Der Engel kam oberkörperfrei mit wuscheligen Haare aus dem Bad stolziert. "Bist du schon-", stoppte Aziraphale, weil er Crowley in seinen Bett schlafend betrachtete.
Leise suchte er sich eine freie Ecke des Bettes und quetschte sich neben den Dämon.
Als die warmen Sonnenstrahlen die Nasenspitze des Dämons kitzelten, wachte dieser genervt auf.
Kurzzeitig überlegte er, die Sonne verschwinden zu lassen, so sehr brachte sie ihn in Rage.
Schließlich öffnete er die Augen und fand sich im Bett des Engels wieder. Dieser schlief ganz friedlich im linken Arm von Crowley. Unauffällig strich er durch das blonde Haar und lächelte leicht.
Die Vorhänge wogen ganz sachte hin und her, während die Staubpartikel in der Sonne glänzten. Das Fenster stand ein kleines bisschen offen und man konnte sogar die Vögel draußen freundlich zwitschern hören.
Crowley wollte den Engel ungern aufwecken, da dieser weiterhin wie ein Baby schlummerte. Also schlängelte er sich von Aziraphale frei und stand schließlich auf.
"Crowley?" murmelte der Engel verschlafen ins Kissen.
"Habe ich dich geweckt?" fragte der rothaarige, während er vor Schreck stehen blieb.
"N-nein. Alles gut." antwortete Aziraphale, als er sich zum Fenster umdrehte.
Der Dämon wagte es nun, sich zum Ausgang zu bewegen und fuhr davon.Zeitsprung Hölle
"Ihr werdet Aziraphale nie wieder so etwas antun, habt ihr verstanden?" zischte der Dämon, als er auf den Schreibtisch von Lord Beelzebub schlug.
"Das war offensichtlich ein Missverständnis." sagte Beelzebub unbeeindruckt.
"Ist mir egal. Es ist geschehen und dafür müsst ihr alle gerade stehen!" fauchte er lauter zurück.
"Du hörst dich an wie einer von ihnen!" lachte sie amüsiert und lehnte sich zurück.
Völlig perplex sagte Crowley gar nichts mehr. Er konnte es nicht fassen, was sie gerade gesagt hat. Der Dämon ballte die Fäuste und brummte wütend.
"Ich glaube du brauchst eine kleine Ablenkung, oder?" grinste Beelzebub hinterhältig.
"Nein, ich gehöre nicht mehr zu euch." äußerte Crowley, ohne sie anzusehen.
"Oh, doch du gehörst mir." lächelte Beelzebub fies und erklärte ihn seine Aufgabe.Aziraphale wachte plötzlich auf und bemerkte, dass er in seinem Bett ist. "Gott sei Dank, bin ich hier." sagte er und schaute neben sich. Doch Crowley war schon weg.
Nachdem der Engel seine Kleidung wieder angelegt hatte und eine Kleinigkeit gegessen hat, öffnete er stolz seine Buchhandlung.
Ein paar der Kunden haben sich schon gefragt, ob der Laden überhaupt nochmal öffnete. Und einige böse Zungen behaupteten, der Besitzer sei verstorben oder ausgewandert.
"Unerhört, sowas zu sagen.", dachte sich Aziraphale empört.
Nachdem der Engel ein paar Bücher vom Staub befreit hatte, hörte er wie sich die Tür erneut öffnete. Er drehte sich nicht um, da er beschäftigt war und seine Kunden ihn meistens höflich ansprechen, wenn sie fragen haben.
Plötzlich wurde der Engel von seiner Tätigkeit unterbrochen, indem er nach hinten gezogen wurde.
Aziraphale ließ vor Schreck alles fallen, sogar der Bücherstapel stürzte ein.
"Gabriel muss mit ihnen reden.", sagte ein Engel und schon befanden sie sich im Himmel.
Er schaute sich dort neugierig um, doch nichts hatte sich verändert. Was sollte sich auch im Himmel ändern?
Der Erzengel Gabriel stand erwartungsvoll in einer kleinen Reihe mit zusammen gefalteten Handen.
"Was machen wir bloß mit dir?" fragte er ironisch im besorgten Ton.
Der Blonde schwieg eingeschnappt und schaute dabei dem Erzengel direkt in die Augen. Er war innerlich sehr aufgebracht, da sie ihn schon wieder ungefragt aus seinem Leben auf der Erde gerissen haben.
" Ich habe eine Idee." flüsterte Michael in Gabriels Ohr.
"Aziraphale, Wächter des Ostturms, du wirst, um wieder als Mitglied des Himmels aufgenommen zu werden, verschiedene Aufgaben bewältigen. Das sind Aufträge, die jeder Engel normalerweise macht.", sagte Gabriel nach einer Weile bestimmend.
"Ich möchte nichts mit euch zu tun haben. Wir hatten doch eine Abmachung!", fauchte Aziraphale empört.
"Diese Abmachung hat es nie gegeben. Du weißt was dir blüht, wenn du dich weigerst. Dann wirst du fallen." drohte Gabriel, dabei betonte er das Wort 'fallen' dramatisch.
Der Engel erschrak und bekam es mit der Angst zutun.
"I-ich... Ja... Jetzt sofort?", gab er sich geschlagen.
"Wir geben dir Bescheid." die Augen des Erzengels blitzen bei dieser Aussage gefährlich auf.
Nachdem diese Worte gefallen waren, befand sich der verdutzte Aziraphale wieder im Buchladen.
Genau vor dem umgefallenen kleinen Bücherstapel erschien er aus dem Nichts. Der Engel setzte sich einfach auf den Fußboden, um das Gesagte zu verarbeiten. Normalerweise würde er es niemals wagen, sich in den Dreck zu setzten, obwohl der Boden sich vor Sauberkeit spiegelte.
"Alles in Ordnung?" fragte eine Bekannte Stimme leicht panisch.
"Oh, verzeihen Sie mir meine Manieren, ich bin heute etwas durch den Wind." lächelte der Engel und stand auf, um seinen Kunden anzusehen.
"Ich dachte, du wärst ein Kunde.", murmelte der Blonde, während er sich an der Stirn vor Nervosität kratzte, da Crowley ihn regelrecht anstarrte.
"Wo warst du? Ich habe mir schon Sorgen gemacht.", sagte der Dämon und trat einen Schritt näher an Aziraphale ran.
"Ach, ich war nur... Einkaufen!", platze es aus dem Engel raus.
Crowley zog seine Augenbraue verwundert hoch und musterte ihn kritisch.
"Jaja, ich habe vor mal etwas zu kochen.", rief Aziraphale motiviert mit dem Finger in die Luft deutend.
"Du kannst kochen? Ohne Einkäufe?", hinterfragte der Rothaarige mit einem leichten grinsen.
Aziraphale schnipste kurz und meinte, er hätte die Einkäufe schon eingeräumt. Crowley hingegen merkte, dass sein Engel log aber er gab schließlich auf, ihn weiter zu auszufragen. Immerhin hat er selbst große Sorgen, denn die Hölle möchte, dass er Aufträge erledigen soll.Die Tage vergingen wie im Flug und die beiden haben sich voneinander mehr oder weniger distanziert.
Sie erhielten ihre Aufträge und stimmten widerwillig der Abmachung zu. Die erste Aufgabe vom Engel war ziemlich einfach und sogar in seiner Nähe. Ein traurig aussehendes Mädchen soll nur noch schöne Träume haben, um ihr wenigstens diese Zeit angenehm gestalten zu können. Denn sie hatte viele Probleme, das fand Aziraphale sehr schnell heraus.
Eines Morgens rempelte der Blonde das Mädchen ungeschickt an und entschuldigte sich anschließend höflich. Dabei wunderte er ihr unendliche schöne Träume in ihre Seele,ohne das sie etwas Ahnte.
Zufrieden mit seiner ersten Aufgabe, belohnte er sich mit Crêpes. Nachts beobachtete der Engel dieses Mädchen, um festzustellen ob sein Wunder gewirkt hat. Und tatsächlich, sie schlummerte zufrieden und lächelte sogar dabei. Aziraphale gefiel dieser Anblick so sehr, dass sein Herz bis zum Hals vor Nächstenliebe schlug. Wie sehr hatte er dieses Gefühl vermisst.
Doch als der Blonde unauffällig verschwand, legte sich ein dunkler Schatten auf die Seele des Mädchens.
Crowley zögerte und eigentlich wollte er ihr keine Albträume bescheren aber er hatte keine Wahl. Ein mystischer Schleier ummantelte das schlafende Mädchen und vergiftete somit die sorglosen Träume.
Der Dämon freute sich endlich wieder seiner Bestimmung anzugehören und seine Augen blitzen in der Dunkelheit. Doch als er sah wie das Mädchen im Albtraum litt, machte sich eine kleiner Funken Mitleid in seinen Herzen breit. Um sich den Anblick zu ersparen, flüchtete er leise im Schatten der Nacht.
Als der Dämon noch schnell einen kleinen Umweg nahm, um Aziraphale zu sehen beziehungsweise zu beobachten, wurde er aufgehalten.
"W-was machst du denn hier?", fragte der blonde und fühlte sich ertappt.
"Gar nichts. Also ich wollte nur mal kurz schauen wie es dir geht.", sagte der Dämon und versuchte seinen Engel in der Dunkelheit besser zu erkennen.
"Ich wollte spazieren.", rechtfertigte sich Aziraphale nervös.
Sie gingen beide in die Bücherrei zurück, doch kurz davor blieben sie stehen. Im Schein der Laterne konnte man die Umrisse des Lächeln vom Engel erkennen. "Dann bis bald.", murmelte Crowley mit schlechtem Gewissen. Er war gerade kurz davor wieder in seinen Bentley zu steigen, doch er wurde am Arm zurückgezogen. "Was?!" zischte der rothaarige wütend und merkte kurz darauf, dass Aziraphale ihn zu sich zog. Fragend blickten seine schlangenartigen Augen in die unschuldigen des Engels.
"Crowley, ich muss dir was sagen.", gab der lockige traurig zu.
"I-ich...", stotterte er nervös und entschied sich anschließend wieder um. "Ich... Ach nichts. Ich habe nur darüber nachgedacht... Ob wir ein Paar sind?"
Aziraphale war sichtlich über sich selbst schockiert und hielt sich die Hand vor den Mund. Er wagte es nicht den Dämon anzuschauen, denn dieser würde ihn bestimmt gleich in tausend Teile zerreißen. Im Übertragenen Sinn.
"Ähm, ich muss... ", sagte Crowley unsicher, um der Situation schnell zu entfleuchen. "Aziraphale, ich muss los."
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Good omens - Aziraphale x Crowley Fanfiction
Fanfiction"Wir müssen sie umgehend auseinander bringen." rief Gabriel genervt in den Hörer. "Das übernehme ich" grummelte Hastur zurück, "Egal wie?" "Hast du nicht selbst gesehen, dass der Dämon Crowley immun gegen Weihwasser ist? Von dem Engel will ich erst...