musste mitkommen. Dad bestand darauf. Der Anblick des Piloten machte es auch nicht besser. Er war um die zwanzig Jahre alt und zugegeben, es war einer des Bestaussehenden Jungen, die ich je gesehen hatte. Aber er sah nicht so aus, als wäre er in der Lage, ein Flugzeug zu fliegen.
Mena schien das anders zu sehen. Am Anfang war sie ziemlich sprachlos und starrte den Pilot an. Dann warf sie sie Haare nach hinten und setzte ihr Flirtgesicht auf. (Bescheuertes Lächeln, bescheuerter Blick, bescheuerte Haltung)
Bitte nicht jetzt, Mena! Sie musste doch wissen, dass der Pilot nicht mehr fliegen konnte, wenn er die ganze Zeit nur an ihren Ausschnitt dachte.
Apropos Pilot, er begrüßte uns: „He, Ihr seid meine Passagiere heute, oder? Ich bin Paolo.“
Sofort stellte ich mir eine Selbsthilfegruppe shoppingsüchtiger vor und antwortete in passendem Tonfall „Hallo Paolo“, Paolos Blick streifte meine Familie und mich nur einmal kurz, aber an Mena blieb er hängen. Ich war mir allerdings nicht sicher, ob an ihren Augen oder ihrem Ausschnitt. Version eins war zwar um Längen romantischer, Version zwei jedoch sehr viel realistischer.
Wie auch immer, meine Schwester bekam schon wieder einen neuen Freund.
Na ja, wenn wir den Flug überleben würden. Im Moment sah es nicht danach aus. Also holte ich tief Luft und kletterte in das Flugzeug und die anderen folgten mir sofort. In der gleichen Sekunde wurde mir bewusst, dass es um einiges schlauer gewesen wäre, einfach weg zu rennen.
Aber wenigsten merkte Paolo, dass ein Flugzeug ohne Pilot nicht fliegen konnte und Mena bekam das auch mit. Also lösten sie schweren Herzens die Blicke voneinander -bzw. Paolo löste seinen Blick von Menas Ausschnitt- und damit hatte ich Schlimmeres verhindert.
„Ich bezweifle das er in diesem Zustand noch fliegen kann“, Danke, Lea! Mach mir noch mehr Angst! „Ich hoffe, wir machen keine Bruchlandung im Meer.“ Manchmal fragte ich mich wirklich, warum ich mit ihr befreundet war.
„Was machst du da?“ „Ich ziehe meine Rettungsweste an. Siehst du doch.“ Ich muss zugeben, dieses Teil war ziemlich ungemütlich. Aber das war mir mein Leben wert.
*
Ok, vielleicht hatte ich Paolo etwas unterschätzt. Er hatte noch keinen Sturzflug gemacht, keinen Looping und war auch noch nicht in der Luft herumgetrudelt. Außerdem hatte er den Start relativ gut hingekriegt. Aber das lag alles nur daran, dass ich die brasilianischen Sicherheitsmaßnahmen auch unterschätzt hatte. Man durfte nämlich auch hier nicht während dem Flug mit dem Piloten reden.
Sollte ich meine Rettungsweste wirklich ausziehen?
Ehrlich gesagt nervte sie mich schon ein bisschen. Und ich kam mir damit so blöd vor. Aber andererseits, was machte schon ein bisschen doof aussehen, wenn man dafür am leben,… Ach komm, ich zieh sie aus. Ne, ich lass sie doch an. Ja, ich hab mich entschieden, ich lass sie an. Oder soll ich sie doch ausziehen? Konnte ich diesem Mann vertrauen? Ich musste: Ich überließ ihm Mena. Also öffnete ich voller Trotz die Rettungsweste und schob sie unter meinen Platz. Oh mein Gott, ich hatte sie wirklich ausgezogen! Ich war so stolz auf mich! Jetzt musste Paolo mit Mena zusammenkommen! Sonst hätte sich der ganze Aufwand ja überhaupt nicht gelohnt.
Na gut, es war schon angenehm, so viel mehr Platz zu haben. Und sich bewegen zu können. Und nicht mehr von Lea ausgelacht zu werden. Aber letztendlich hatte ich es wegen Mena gemacht.
*
Nach vier langen Stunden Flug waren wir endlich da. Na ja, fast da.
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Vollkommen planlos
ЮморUrlaub im fünf Sterne Hotel gewonnen? 30 Grad an jedem Tag? Tollen Typ kennen gelernt? Aber was macht man im fünf Sterne Hotel wenn man nicht mal das Buffet findet? Und wie kann man die dreißig Grad genießen wenn man schwimmt wie eine Schildkröte? U...