Prolog (Part 1)

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Zusammen mit meinem Vater und meinem Zwillingsbruder hockte ich bei uns im Keller. Draußen hörte man die Schreie und die kläglichen Geräusche der Infizierten. Die sogenannten Cranks wie mein Vater uns erklärt hatte. Ich hatte bereits einen Crank vom nahen gesehen. Meine Mutter. Vor ein paar Monaten hat sie sich infiziert. Ich weiß noch genau wie sie immer aggressiver und verrückter wurde. Sie war wie vom Wahnsinn durchfressen worden. Sie war eigentlich ein unglaublich liebevoller Mensch und hat sich immer um uns gekümmert.
Doch der Brand hat sie komplett verändert. Als sie am Ende dann auf mich und meinen Bruder los gehen wollte, wurde sie von unserem Vater erschossen. Ich war Dad nicht böse. Schließlich wollte er uns beschützen! Doch... es war trotzdem schlimm die leeren Augen und den Toten Körper meiner Mutter zu sehen. Wie sie da am Boden lag und verblutete... Es war der reine Horror...

Dieses Geschehen ist nun schon zwei Tage her.

„Ich habe Angst..." meinte mein Bruder mit zittriger Stimme und hielt mich feste im Arm „Ich auch..." meinte ich leise. Unser Vater schaute uns bemitleidend an „Habt keine Angst meine Schätze. Alles wird gut..."

Ich wusste das er log. Wir alle drei wussten es. Es wird nie wieder alles gut. Die Sonneneruptionen haben unsere Welt zerstört und die Regierung die Menschheit. Die Welt ist zerfressen von Krieg, Hunger und Zerstörung und das schon seit einigen Monaten.

„Dad... Ich habe Hunger..." murmelte ich „Wir haben noch ein halbes Brot und eine Flasche Wasser... Wir müssen uns das gut aufteilen. Hier." Dad riss zwei Stücke vom Brot ab und gab sie uns „Isst du nichts?" fragte mein Bruder an Dad gewandt „Nein mein Junge. Ihr seid mir wichtiger. Esst." innerhalb von ein paar Sekunden haben mein Bruder und ich unsere Brotstücke verschlungen. Dann gab unser Vater uns die Flasche Wasser. Erst trank ich einen Schluck, dann mein Zwilling und dann trank auch Dad einen Schluck. Bevor er die Flasche zudrehen konnte, hörten wir auf einmal laute Geräusche. Schüsse. Autos. Stimmen. Die Luft war erfüllt von einer unglaublichen Lautstärke.

Vor Schreck ließ Dad die Flasche fallen „Dad! Was ist das!?" fragte ich panisch „Ich weiß nicht!" plötzlich ertönten über unseren Köpfen Schritte „Pscht!" Dad legte sich einen Finger an die Lippen „Hier ist niemand!" hörte man eine männliche Stimme von oben rufen „Sie sind im Keller.", meinte eine Frauenstimme „Öffnet die Tür." geschockt schaute ich zu meinem Vater und klammerte mich an seinem Shirt fest. Ich zitterte wie Espenlaub und hatte keine Ahnung was als nächstes passieren würde.
Es donnerte ein paar mal an der Tür, dann fiel sie aus den Angeln und knallte zu Boden. Ich quietschte erschrocken auf.

Drei Leute mit Schusswaffen und in schwarzer Schutzkleidung kamen rein gestürmt „Alles sicher. Sie hatten Recht! Sie sind hier." meinte eine von den gruseligen Personen in der schwarzen Kleidung. Hinter ihnen trat eine Frau mit einem weißen Kittel in den Keller „Guten Tag Kinder. Mein Name ist Doktor Ava Paige. Ich komme von der Organisation ANGST oder auch Abteilung Nachepidemische Grundlagenforschung, Sonderexperimente Todeszone genannt." „Was wollen sie von meinen Kindern?!" Dad sprang auf und stellte sich vor uns.
Die Frau lächelte „Machen sie sich keine Sorgen. Wir sind hier um ihnen zu helfen. Wir wollen ihre Kinder in Sicherheit bringen." „Und was ist mit Dad?!" fragte ich und trat neben meinen Vater. Ich wollte ihn nicht auch noch verlieren...
„Den können wir leider nicht mitnehmen. Das ist uns nicht erlaubt." erklärte die fremde Dame.
Dad seufzte „Nehmen sie meine Kinder mit." „Aber Dad!" rief ich geschockt.

Er hockte sich hin und schaute uns aus seinen müden, traurigen Augen an „Hört zu ihr beiden. Ich lass euch nur ungern gehen, aber es ist zu eurer Sicherheit. Eure Mutter hätte das selbe getan... Passt immer auf euch auf und haltet steht's zusammen. Ich liebe euch!" er zog uns an sich und umarmte uns feste. Über seine Wangen liefen Tränen und auch wir beiden Kinder weinten.
Es tat weh. Es war kein Schmerz wie bei einer Wunde, sondern ein Schmerz der aus dem Inneren kam. Ein Schmerz, welchen ich zuletzt gespürt hatte, als Mom starb.

The girl with a heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt