Kapitel 7

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Crowleys Beine lehnten lässig über den Schreibtisch des Engels und er schaute nachdenklich Löcher in die Luft. Sicherlich sucht Hastur schon nach ihn in seinem Apartment.
Er legte den Kopf nach hinten und rieb sich müde die Augen. Anschließend setzte er seine Sonnenbrille wieder auf die Nase und atmete laut aus.
"Warum bist du denn so angespannt?", fragte Hastur, welcher seine Hand auf die Schultern des Dämons legte.
"Ach, wenn ich dich sehe, geht sofort die Sonne auf, mein Liebster", grinste Crowley ironisch. "Und ich denke, du möchtest, dass ich für die Hölle kämpfe, habe ich Recht?
"Du hast zwei nette Möglichkeiten. Such dir eine aus; Sterben oder für die Hölle kämpfen.", brummte Hastur.
"Mhm", überlegte Crowley. "Ich kann mich nicht festlegen... Sterben oder sterben? Schwierige Entscheidung... Was meinst du, Hastur? Helf deinen alten Freund mal auf die Sprünge"
Ganz leise entfleuchte dem Dämon Hastur ein kleines Grinsen, wobei eigentlich nur ein Mundwinkel leicht in die Höhe stieg. "Sterben"
"Gut dann lass uns sterben. Wo fangen wir denn an?", klatschte Crowley in die Hände und stand auf.

Aziraphale stand eingekreist in der Mitte von vielen Engeln, welche offensichtlich weiße 'Kriegsbekleidung" trugen.
"Ziehen Sie das an!", rief ein offensichtlich anders aussehender Engel, welcher wahrscheinlich ein General ist, "Sofort"
Der eingeschüchterte Aziraphale schnipste in einer senkrecht verlaufende Bewegung, somit sah er genauso wie alle anderen aus, was ihm gar nicht gefiel.
"Stellen sie sich zu den anderen und wehe sie machen nur einen Murks", drohte der General, als sich der Kreis zu einer geraden Linie aufstellte.
Aziraphale stellte sich nach ganz hinten und trieb gedanklich weg.
Plötzlich verbeugten sich alle Engel elegant nach vorne und schauten unterwürfig auf den Boden. Erzengel Gabriel und Michael kamen auf sie zu. Aziraphale verbeugte sich nicht, er schaute lieber grimmig.
"Das verbeugen ist aber neu...", murmelte er frech. Der General warf dem Engel einen furchteinflößenden Blick zu, welchen er aber gekonnt ignorierte.
"Ja in der Tat, Aziraphale. Das nennt sich Anstand, welchen du offensichtlich nicht besitzt", meldete sich der mittlerweile vor dem Engel stehende Gabriel zu Wort, "Nun, du wirst für den Himmel kämpfen, da wir jeden gebrauchen können. Auch wenn du nicht viel taugst, haben wir die Hoffnung dass du auf ganzer Linie versagst und stibst. Tadaa das Problem beseitigt sich von selber.", fügte er triumphierend hinzu.
"Weigern kann ich mich nicht, habe ich Recht?", fragte Aziraphale unmotiviert.
Grinsend presste Gabriel seine Lippen zusammen und hob die Augenbrauen.
Das war denn wohl eine Zustimmung, dachte sich der Engel.
Plötzlich teleportierten sich die Engel, einen nach den anderen weg. Übrig blieben der General und Aziraphale, welcher nervös um sich schaute.
"Hier, ein mit Weihwasser geschmiedetes Schwert. Damit vernichten wir die Dämonen mit nur einen Kratzer", grinste er hinterhältig.
Aziraphale schluckte:"Danke sehr..."
"Und wehe du heckst irgendetwas aus", drohte er mit dem Finger auf ihn zeigend.
Mit seiner Hand fasste er dem Engel auf die Schulter, welcher sich dabei erschrak und zusammenzuckte.
Plötzlich befanden sie sich auf einen großen weiten Feld. Darauf wuchs nur Gras, welches schon fast grau war. Der Wind wehte sehr schwach und ließ die kleinen Grashalme sanft schwanken. Der Boden und der Himmel bildeten eine Gerade am Horizont, nicht mal eine kleine Erhebung war in der Ferne zu sehen.
Aziraphale blinzelte leicht und der Wind wehte durch seine hellen Locken. Er rümpfte seine Nase und faltete seine Hände vor dem Bauch,als er in Richtung Horizont schaute.
"Gleich kommen die Dämonen. Stellt euch in Formation auf!", schrie der General und zeigte auf die noch unberührte Grasfläche.
Gesagt getan, die Engel standen stramm in einer Linie.
Der verwirrte Aziraphale rührte sich nicht vom Fleck und schaute sich nervös um.
" Hast du nicht gehört, oder bist du taub?! Beweg dich! Aber zackig"
Der Engel erschrak und wackelte in Richtung der anderen.
Auf einmal vibrierte der Boden und die Engel hatten Schwierigkeiten, sich im Gleichgewicht zu halten.
Ein paar Meter gegenüber tauchten nacheinander Dämonen aus der Erde auf. Als letztes Hastur, welcher Crowley an den Armen festhielt.
Der rothaarige sendete einen flüchtigen aber sehnsüchtigen Blick zu seinen Engel, welcher diesen trotz der Entfernung erwiderte.
Hastur lächelte triumphierend und vollkommen überzeugt zu gewinnen in die Menge. Er band ein robustes Seil aus Garn um Crowleys Handgelenke, welcher die Arme unfreiwillig auf den Rücken hielt.
Aziraphale schreckte zwar kurz auf aber ein paar Sekunden später entwickelte sich sein Gefühlschaos eindeutig in die wütende Richtung, indem er ein Schritt nach vorn ging und die Fäuste ballte. Der Blonde fand es äußerst unfair, dass sie Crowley fesselten.
Der General warf dem Engel einen bösen Blick zu und drohte:"Wenn du dich noch einmal bewegst, endest du genauso wie dein dämonischer Freund."
Am liebsten hätte er dem General seine Meinung gegeigt, aber er hielt sich bewusst zurück. Schließlich saß dieser mehr oder weniger am längeren Hebel.
"Seid ihr bereit euch für eine glorreiche Zukunft zu opfern? Wollt ihr unsere Geschichte neu schreiben und ein Teil davon sein? Dann gebt alles, Engel!"
Die Dämonen hielten gleichzeitig auch eine Motivationsrede, zwar nicht so wortgewandt wie die von den Engeln, jedoch wirkten diese begeistert. Doch Aziraphale verstand diese Rede nicht, da der General sehr laut schrie.
Plötzlich flogen alle Engel mit den Schwertern vorraus auf die Dämonen zu. Crowley lief ein paar Meter zurück, um sich hinter der Masse vor möglichen angriffen zu schützen.
Aziraphale brauchte einige Sekunden, um zu realisieren, dass der Krieg tatsächlich beginnt. Als ein athletisch aussehender Engel mit dem Schwert voraus einen Dämon am Arm streifte, sackte dieser in sich schreiend zusammen. Hastur erschrak und ein déja vu durchzog seinen Körper, wie er damals Ligur verloren hat.
Der vor Schmerzen schreiende Dämon kroch hilflos am Boden herum und wurde immer kleiner bis er schließlich verschwand. Das war der erste Gefallene...
Mittlerweile zuckten Blitze über den nun grauen Himmel. Weder die Engel noch die Dämonen bekamen mit, dass die Welt in Angst und Schrecken versetzt wurde. Riesige Wellen schwankten in Richtung Festland und der Regen prasselte ununterbrochen auf alle Länder ein. Vulkane spuckten heiße Lavaklumpen in die Atmosphäre und verbreiteten schwarzen Rauch. Die Erde vibrierte und schwankte hin und her, sodass alles in sich zusammen fiel. Die Menschen schrien und versteckten sich panisch in den Kanalisationen oder anderweitigen Untergründen.
Eingige von ihnen verendeten eledig in den Trümmern oder wurden von den Fluten mitgerissen.

Good omens - Aziraphale x Crowley Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt