Schreckensstunden im Krankenhaus

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Mats Sicht

Giulia verließ ohne ein weiteres Wort zu mir das Haus. Sie sah am Boden zerstört aus. Ihre Augen waren rot von den Tränen, in Backen waren rot geworden und ich nahm an, dass er Zornesröte war. Normalerweise fand ich sie süß, wenn sie wütend war und stichelte noch ein wenig, denn wenn sie wütend war dann funkelten ihre Augen immer so und ihre Wangen wurden rot. Doch in diesem Moment hätte ich sie am liebsten zurückgehalten, in den Arm genommen und ich versprochen, dass wir alles regeln konnten. Denn in dem Moment, als ich es ihr erzählt hatte war etwas in ihr zerbrochen. 

Ich verstand zwar immer noch nicht ganz warum sie sich so aufregte und warum es sie so verletzte, dass ich das Kind aufziehen wollte, doch ich wollte einfach nicht, dass sie etwas verletzte.

Ich starte vor mich hin und wurde irgendwann vom klingeln des Telefons aus den Gedanken gerissen. 

„Ja bitte?“ „Spreche ich mit Mats Hummels?“, fragte eine weibliche Stimme auf der anderen Seite der Leitung. „Ja. Was kann ich für Sie tun?“, fragte ich leicht genervt. Falls das jetzt ein nerviger Fan war, dann würde ich... „Bei uns wurde gerade Giulia Speer ins Krankenhaus eingeliefert und sie hat angegeben, dass man Sie im Fall eines Unfalls benachrichtigen sollte.“, kam es von der Frau. „Oh mein Gott, was ist passiert?“, fragte ich völlig geschockt. „Es ist wohl besser, dass Sie vorbeikommen.“, riet sie mir. Ich verabschiedete mich, rief die Kinder zusammen, dass sie sich fertig machen sollten, gab Lulu bescheid und dann fuhren wir los.

Im Krankenhaus brauchten wir ewig bis wir endlich Informationen bekamen. Irgendwann erfuhren wir, dass sie gerade Operiert wurde. Nun saß ich mit Nessa, Janni und José auf Stühlen in einem Flur und starrte die Tür an und wartete darauf, dass die Tür aufging und ein Arzt rauskam um mir zu sagen, was mit Giuls war.

„Was ist mit Giuls?“, eine völlig abgehetzte Luise kam den Gang herunter gerannt, gefolgt von Kevin. „Wir wissen es nicht.“, meinte ich kurzangebunden. In dem Moment kam eine Krankenschwester aus dem OP.

„Sind Sie die Angehörigen von Giulia Speer?“ Ich stand auf. „Ja, dass sind wir.“ „Frau Speer hatte einen schweren Autounfall. Ein Auto ist in sie reingefahren, der Fahrer hat bei dem Regen die Kontrolle über das Fahrzeug verloren und konnte nicht mehr bremsen. Frau Speer war auch nicht angeschnallt. Auf jeden fall hat sie innere Blutungen, ein gebrochenes Bein, fünf gebrochene Rippen, mehrere Prellungen und offene Wunde, außerdem eine Gehirnerschütterung. Wir konnten bis jetzt auch nicht feststellen, ob alle weiteren Organe in Ordnung sind. Aber wir werden unser bestes geben.“ „Wird sie es schaffen?“, fragte Kevin mit heißerer Stimme. „Wir wissen es noch nicht.“, gab die Krankenschwester zu.

„Sie wird es schaffen! Wir reden von Giuls, sie ist eine Kämpferin! Sie wird es schaffen!“, wie ein Mantra wiederholte Lulu das immer wieder. „Wenn sie stirbt, dann bist du schuld! Wenn ich sie auch noch verliere, dann bist allein du daran Schuld!“, brüllte mich Nessa unter Tränen an. Doch ich konnte nicht reagieren, ich war völlig geschockt von dem was die Schwester gesagt hatte, dass ich überhaupt nicht reagieren konnte. 

Janni weinte an Josés Schulter und auch der hatte Tränen in den Augen, versuchte aber den jüngeren zu beruhigen. Nessa lag in Lulus Amen und die in Kevins. Nessa erzählte ihr gerade von unserem Streit und anscheinend war Giuls auf dem Weg zu ihr gewesen, weil sie mich nicht mehr ertragen konnte und mich die nächsten Tage nicht sehen wollte.

Plötzlich Eltern (Mats Hummels FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt