Olá José!

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Giulias Sicht

Zwei Wochen später

„Ich bin so aufgeregt.“, meinte Nessa neben mir. Wir standen gerade am Flughafen und warteten auf  José. Nessa neben mir war schon die ganze Zeit ganz zappelig. „Glaubst du er schaut gut aus?“, fragte sie mich mit leuchtenden Augen. „Also auf seinem Facebook-Profilbild sah er gut aus.“ „Aber Bilder können täuschen und vielleicht hat er es mit Photoshop bearbeitet.“, überlegte sie. „Naja, wir werden es gleich sehen.“ 

Nessa und ich waren allein zum Flughafen gefahren. Janni war mit Mats zu Hause geblieben, da der ohne seine Krücken momentan nicht weit kam und in dem Gedränge am Flughafen war das vielleicht ein bisschen ungünstig. 

„Ich glaub das ist er!“, meinte Nessa plötzlich und deutete mit dem Kopf in Richtung von einem ziemlich dunkelgebräunten Jungen mit dunklen Haare der mit zwei Koffern und einer großen Tasche auf uns zukam. „Ich glaube die Frage ob er gut aussieht hat sich erübrigt.“, kicherte ich, als ich bemerkte wie Nessa ihn ansah.

Er blieb vor uns stehen und musterte uns mit einem Lächeln. „Seid ihr Vanessa Wolf und Giulia Speer?“, fragte er. Er sprach ziemlich gut Deutsch zwar mit starkem Akzent, aber ich hatte ehrlich gesagt erwartet, dass er überhaupt kein Deutsch sprach. „Ja und du musst José da Moura Brandão sein. Herzlich Willkommen in Deutschland!“, begrüßte ich ihn.

Ich nahm ihm einen seiner Koffer ab, auch wenn er protestierte, und wir machten uns auf den Weg zum Parkplatz. Zum Glück hatte mir Mats sein Auto geliehen, auch wenn es für ihn schon beinahe an körperlichen Qualen grenzte sein Auto herzugeben und dann auch noch an eine Frau. Aber in meinen Mini hätten wir niemals mit dem ganzen Gepäck reingepasst, da die Koffer auch gigantisch waren. Aber ich musste schon zugeben, dass sein Audi R8 ein kleines Schmuckstück war. 

Wir verstauten die Koffer im Kofferraum und machten uns dann auf den Weg nach Hause. Da Nessa bis auf einen kurzen Gruß stumm geworden zu scheinen schien, musste ich etwas Konversation betreiben. Nachdem ich ihn über die Reise ausgefragt hatte und er mir ein bisschen über Rio erzählt hatte waren wir auch schon da.

Wir holten das Gepäck raus und ich hatte nicht einmal die Zeit die Tür zu öffnen, da ging sie auch schon auf und Janni kam heraus geflitzt. „Olá José!“, begrüßte er ihn umarmte ihn. „Olá pequeno!(*)“, lachte dieser und umarmte ihn. 

Ich zeigte ihm sein Zimmer. „Hier ist dein Zimmer, gegenüber ist das Badezimmer und dort drüben ist unser kleines Fitnessstudio. Dort kannst du jeder Zeit trainieren wenn du willst.“ Ich zeigte ihm das restlich Haus und schlussendlich landeten wir in der Küche. „Falls du Hunger hast kannst du dich jeder Zeit bedienen. Der Kühlschrank ist eigentlich immer voll.“ Dann gingen wir ins Wohnzimmer, wo Mats auf dem Sofa saß. „Hey, ich bin Mats. Sorry, dass ich nicht aufstehe, aber Janni hat meine Krücken versteckt.“, entschuldigte er sich. „Kein Problem. Ich kenne Sie irgendwoher.“ Er musterte Mats und schien zu überlegen, wo er ihn schon einmal gesehen hatte. 

In dem Moment klingelte es an der Tür. „Das muss Lulu sein. Magst du chinesisch?“, fragte ich ihn. Er nickte. Ich ging zur Tür und da stand nicht nur Lulu, sondern auch Mario, Marko, Mo, Schmelle, Neven, Santana, Manni, Koray und natürlich Kevin. „Wir haben gehört ihr habt einen Austauschschüler.“, grinste letzterer. Jeder von ihnen hatte mindestes zwei Chinesische Schachteln in der Hand. „Jungs zieht sofort Leine. Ihr verschreckt den Armen doch zu Tode.“ 

Zu spät... Sie marschierten schon alle an mir vorbei ins Haus. „Hallo José!“, begrüßten sie ihn im Chor und stellten sich nacheinander vor. „Aber ihr seid doch alle Spieler vom BVB. Ihr habt Real Madrid in der Gruppenphase geschlagen.“, ging bei ihm ein Licht auf. „Du bist Mats Hummels. Wow!“ Er war kurz sprachlos. 

Wir setzten uns alle irgendwo im Wohnzimmer hin und nahmen uns was vom chinesischen Essen. „Und wie fährt mein Baby?“, fragte Mats irgendwann in die Stille. „Super. Aber es ist eher was zum Gas geben. Von der Menge Gepäck passt da auch nicht mehr rein als in meinen Mini.“ „Ist es noch ganz?“ „Keine Sorge Matsi-Spatzi dein Baby hat keinen einzigen Kratzer.“, ich gab ihm einen Schmatzer auf die Wange und gab ihm seine Schlüssel wider. 

„Ihr seid ein süßes Paar.“, meinte José irgendwann. „Oh das finden wie auch.“, grinste Kevin dreckig. „Aber ihr seid ganz schön jung für zwei Kinder.“ „Sie sind auch nicht unsere leiblichen Eltern. Das würde rein rechnerisch schon nicht gehen, da sie beide nur fünf bis sieben Jahre älter sind als ich. Giuls war die Schwester meiner Mutter und Mats der Cousin meines Vaters. Unsere Eltern starben vor einem halben Jahr.“, klärte Nessa ihn auf und ging dann in ihr Zimmer. Koray folgte ihr sofort, natürlich nicht ohne José noch einmal böse anzusehen. 

„Das tut mir Leid.“, flüsterte er. „Du konntest es nicht wissen. Sie ist momentan etwas launisch. Nehm das nicht persönlich.“, versuchte ich ihn aufzuheitern. „Ach ja und Mats und ich sind kein Paar. Wir haben nur das gemeinsame Sorgerecht.“, klärte ich ihn weiter auf. „Oh, es sah nur so aus...“ „Mach dir keine Sorgen. Sie wissen selbst nicht was genau sie sind. Nach ein paar Tagen in diesem Haushalt wirst du sehen wie verwirrend die einzelnen Verhältnisse sind.“, munterte ihn Mario auf. 

„Speilst du Fußball?“, wechselte Kevin das Thema. „Ja, seitdem ich fünf bin. Ich liebe Fußball.“ „Was machst du sonst noch so?“, fragte Lulu. „Ich hab meiner Ex Freundin zu liebe angefangen zu tanzen und ich habe mir ein bisschen gemodelt um mir etwas dazuzuverdienen.“ „Tanzen und modeln.“, meine beste Freundin pfiff anerkennend. „Naja, das aussehen hast du dazu auf jeden Fall.“ „Wenn du willst nehmen wir dich mal zum Training mit. Ich muss zwar erst mit Kloppo reden. Aber wenn er einverstanden ist...“, schlug Kevin vor und die anderen nickten alle zustimmend. „Das wäre cool!“

*Hallo Kleiner

Plötzlich Eltern (Mats Hummels FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt