Plötzlich Eltern (Mats Hummels FF)

Männer, ihr Aussehen, ihr Ego und ihre Ostereier

Giulias Sicht

Die letzten Tagen waren eigentlich ziemlich ruhig auch wenn ich schon das schlimmste erwartet hatte. José war ein sehr angenehmer Mitbewohner und sehr gut erzogen. Er wohnte mittlerweile eine knappe Woche bei uns und Nessa hatte immer noch nicht richtig mit ihm geredet.

„Vielleicht steht sie auf ihn. Ich mein ihr Mädchen seit komisch wenn ihr verknallt seid. Ihr redet einfach nicht mehr mit einem. Und weil sie es irgendwie 'unterdrücken' will, was natürlich unmöglich ist, weil man die Liebe nicht unterdrücken kann, redet sie nicht mit ihm. Weil sie darf sich ja nicht in ihn verlieben, weil sie ja mit Koray zusammen ist.“, gab Mats stolz seine Vermutung kund. „Obwohl, dass passt nicht...“, murmelte er und kräuselte die Stirn und tat so als ob er scharf nachdenken würde. Dabei sah er auch echt knuffig aus. „Was passt nicht?“, fragte ich. „Wenn Mädchen einen immer anschweigen, dann dürftest du ja nicht mehr mit mir reden.“ „Wie kommst du jetzt darauf?“ „Naja, du bist doch bis über beide Ohren in mich verknallt.“, grinste er. „Aber natürlich bin ich das Matsi-Spatzi. Siehst du meine Pupillen haben schon die Form von Herzchen angenommen, weil ich soooo in dich verknallt bin.“, lachte ich. „Bei meinem Hammer Aussehen kannst du dich nur in mich verlieben.“, lachte der Borusse.

„Ich geh mal zu Nessa und frage was mit ihr los ist.“, meinte ich zu ihm, gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf und ging hoch in Nessas Zimmer.

Die saß gerade an ihrem Schreibtisch, vor irgendeinem Aufsatz den sie in den Ferien schreiben musste und starrte ins leere. 

„Was ist los meine Kleine?“, fragte ich sie und ließ mich auf ihrem Sofa nieder. „Was sollte los sein?“ „Irgendwas ist doch. Ich mein du wolltest unbedingt, dass wir jemanden aufnehmen und jetzt redest du kein Wort mit José.“ Sie zog eine Grimasse, als ob sie in einer saure Zitrone gebissen hätte. „Der Typ ist absolut selbstverliebt und so von sich selbst überzeugt, dass schon fast weh tut. Aber Koray ist sauer, weil er meint ich würde es mit José treiben.“, erzählte sie mir.

So etwas ähnliches hatte ich mir fast gedacht. „Koray hat türkische Wurzeln und die Südländer sind alle von sich selbst überzeugt und ihr Stolz ist meist größer als sie selbst. Das du jetzt mit einem Brasilianer, der verdammt gut aussieht, unter einem Dach lebst und der dich Rund um die Uhr sehen kann, dass kratzt natürlich an seinem Ego. Nehm ihm das nicht so übel. Das wird schon wieder.“, lächelte ich aufmunternd und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Und was ist mit Mats und dir?“, fragte sie bevor ich die Tür aufmachte. „Was soll da sein?“ „Ich bitte dich. Seitdem du Oskar in die Wüste geschickt hast hat er keiner Frau hinterher gekuckt.“ „Wie soll er auch? Er sitzt zu Hause mit seiner Verletzung oder ist bei der Reha.“ „Wenn das mit euch beiden endlich was wird, dann gehen wir schick essen und köpfen eine Flasche Champagner!“ „Wenn du meinst.“, grinste ich und ging wieder runter zu Mats. 

„Und?“, fragte dieser gespannt. „Wie ich es mir gedacht habe. Koray macht Probleme wegen José.“ „Das heißt sie will nicht mit José durchbrennen?“, fragte er enttäuscht. „Tja, deine Frauenkenntnisse sind anscheinend doch nicht so der Hammer.“

Ein Tag später

Janni wollte unbedingt Monopoly spielen und hatte es tatsächlich geschafft Mats und José dazu zu überreden mit ihm zu spielen und weil ich gerade kein Bock hatte meinen Artikel über die Frühjahrskollektion zu schreiben spielte ich mit. So saßen wir jetzt im Garten und spielten in der Frühlingssonne.

Janni war gerade dabei Hotels zu bauen, als wir die Tür zuknallen hörten und kurz darauf eine Tränenverschmierte Nessa vor uns stand. Sie schleuderte Mats einen Schlüssel entgegen. „Den kannst du Koray geben, wenn du ihn das nächste mal siehst. Ich will ihn auf jeden Fall nie wieder in diesem Haus sehen und wenn er hier anruft und mit mir sprechen will, dann sagt ihm das er der größte Arschloch ist den ich je getroffen habe und das er ein absoluter Flachvixxer und Loser ist und er es niemals zu einem richtigen guten Profifußballer bringen wird.“, schrie sie und verschwand wieder. Kurz darauf hörte man wie sie ihre Zimmer Tür zuknallte.

Alle männlichen Wesen am Tisch sahen sich kurz an und dann mich. „Was schaut ihr mich so an?“, fragte ich. „Du musst mit ihr reden. Du weißt ich bin in so etwas verdammt schlecht. Ich war meistens der Grund warum Mädchen so heulen.“, meinte Deutschland bester Verteidiger verzweifelt. „Mich kann sie nicht leiden.“, waren Josés einzige Worte. „Und zu mir wird sie sagen ich bin zu klein um das zu verstehen.“, zog sich auch Janni aus der Affäre. Allerdings fragte ich mich wie sie auf die Idee kamen, dass ich einen von ihnen zu Nessa ließ. 

„Ich wäre auch so gegangen Jungs. Wir wissen schließlich alle wie sensibel ihr seid. Janni pass auf meine Sachen auf. Ich weiß genau wie viel Geld und welche Straßen ich hatte Jungs. Also versucht gar nicht mich zu bestehlen.“, warnte ich sie im aufstehen.

Ich ging in die Küche, machte eine heiße Schokolade und kippte einen Schuss Rum rein. Dann ging ich zu Nessa hoch. Die lag in ihrem Bett und schluchzte. „Hier meine Süße.“, ich reichte ihr die Tasse. „Was ist das?“, fragte sie leise. „Kakao mit Rum. Der Kakao fürs Herz und der Rum fürs Hirn, hat meine Oma immer gesagt.“ Sie nahm einen kleinen Schluck und machte mir platz auf dem Bett.

„Ich bin heute zu ihm, weil ich über das Gespräch gestern mit dir nochmal nachgedacht habe und ich ihm sagen wollte, dass ich nichts mit José habe und auch nichts mit ihm haben will. Er hat mir vor einem Monat seinen Hausschlüssel gegeben und deswegen bin ich einfach rein, an seinem Zimmer wollte ich klopfen, aber ich hab dieses Stöhnen gehört und deswegen habe ich die Tür einfach aufgemacht und da lag er und Natalie aus seiner Jahrgangsstufe gefickt.“, schluchzte sie. „Als er mich gesehen hat meinte er nur, was ich kann, kann er schon lang. Und dann hab ich ihn angeschrien, dass ich gar nicht mit José im Bett war und dass ich eigentlich auch nie mit ihm geredet habe. Da meinte er zum ficken muss man ja nicht reden. Und dann bin ich losgerannt!“ Ich nahm sie in den Arm und strich ihr beruhigend über den Rücken, während sie weinte. „Kann ich ein bisschen allein sein?“, fragte sie. Ich nickte und ging wieder runter.

Dort warteten, wie nicht anders zu erwarten, drei Jungs die mich gespannt erwarteten. „Sie wollte mit Koray reden und da hat sie ihn erwischt wie er eine andere flach...“ In dem Moment viel mir auf, dass ja Janni mit am Tisch saß weswegen ich schnell nach einem anderen Wort suchte. „... wie er eine andere flachgelegt hat. Du kannst das ruhig sagen. Ich lebe schließlich nicht hinterm Mond.“, beschwerte sich der Kleine. „Wie bitte?!“, erzürnte sich Mats. „Er hat doch recht. Er lebt nicht hinterm Mond und Kevin ist oft zu besuch, der bringt ihm wahrscheinlich noch ganz andere Worte bei.“ „Ich mein nicht Janni, Giuls. Koray hat mit einer anderen geschlafen?!“, fragte er und diesen Tonfall habe ich bis jetzt nur einmal bei Laura gehört. Er war stinksauer. „Äh ja. Weil er nämlich dachte, dass Nessa es mit José treibt. Und als sie gemeint hat, dass sie nicht einmal mit José redet, da hat er gesagt, dass man zum ficken ja auch nicht reden muss.“, beendete ich meinen Bericht. „Der Junge ist tot!“, fluchte Mats. 

„José nehm die Autoschlüssel. Wir müssen jemanden besuchen.“ Mats warf José die Autoschlüssel zu, weil er mit seinem Fuß nicht Autofahren konnte. „Mats Julian Hummels du wirst dich unterstehen irgendwo hinzugehen. Lass sie das klären und wenn Nessa es erlaubt, dann geb ich ihm einen Schlag in die Fresse und du kannst ihm meinetwegen deine Krücken in die Eier rammen. Aber vielleicht will sie das auch selbst machen, deswegen wirst du dich untersteh irgendetwas zu machen. Hast du mich verstanden? Und José, falls er dich darum bittet ihn doch zu fahren, dann machst du das nicht. Sonst bekommt keiner von euch heute Abend etwas zu essen!“, drohte ich. „Macht lieber was sie sagt. Und ich geh Nessa fragen ob Mats ihm seine Krücken in seine Ostereier rammen kann.“, quietschfidel rannte der kleine ins Haus.