Chapter 26

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"Payne du hast Kundschaft!", hörte ich den Angestellten von Liam, mit dem ich eben geredet hatte, rufen und begann ungeduldig mit den Fingern auf meinem Beinen zu trommeln.

Gefühlte Stunden vergingen, in denen ich mich einfach nur im schwarzgestrichenen Büro mit den bunten Plakaten auf denen teure Autos mit halbnackten billigen Weibern abgebildet waren, umsah und wartete.

Immer wieder sah ich durchs Fenster zum Hof rüber, wo jemand unter einem Auto lag und irgendetwas daran machte.

Der Typ hatte die Beine angewinkelt und sie leicht breitbeinig, wäre ich mir sicher gewesen, dass es Liam wäre, wäre ich sofort hingerannt.

Im Nachhinein war ich verdammt froh, dass ich nicht hingerannt war, denn als ich Liams Stimme "ich komme sofort", rufen hörte und sie schon nah klang, war ich mir sicher, dass es ein Azubi unterm Auto sein musste.

"Tut mir leid, dass Sie so lange warten-...", mitten im Satz brach er ab, genau, als er sein Büro betrat und mich sah.

Auf seinen Lippen bildete sich ein Lächeln und er leckte sich schnell per die Lippen.
"Okay bei dir tuts mir nicht leid", lachte er scherzend und nahm mich in den Arm.

"Hey Danielle, alles klar?!"
Tief sog ich seinen Duft ein, ehe wir uns trennten.
Dann nickte ich schulterzuckend.

"Klar, außer dass Louis mir irgendwie nachgestellt hat und jetzt die gesamte Schule weiß, dass was zwischen uns läuft...", meinte ich beiläufig und setzte mich wieder auf den Stuhl.

"Oh das hört sich gut an...", murmelte Liam in Gedanken und lehnte sich an seinen Tisch, der aus einer alten Motorhaube basierte.

Mit einem Mal schien er meine Worte jedoch begriffen zu haben.

Das Runzeln auf seiner Stirn würde stärker, bis sich seine Augen weit öffneten.
"Was?! Du machst Scherze!"

"Ich wünschte es..."

"Scheiße, ich auch!"

Tief ein und ausatmend fuhr er sich durch die Haare und schüttelte den Kopf, während er immer wieder leise scheiße murmelte.

"Lass uns raus gehn, einen Spaziergang oder so um über alles zu reden...", murmelte er und reichte mir seine Hand.

Ehe ich sie hätte annehmen konnte zog er sie zurück, aber ich wollte sie auch nicht.
"Bist du völlig irre?! Wenn uns jemand sieht, können wir rein gar nichts mehr leugnen", fluchte ich, aber scheinbar war ihm das ein Ansporn.

Ruckartig riss er mich hoch und drückte mich gegen die Wand.
Erst weitete ich erschrocken meine Augen schloss sie aber, sobald seine Lippen auf meinen lagen.

Seine Lippen saugten leicht an meinen und machten mich kirre.
Seine Hände lagen an meiner Taille und strichen leicht unter mein Shirt.

"Chef, die neue Ladung...-", sofort unterbrachen wir den Kuss.
Der Azubi von vorhin stand mit einem Pappkarton in der Hand in der Tür und starrte uns mit leicht geröteten Wangen an.

"Ist gut, danke. Sortier sie einfach ein", meinte Liam nüchtern und strich sich über den Mund.
Der Typ sah so alt aus wie ich und kam mir leider auch irgendwie bekannt vor.
Dennoch nickte er nur und verschwand.

"Okay, lass uns gehen..."

Diesmal griff ich nach Liams Hand und zog ihn raus.

"Ich werde mich trennen...", führte Liam seine Gedanken zu Ende und sah mich an, als erwarte er ein 'ja bravo, schatz, das ist die einzig richtige Entscheidung'.
Doch stattdessen bekam er nur ein "bist du bescheuert?!", an den Kopf geknallt

"Warum? Warum Danielle soll ich weiter mit einer Frau verheiratet sein, die ich nicht mehr liebe?! Man kapierst du eigentlich gar nichts?! Ich will dich verdammt!", fuhr er auf, beruhigte sich aber sofort, als ich meine Hand auf seine legte.

"Debby liebt dich und du dachte ich sie..", murmelte ich.

Ich wollte nicht hören, dass er für mich seine Familie zerstören wollte, dass er mich wollte.

Natürlich diese Worte klangen schön in meinen Ohren aber glauben konnte ich kein einziges.

"Liam bitte lass es", flüsterte ich, "bitte bleib mit ihr zusammen... wenn du sie jetzt verlässt wird El mich für immer hassen und ich möchte nicht der Grund sein, warum du deine Beziehung zerstörst..."

"Liebling dafür ist es jetzt schon ein bisschen spät", erwiderte er schlicht. Mir war klar, dass er unsere Affäre meinte, dann zeigte er mir aber auch eine SMS von Deborah, in der sie um ein Gespräch bat, gesendet gerade eben.

"Scheiße", fluchtergreifend stand ich auf, drückte Liam einen kurzen Kuss irgendwo zwischen Mund und Wange auf und rannte los.

"Mach nicht Schluss", rief ich und verschwand in der Menschenmenge.

Callgirl (Liam Payne)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt