Samra
"Wo bleibt sie?" hörte ich die Stimme meines Bruders am anderen Ende der Leitung.
Seit 5 Minuten warteten wir nun vor der Schule auf seine Schwester."Weiß nicht" Ich zuckte mit meinen Schulter, bezweifelte jedoch, dass es er mitbekam.
Meine Augen wichen nicht vom Schuleingang und als sie dann doch hervortrat, würde man meinen, meine Haare standen zu Berge."Kannst du warten digga?" Keine Reaktion von Mert am anderen Ende, aber ich konnte nicht warten. Mit einem Ruck schloss ich die Tür auf und hatte nicht die Zeit um sie zu schließen.
Meine Wut zerfraß mich. Wer war dieses Muskelding an ihrer Seite?
"Aurora" rief ich ihren Namen, aber meine Augen waren gezielt auf diesen Typen an ihrer Seite gerichtet."Samra" drängte sie sich zwischen uns, während ich nur bedrohlich auf ihn zeigen konnte.
"Pass auf" zischte ich den Typen an, der mittlerweile blass im Gesicht war. Irgend so eine Kleine stellte sich neben ihn und hängte sich an seinen Arm. Bevor ich nur näher treten konnte, wurde er von dem Mädchen mitgezogen."Samra" quengelte meine Habibi. Mein wutverzerrtes Gesicht schoss zu ihr. Ihre Hand war auf meiner Brust gelandet und stupste mich rückwärts zu Merts Karre. Doch ich konnte mich nicht halten. Automatisch schlichen sich meine Hände um ihr Gesicht. Meine Augen fokussierten sich auf ihre.
"Hat er dich angefasst?" erstarrt schaute sie mal wieder hoch, erstaunt nur über meine Reaktion."Ari, hat er dich angefasst?" schrie ich etwas lauter als geplant in die Gegend.
"Nein, nein. Ist nur ein Freund.. einer.. kompliziert" nuschelte sie das Letzte."Was kompliziert? Stehst du auf diesen Lappen?" deutete ich mit meiner flachen Hand in die Richtung, in welche dieser Typ weg gerannt war. Vielleicht hatte ich übertrieben, denn ihre Gefühlslage hatte ich nicht durchdacht.
"Was wenn ja?" provozierte sie mich.
"Aurora…" Sie lies mich nicht aussprechen.
"Nur du bist tabu, aber nicht alle anderen Typen, Samra."🚬
"Hier" Ich reichte ihr nun das Handy an welchem Mert noch immer dran war."Mert ist dran" feixte ich sie an, als sie nicht gehorchte.
"Du lügst." Ich schüttelte meinen Kopf und setzte einen festen Ton an.
"Nimm jetzt", befahl ich nochmal.
Zaghaft nahm sie mir mein Handy aus der Hand und hielt es an ihr Ohr. Merklich weiteten sich ihre dunklen Augen, als sich ihre, heute in rosé gehaltenen, Lippen sich zu einem Lächeln verzogen."Mert" kreischte sie auf und meine Ohren begannen wehzutun.
"Wie jetzt?... " Im Rückspiegel des Autos trafen sich unsere Augen und ich verlor mich mal wieder darin."Ok.." reichte sie mir mein Handy wieder, doch ich unterbrach den Augenkontakt noch immer nicht. Langsam glitt meine Hand hoch und entzog ihr das Handy.
🚬
Die Glastür spiegelte Merts Silhouette.Aurora konnte nicht einmal für eine Sekunde still halten. Selbst nicht dann als der Wachmann ihm Handschellen anlegte; sie sprang wie ein verschrecktes Küken auf und raste auf ihn zu, nur um ihre Arme um seinen Körper zu legen.
Aus dem Seitenwinkel vernahm ich Merts Blick auf mir, der mir nur zu nicken konnte. Es pisste mich an. Es pisste mich an das meine Habibi auf einen Lappen stand. Seit wann?
Am Samstag wollte sie mich haben und Montag? Mindfuck oder was?"Was ist passiert?" Beide nahmen an einem runden Tisch neben mir Platz.
"Wusstest du, dass deine Schwester auf einen Lappen steht?" Merts Blick verdüsterte sich.
"Was?" zischte er durch zusammengepresste Zähne.
"Samra", ermahnte sie mich und klatschte mir eine auf meinen Unterarm, der auf dem Tisch ruhte.
Ich zuckte nicht einmal mit der Wimper. Fliegengewichte jucken mich nicht."Welcher Lappen?" ärgerte sich Mert weiter.
"Es ist nichts Mert."
"Hast du nicht auf sie aufgepasst?", richtete er nun seine Frage an mich.
"Doch, aber ich komme wohl schwer in ihre Schule rein.""Gut, persönlicher Bodyguard ab morgen" gab Mert an.
"Was?!" schrie neben uns Aurora auf.
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T A B U - Samra FF
FanfictionAurora, 17 Jahre alt. Ihr Bruder Mert, 19 Jahre alt. Samra, sein bester Freund. ----------------- Das Ghetto Leben in Berlin prägte ihre Persönlichkeiten. Kalt. Gefühlslos und Brutal konfrontierten sie jeden, der ihnen in die Quere kam. Doch manc...