Babyalarm

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Giulias Sicht

Mats war heute in Augsburg, da heute die Bundesliga wieder anfing. José war mit Janni hinterhergefahren, weil die beiden unbedingt das Spiel anschauen wollten. Das hieß Mädchentag. Lulu würde später vorbeikommen und bei uns übernachten. Gerade saßen Nessa, Dani und ich im Esszimmer und frühstückten. 

Ich war gerade dabei Dani zu füttern, als mir übel wurde. Ich schmiss den Löffel auf den Tisch und rannte ins Badezimmer um mich zu übergeben. Nach zehn Minuten, als ich dachte es geht wieder, wollte ich gerade aufstehen und wieder runter gehen, als mir wieder was hochkam. 

Nach einer viertel Stunde kam Nessa mit Dani auf dem Arm hoch ins Badezimmer. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie mich besorgt. „Ja, alles in Ordnung. Ich muss irgendwas falsches gegessen haben.“, versuchte ich sie zu beruhigen. „Ich hab Lulu angerufen. Sie schaut noch kurz bei einer Apotheke vorbei, bevor sie kommt.“

Just in dem Moment klingelte es. „Ich geh schon.“, meinte Nessa und ging runter um die Tür aufzumachen. Kurz darauf kam meine beste Freundin im Schlepptau meiner Tochter ins Bad. „Hey Süße. Mein Gott du schaust aus als wärst DU wieder ausgekotzt worden.“, meinte sie und grinste mich schief an. „Also wenn ich es nicht besser wüsste würde ich ja sagen du bist schwanger. Da ich es aber besser weiß bin ich zur Apotheke und habe deine Symptome aufgezählt und die sind auf den gleichen Schluss gekommen wie ich. Es sei denn du bist in den Wechseljahren, was ich dann doch stark bezweifle. Also Süße, wenn der Test positiv ist, dann hast du uns etwas verschwiegen.“, grinste sie und hielt mir einen Schwangerschaftstest unter die Nase. 

„Wie kommst du denn drauf, dass ich schwanger bin? Nur weil ich mich einmal übergeben habe?“ „Naja, wenn du schon immer fünf Chickenburger mit zwei Packungen Pommes bei Mc Donalds gegessen hast, dann zählt das natürlich nicht als Anzeichen. Aber dann warst du bis jetzt immer auf Diät wenn ich mit dir unterwegs war, oder?“, lachte Lulu. „Du musst aber auch zugeben, dass die Burger extrem klein sind.“, wand ich ein. „Und heute morgen hast du überhaupt nichts gegessen.“, erinnerte mich nun auch Nessa. „Du bist die ganze Zeit müde, obwohl du eigentlich ziemlich viel schläfst.“, zählte Lulu weiter auf. „Nach deinem Gespräch mit Oskar hast du einen richtigen Heulkrampf bekommen. Das ist eigentlich auch so gar nicht deine Art. Außerdem ist dir die letzten Tage öfters übel gewesen.“, fuhr sie fort. „Und du kannst Mats Aftershave nicht mehr riechen. Du hast das Ding in den Müll geworfen und gemeint, wenn er das noch einmal benutzt, setzt du ihn vor die Tür.“, vollendete Nessa. „Mal ganz unter uns, Süße. Das unterm Strich ist schon deutlich.“ 

Ohne was auf ihre Liste zu sagen schob ich die beiden mit Dani raus um den Schwangerschaftstest zu machen. Ich wollte es ihnen nicht auch noch auf die Nase binden, aber ich war seid fünf Tagen mit meiner Periode überfällig.

Ein paar Minuten später ging ich ins Wohnzimmer wo die anderen auf mich warteten. Sie hatten Dani auf seine große Decke mit den Spielsachen gelegt, wo er jetzt zufrieden mit einem Teddy knuddelte.

Nessa und Lulu sahen mich gespannt an. „Ich kann das nicht.“, meinte ich und drückte Lulu den Schwangerschaftstest in die Hand. Sie steckten beide ihre Köpfe zusammen und fingen dann an zu kreischen. „Oh mein Gott. POSITIV!“ Und bevor ich wusste wie mir geschah, hatte die beiden mich auch schon in eine dicke Umarmung geschlossen.

„Also wann und wo?“, fragte Nessa ganz aufgeregt, als sie sich wieder beruhigt hatten. „Wie bitte?“, ich war gerade noch dabei die Neuigkeit zu verarbeiten und kam noch nicht ganz mit. „Naja ich geh stark davon aus, dass Mats der Vater ist oder hattest du zwischendurch noch jemand anderen am Start von dem wir nichts Wissen?“, grinste Lulu. „Nein. Aber wir hatten doch nur einmal Sex.“ „Wann? Wo?“ „Am letzten Abend vor der Abreise im Hotel. Ja, wir haben es da öfters gemacht, aber doch nur an dem einen Abend. Und es tut mir leid, die genauen Urzeiten wann er gekommen ist habe ich mir nicht notiert.“ „Ihr hattet Sex?! Und das sagst uns erst jetzt?!“ „Wie war er?!“

Plötzlich und ohne Vorwarnung fing ich an zu weinen. „Was ist den los, Giuls?“, fragte Nessa sofort besorgt. „Haben wir dich überfordert?“, fragte Lulu. „Das wird mir alles zu viel! Ich mein Dani ist noch ein Baby, er ist noch nicht einmal aus den Windeln. Janni ist eh schon eifersüchtig. Du kommst nächstes Jahr in die Oberstufe. José ist fährt schon bald wieder. Mats ist hauptsächlich weg, weil er bei Auswärtsspielen oder Trainingslagern oder sonstigem ist...“, schluchzte ich. „Und was ist wenn Mats das Kind überhaupt nicht will?!“ „Ich bitte dich, er wollte Maries Kind und da hat er sich schon gefreut. Bei deinem Kind wird er wahrscheinlich aus dem Jubeln überhaupt nicht mehr herauskommen.“, versuchte mich Lulu zu beruhigen. „Außerdem war das doch immer dein Traum. Schwanger zu werden und Kinder bekommen.“, versuchte Lulu mich zu erinnern. „Aber ich will auch das sich der Vater freut!“ „Mats wird sich freuen. Bei Marie hat er es auch.“ „Ja, bei Marie, dann bei mir... Ich will nicht eine von vielen sein.“, flüsterte ich. „Du hast dir also endlich eingestanden, dass du ihn liebst?“ Eigentlich war es mehr eine Feststellung als eine Frage von Lulu.

„Komm wir schauen uns jetzt erst einmal das Spiel an. Ich hab gehört Mats ist heute sogar Kapitän.“, meinte Nessa. „Und wenn er wieder da ist, dann suchst du einen guten Zeitpunkt und dann redet ihr mal miteinander.“, schlug Lulu vor. „Ein guten Zeitpunkt abwarten, bedeutet aber nicht es ihm erst in neun Monaten zusagen, wenn das Kind schon kommt!“, schob sie noch hinterher. Ich nickte und machte es mir neben den beiden bequem um mir das Spiel anzusehen. 

Ich wusste zwei Dinge mit Sicherheit. Erstens, musste ich bald mit ihm reden, weil ich es dann hinter mir hatte und weil ich es wirklich sonst aufschieben würde, bis er es irgendwann selbst sah. Und das zweite war, dass ich fürchterliche Angst vor seiner Reaktion hatte.

Plötzlich Eltern (Mats Hummels FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt