Plötzlich Eltern (Mats Hummels FF)

Rückkehr

Giulias Sicht

Mittlerweile war Mittwoch. Nessa war die letzten drei Tage wieder in die Schule gegangen und wurde morgens momentan von Koray abgeholt. „Alter!! Mein Status ist explodiert. Fast-Tochter von Mats Hummels, befreundet mit dem Großteil des Kaders und Freundin von Koray Günter. Egal wo ich hingehe die Leute begrüßen mich.“, hatte sie mir neulich erzählt. Sie war noch nicht mit Koray zusammen, aber ich war mir sicher, dass konnte nichtmehr lange dauern, so wie die sich anschmachteten.

Janni freute sich schon auf heute Mittag, weil Mats von der Nationalmannschaft wiederkam. Die zwei hatten ein super Verhältnis zueinander und Mats bemühte sich wahnsinnig um den Kleinen. 

Kevin, der ja nicht bei der Natio war hatte uns beim einrichten geholfen genauso wie die Mädels auch. Kevin und ich saßen in der einen Nacht da, bauten Billy Regale auf, lachten viel und tranken Bier. Er war ein Wahnsinns Kindskopf, aber ich mochte ihn, er war locker und dafür, dass er ein gefeierter Fußballspieler war, erfrischend normal. 

Das Haus war jetzt fertig eingerichtet und wir waren eingezogen. Die Tage würde Mats auch noch einziehen. Wir hatte den Vertrag mit dem Mieter der Wohnung gekündigt. Vor ein paar Tagen war ein Artikel in der BILD gekommen, der die ganze Lage ausschlachtete mit einem schönen Bild von uns vieren beim Einkaufen. Nach diesem Artikel wurde die Presse darum gebeten aufzuhören, da die armen Kinder ja wohl genug durchgemacht haben in letzter Zeit. Seitdem wurde ich allerdings auch öfter darauf angesprochen. An dem einen Zeitungskiosk, wo ich meine Zeitschriften kaufte wurde ich neulich von der Verkäuferin angesprochen: „Sind Sie nicht die neue Freundin von Mats Hummels? Sie sind ein ganz reizendes Pärchen und es so aufopferungsvoll, dass sie die Kinder zu sich genommen haben. Ich mein Kinder sind ja schon Nervenaufreibend und nehmen viel Zeit in Anspruch, dass ist bestimmt schwierig für so ein junges Paar.“ Die Frau wollte gar nicht mehr aufhören. 

Ansonsten musste ich sagen, hatte ich mich eingelebt. Am Montag würde ich das Gespräch mit meinem neun potenziellen Chef haben das meine alte Chefin organisiert hatte und solange kümmerte ich mich einfach um die Kinder. 

Um eins holte ich Janni von der Schule ab, da ich ihm versprochen hatte mit ihm Mats am Flughafen zu überraschen. Um halb zwei waren wir am Flughafen und da sollte der Flieger auch eigentlich laden doch wir mussten noch eine viertel Stunde warten, weil der Flieger Verspätung hatte.

Janni erzählte mir gerade von seinem Schultag, als er ganz plötzlich aufsprang. „Maaats!!!“ Er rannte so schnell wie ihn seine kleine Beine ihn trugen auf den schwarzen Lockenkopf zu, dieser ließ sofort seinen Koffer stehen und breitete seine Arme aus, in die der Kleine begeistert reinsprang. Ich kam langsam auf sie zu und begrüßte Marco, Schmelle, Ilkay und Manni. Dann löste sich Mats von dem Kleinen und nahm mich auch ganz fest in den Arm. „Was macht ihr hier?“ „Janni hat dich vermisst und ich hab ihm vorgeschlagen, dass wir dich überraschen. Er war so begeistert davon, dass ich es ihm hoch und heilig versprechen musste und er hat mich fast jede Stunde mindestens drei Mal daran erinnert.“, grinste ich. „Du hast mich vermisst?“, fragte er den Kleinen. „Ja!! Obwohl Giuls viel besser singen kann als du!“ Janni hatte seid dem Tod seiner Eltern fürchterliche Albträume und hatte eigentlich Angst vorm einschlafen deswegen sangen wir ihn abwechselnd immer in den Schlaf. Das durfte natürlich niemand wissen, da dass in seinem Alter und vor allem als Junge, total uncool war.

Mats lachte nur. „Wo ist Nessa?“, fragte er dann und schaute sich suchend um. „Sie hatte keinen Bock dich zu sehen.“, grinste der Knirps. Da entgleisten Mats die Gesichtszüge. „Janni! Das ist Quatsch. Sie hat Nachmittagsunterricht und hat erst um vier Uhr aus.“, erklärte ich und schaute Janni tadelnd an. Mats kitzelte ihn zur Straffe durch.

Dann machten wir uns langsam auf den Weg zum Ausgang. Janni hatte sich den Trolli von Mats geklaut und rannte gut gelaunt vor raus. Mats hatte ein Arm um mich gelegt und wir folgten alle Janni. „Und wie war der Umzug?“, fragte Mats. „Chaotisch. Aber die Mädels und Kevin haben uns unter die Arme gegriffen.“ „Kevin?“, fragte Ilkay. „Ja, wir haben zig Billy Regale aufgebaut und er hat mir geholfen mein Bett wieder zusammen zu schrauben.“ „Soso, durfte er dafür auch ins Bett?“, grinste Schmelle dreckig. „Halt dir Fresse!“, ermahnte ihn Mats. 

Am Auto angekommen verabschiedeten wir uns von den anderen. „Ich glaub ich schenk dir ein neues Auto. Das hier ist ja nicht zum aushalten. Man hat null Platz.“, maulte er schon wieder rum. „Selbst wenn du mir ein neues Auto schenken würdest,ich würde es nicht annehmen. Ich liebe meinen Mini!“, gab ich gutgelaunt zurück. „Aber man hat keinen Platz für die Beine.“ „Also ich habe Platz.“, widersprach ich ihm. „Ich auch.“, schloss sich Janni sich mir munter an. „Du bist auch ein Knirps und Giuls, nehm's mir nicht übel, aber ohne deine Hochhackigen Schuhe bist du auch kein Riese.“ 

Genervt hielt ich an. „Was machst du?“, fragte mich Mats verwundert. „Du kannst aussteigen und zu Fuß gehen, wenn dir was nicht passt. Ich mein, da ist man mal so nett und holt dich ab und das einzige was du machst ist, schon wieder nörgeln. Und soll ich dir noch was sagen mein Herr, falls dir irgendwas an der Einrichtung zu Hause nicht gefällt, dann beschwer dich nicht nur bei mir. Denn wir haben sie zu dritt ausgesucht. Nessa, Janni und ich. Während du irgendwo einem Ball hinterher rennst. Versteh mich bitte nicht falsch, mir ist scheiß - ähh ich meine schnurz – egal, mit was du dein Geld verdienst. Aber ich kann nicht einmal mehr in Ruhe einkaufen gehen, ohne dass irgendwer mich fragt ob ich nicht die Freundin von Mats Hummels bin und was wir doch für ein süßes Paar wir sind. Und weißt du was das Beste ist, falls ich mal mit jemanden ausgehen werde und die Presse davon Wind bekommt, dann bin ich die blöde kleine Schlampe, die dem lieben, süßen Fußballer das Herz gebrochen hat! Selbst das würde ich noch verkraften, aber hör dann bitte wenigstens auf an allem etwas auszusetzen, denn sonst wird die Schlagzeile nämlich eine andere sein. 'Spielerfrau hat Fußballer ermordet.'“, redete ich mich in Rage. „Ist ja schon gut, so war das nicht gemeint.“, räumte er kleinlaut ein. 

„Bevor noch einer von uns was sagen konnte, mischte sich Janni von hinten ein. „Ihr seid wie Mummy und Dad.“, lachte er. „WAS?!“, fragten wir synchron. „Mummy hat auch immer gemeint, Dad nörgelt zu viel und er soll doch alles selbst machen, wenn er alles besser weiß.“ „Muss wohl in der Familie liegen.“, murmelte ich.