley schließlich traurig zu, wie er in die Hölle verschwand.

"Bist du dir sicher?", wiederholte Metatron, die Stimme von Gott, ein weiteres Mal.
Schon fast genervt und unmotiviert antwortete der Engel:"Ja, ich bin mir sicher."
"Gut, du wirst als Mensch in deiner Buchhandlung, ohne Erinnerung an die Vergangenheit, aufwachen. Keine Wunder mehr, keine Flügel und auch keine Unsterblichkeit."
Aziraphale nickte widerwillig und kniff die Augen zu, da eine helle Lichterscheinung ihn immer mehr umhüllte. Plötzlich fühlte er sich so leicht wie eine Feder und er merkte wie seine Erinnerungen immer mehr verblassten. Er versuchte krampfhaft an das Gesicht von Crowley zu denken, doch es gelang ihm nicht mehr. Er kannte nur noch seinen Namen...Als das helle Licht nun endlich verschwand wurde es dunkel. Pechrabenschwarze Dunkelheit umarmte Aziraphale liebevoll.
"Crowley, Crowley, Crowley... Crowley... Cr-owley...Crow-..." murmelte er verzweifelt.
Doch es dauerte nicht lang und der Blonde hat seine letzte kostbarste Erinnerung verloren.
Ab diesen Zeitpunkt fühlte er sich so als würde er fallen. Eine mächtige unsichtbare Kraft zog ihn immer weiter in die Tiefe bis er plötzlich sein Bewusstsein verlor.

Good omens - Aziraphale x Crowley Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt