AuroraDie Autofahrt zur Schule verging zu langsam, liegt wohl an der Spannung. Mert hat mir seitdem nicht mal mehr in die Augen geblickt. Man merkte, es setzte ihm zu. Er sah so zerbrechlich aus. Nicht wie der Mert, den ich kannte.
Neben mir konnte aber keiner schlechter aussehen. Meine Augen waren verquollen und ich könnte wieder losheulen, dabei war ich sonst nicht so nah am Wasser gebaut.Nicht einmal Schminke hatte ich aufgetragen, um meine dunklen Augenringe zu verdecken. Die kamen wohl durch meine schlaflose Nacht. Ich hatte versucht Samra zu erreichen. Erfolglos.
"Mert.", räusperte ich mich um gleich einen wütenden Blick von ihm zu kassieren, aber es war mir einfach egal. Ich musste meinen Senf dazu geben.
"Ich bin deine Schwester. Hör auf mich mit Blicken zu töten.", knirschte ich von der Rückbank.
"Eine Schwester, die ihren Bruder hintergeht.", zischte er zurück.
"Mert!", schrie ich auf.
"Keiner wollte das. Was kapierst du nicht?"
"Was kapierst du nicht?", er parkte schnell das Auto vor der Schule ein, bevor wir die Diskussion fortsetzten."Ihr habt mich hingergangen. Er hat alle Regeln gebrochen."
"Du tust so als wäre er dein Angestellter.". Nicht einmal das brachte ihn aus der Bahn.
"Er ist dein Freund.", betonte ich in der Hoffnung, er würde es endlich verstehen.
"Er war mein Freund.". Sein Blick wich meinem aus, aber ich konnte dennoch die Wut spüren.Ohne weiteres stieg ich einfach aus und knallte die Tür zu.
🚬
"Wow!", begrüßte mich Luisa mit Kakao in den Haaren.
"Wow zurück.". Dabei deutete ich mit meinem Finger auf ihre Haare.
Ihr war das anscheinend egal.
"Ich wasch sie dann nach dem Sport.". Sie zuckte mit ihren Schultern. Man könnte sie dafür beneiden, dass sie die Mobbingattacken auch noch lustig fand."Aber sag schon, du ohne Make-up?"
"Ist das so abwegig?". Sie nickte heftig mit ihren Kopf.
"Das ist wie der Mond ohne die Sonne.". Ich runzelte meine Stirn. Was labert die?
"Was ist mit dem Mond?"
"Vergiss es.", sie lachte mich einfach aus, wofür auch immer.
"Wilst du darüber reden?", wechselte sie einfach das Thema und deutete mit ihrem Zeigefinger auf ihre Tränensäcke.
Ich schüttelte meinen Kopf, denn ich wollte gerade nicht über meine Augenringe sprechen.🚬
Vielleicht sollte ich mit dem Rauchen beginnen? Mir wird zumindest drei mal am Tag eine Kippe angeboten. Aber dann wiederum würde ich ungern meine Lunge an Krebs verlieren wollen. Von daher passte ich jedes Mal. Auch jetzt.
Doch der Typ ließ sich nicht abwimmeln.
"Man, was verstehst du nicht an Nein, Danke?" , zickte ich ihn an und blickte endlich von den weißen Sneakers hoch.
"Brav.", nuschelte er einfach daher und zog mich ohne weiteres an seine Brust. Sofort stieg mir sein Nikotin Geruch in die Nase, aber verdammt ich liebte es."Samra.", umarmte ich ihn endlich zurück und ließ meinen Tränen wieder freien Lauf.
"Heul doch nicht.", umfasste er mein Gesicht mit seinen Händen und wischte mit seinen Daumen die Tränen weg.
"Samra.", winselte ich wie ein Baby, mir war das nicht einmal peinlich.
"Mädchen, hör auf zu flennen!". Er drückte mich wieder an seine Brust.
"Was machen wir jetzt?", stellte ich ihn gleich zur Rede. Ich spürte nur ein Schulterzucken.
"Ich weiß nur eines Habibi. Du gehörst mir."
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T A B U - Samra FF
FanfictionAurora, 17 Jahre alt. Ihr Bruder Mert, 19 Jahre alt. Samra, sein bester Freund. ----------------- Das Ghetto Leben in Berlin prägte ihre Persönlichkeiten. Kalt. Gefühlslos und Brutal konfrontierten sie jeden, der ihnen in die Quere kam. Doch manc...