14th

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„Er hat mich sitzen gelassen. Mal wieder.", schniefte Taehyung. Sein Herz tat ihm weh und er wollte nicht mehr den Starken spielen. Er wollte endlich jemandem erzählen wie er sich wirklich fühlte. Dass nun Jeongguk daran glauben musste war ihm ziemlich egal. Wahrscheinlich hätte er sich in diesem Moment jedem anvertraut. „Aber du sagtest doch ihr hättet die Termine durcheinander gebracht.", meinte der Bodyguard verwirrt.
Ein abfälliges Schnaufen war daraufhin von Taehyung zu hören: „Das war gelogen.", sagte er trocken, „Der Termin für die Party stand schon seit Wochen. Jedoch haben Liams Eltern angerufen und meinten er müsse sie unbedingt besuchen kommen. Ich wollte eigentlich mitkommen, doch er hat mich einfach abgeschüttelt und gesagt ich solle stattdessen zur Party gehen, da wir ja schon zugesagt hätten. Klar hatten wir zugesagt, aber wir wollten zusammen gehen! Nicht nur ich! Er hätte auch einfach sagen können dass er mich nicht bei seinen Eltern haben will. Er hat mir versprochen mit mir auf die Party zu gehen. Versprochen verstehst du?" Zum Ende hin wurde Taehyung immer lauter und wütender. Doch dann sammelten sich wieder Tränen in seinen Augen und er weinte erneut, „Das macht er ständig. Er verspricht mir Dinge und dann hält er sein Versprechen nicht. Ständig lässt er mich mit irgendwelchen dämlichen Ausreden sitzen. Ich sehe ihn kaum noch, und wenn doch ist er mit seinen Gedanken oft bei seinem Buch oder irgendwas anderem. Warum? Bin ich ihm nicht gut genug?"
Schnell schüttelte Jeongguk seinen Kopf: „Nein, denk sowas nicht. Auf keinen Fall. Du bist zu gut für ihn. Er hat dich nicht verdient. Und wenn er das nicht weiß ist er dumm. Vielleicht wäre es besser das zu beenden, bevor er dich noch mehr verletzt?"
Ein schwaches, aber auch verzweifeltes Lächeln legte sich auf Taehyungs Lippen: „Ich kann nicht." Meinte er schwach. „Wieso nicht?", wollte der Jüngere wissen. Er verstand das Model beim besten Willen nicht. Wenn es ihm in seiner Beziehung doch so schlecht ging sollte er sie einfach beenden. Das wäre für alle Beteiligten das Beste.
„Weil ich ihn liebe." Taehyung sagte das mit so einer Ernsthaftigkeit, dass es Jeongguk kalt den Rücken runter lief. „Du verstehst das vielleicht nicht, aber wenn du jemanden wirklich liebst, lässt du die Person nicht einfach gehen. Das kannst du nicht. Es würde zu sehr wehtun. Selbst wenn der Kampf Sinnlos scheint, kämpfst du ihn. Und dabei nimmst du alles in Kauf. Wirklich alles.", er löste seinen Blick nicht von dem braunhaarigen Jungen, „Ich habe schon einmal nicht um eine Person gekämpft, die mir sehr wichtig war. Den Fehler werde ich nicht noch einmal begehen. Was auch immer es mich kosten mag. Ich werde um Liam kämpfen und auch wenn es gerade nach einer langen, stürmischen Nacht aussieht, werde ich nicht nachgeben. Denn ich weiß, dass der Sonnenaufgang danach noch viel schöner ist."
Der Bodyguard schluckte trocken. Und er kam nicht darum sich zu fragen, was dafür gesorgt hatte, dass der junge Mann so dachte. Natürlich war es richtig um seine Liebe zu kämpfen, doch ab einem gewissen Punkt war es besser aufzugeben und an sich selber zudenken. Das hatte Taehyung ihm damals beigebracht und nun war er es, welcher sich nicht von Liam trennen konnte.

„Wir sollten weiter gehen, es ist etwas frisch und du erkältest dich sonst. Geht es wieder? Kannst du aufstehen?", langsam erhob sich der Jüngere und sah seinen ehemaligen besten Freund besorgt an. Er machte sich wirklich sorgen um seinen Zustand. Dieser schnaubte jedoch nur abfällig und verdrehte seine Augen: „War ja klar dass du gleich wieder vom Thema ablenkst.", motze er und stand taumelnd auf. Allerdings ging es ihm tatsächlich ein wenig besser, nachdem er sich übergeben hatte. Zumindest konnte er nun einigermaßen geradeaus blicken. Ob er einen klaren Gedanken fassen konnte war eine andere Frage. Er war sauer. Sauer, dass Jeongguk dieses Thema angesprochen hatte und dann einfach von diesem ablenken wollte. „Das ist so Typisch für dich. Nur weil du etwas nicht nachvollziehen kannst wechselst du das Thema! Oder ist es weil ich nicht einer Meinung mit dir bin?" Herausfordernd sieht der Schwarzhaarige zu seinem Begleitschutz. Dieser ist ein wenig von den Stimmungsschwankungen seines Gegenübers genervt und massiert sich sein Nasenbein: „Das ist es nicht."
„Natürlich nicht! Du bist einfach nur ein Arschloch, das sich nicht um die Gefühle anderer schert! Das warst du auch schon vor 6 Jahren und das wirst du immer bleiben. Du bist einfach nicht der Typ der sich verändert. Vor allem nicht ins Gute.", der Alkohol lockerte Taehyungs Zunge. Er dachte nicht mehr über seine Worte nach, sondern spuckte sie dem Braunhaarigen einfach ins Gesicht. Nicht ahnend was er damit anrichtete. Er verletzte Jeongguk, mehr als ihm lieb war. „Du weißt nicht was du da redest.", flüssterte dieser. Doch auch diese Aussage sorgte nur dafür, dass das Model noch wütender wurde. Er wusste selber nicht so richtig wo die Wut auf Jeongguk auf einmal herkam. Aber sie war da und wollte rausgelassen werden. Also sprach er wieder: „Nein? Dann habe ich mir das vor 6 Jahren nur eingebildet? Ich habe mir also nur vorgestellt, dass du mich in der schlimmsten Zeit meines Lebens einfach allein gelassen hast? Das du abgehauen bist, ohne ein Wort zu sagen, oder dich nochmal bei mir zu melden? Ich habe mir die Nächte -die ich alleine, weinend in diesem großen Haus verbracht habe- nur vorgestellt? Die Schmerzen, die habe ich mir nur eingebildet? Ich habe wie ein Hund gelitten Jeongguk!", schrie er, „Und was hast du in der Zeit gemacht? Hast ein neues Leben angefangen, neue Freunde gefunden und deinen Traum gelebt. Ohne auch nur einen Gedanken an mich zu verschwenden. Hast du eine Ahnung wie sehr es weh getan hat zu erfahren, dass ich der Einzige war der sich erkundet hat wie es dir geht? Und dass du mich teilweise bewusst vermieden hast?",  der junge Mann spürte wie ihm wieder die Tränen in die Augen stiegen, doch er hielt sie zurück. Er wollte nicht aus diesem Grund vor Jeongguk weinen. Dieser sah die ganze Zeit auf den Boden und hörte sich an, was Taehyung zu sagen hatte. „Vielleicht hat dir das alles gar nichts bedeutet. Vielleicht war das alles für dich nur ein Spiel, nichts Besonderes, doch für mich war das was wir hatten alles. Du warst alles für mich! DU warst mein bester Freund, mein Strohhalm, der einzige der mich vorm ertrinken retten konnte! Und weißt du was das schlimmste ist? Du warst es auch noch nachdem du verschwunden bist! Mein Idiotisches Herz hatte sich die Hoffnung  gemacht, dass du wieder zurückkommen würdest. Und wie hätte ich ausgesehen, wenn ich mich hätte gehen lassen? Doch du bist nie zurückgekommen!", seine Stimme wurde wieder etwas ruhiger und er holte zitternd, tief Luft, „Du hast mir mein Herz gebrochen und mir alles genommen. Und auf einmal stehst du -6 Jahre später- wieder vor mir und gehst davon aus, dass alles wieder in Ordnung ist.", ein abfälliges Lachen entfloh ihm, „Mag sein das du damals alles für mich warst. Doch jetzt? Jetzt bist du nichts weiter als meine schlimmste Erinnerung."
„Taehyung es reicht.", sagte der Bodyguard leise. Doch den Angesprochenen interessierte das reichlich wenig: „Obwohl ich sollte dir danken. Dank dir habe ich mich verändert und bin zu dem geworden der ich heute bin. Sowas wie damals passiert mir nicht mehr. Wirklich vielen Dank. Du-"

„Es reicht!", schrie Jeongguk und sah dem Model finster ins Gesicht, „Du solltest aufhören zu reden. Sonst sagst du noch etwas was du später bereuen wirst." Er sollte aufhören. Er sollte einfach still sein und aufhören, Jeongguks Herz in noch kleinere Stücke zu zerlegen. Er wusste doch selber dass er einen Fehler gemacht hatte. Aber das konnte er jetzt auch nicht mehr ändern. Damals hatte er eine riesen Angst, vor allem was noch kommen würde. Er wusste einfach keinen anderen Ausweg außer wegzulaufen. Wenn er in der Zeit zurück reisen könnte würde er es tun und alles anders machen. Doch das ging nun mal nicht. Er konnte nur versuchen es jetzt besser zu machen. Und dabei gab er sich alle Mühe. Ja, vielleicht wäre es besser gewesen Taehyung nie wieder unter die Augen zu treten. Doch auch dafür war es jetzt zu spät. Ein tiefer Seufzer verließ Jeongguks Mund. „Wir sollten weiter gehen.", meinte er und lief los. Der Ältere folgte ihm schweigend. Er hatte nichts mehr zu sagen. Nein, eigentlich hatte er noch eine Menge zu sagen, doch wie Jeongguk schon sagte, würde er es am nächsten Morgen nur bereuen. Also schwieg er und lief einfach hinter seinem Bodyguard her.

Den gesamten Heimweg sprachen sie kein weiteres Wort mehr miteinander. Beide hingen ihren Gedanken nach. Während Jeongguk versuchte den Schmerz in seinem Herzen in den Griff zu bekommen, weinte das Model stumm vor sich hin. Er hatte keine Kraft mehr seine Gefühle zurück zu halten.
Die Beiden gaben ein trauriges Bild ab. Wie sie mit ihren Gefühlen zu kämpfen hatten und sich einfach nur danach sehnten in den Arm genommen zu werden und gesagt zu bekommen, dass alles wieder gut werden würde. Und vielleicht hätten sie dies auch bekommen können, wären beide ehrlich zueinander gewesen und hätten nicht versucht der Wahrheit aus dem Weg zu gehen. Hätte Jeongguk sich nicht so vor den Worten, welche Taehyungs Mund damals eventuell verlassen hätten, gefürchtet würde er sich jetzt nicht so viele Vorwürfe machen. Und vielleicht hätte er auch nicht mit diesen schmerzen zu kämpfen. Und hätte Taehyung ein bisschen mehr auf das Verhalten des Jüngeren geachtet, wäre er vielleicht weniger wütend auf ihn und hätte gefragt, was ihm durch den Kopf ging. Doch das hatten sie nicht. Und so kam diese Traurige Situation zustande in der niemand als Gewinner hervor ging.
































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Hallöchen!

Ach herje. Da haben sich Jeongguk und Taehyung endlich einigermaßen verstanden und schon zerstreiten sie sich... irgendwie. Wie es jetzt wohl weiter geht? Was denkst du? Werden sie endlich mal miteinander reden oder endet es wieder im kalten Krieg?

Ich bin gestern mal ein bisschen durch Seoul spaziert (hauptsächlich um Orte zu finden an denen diese Geschichte spielen kann) und habe mir auch Gangnam mal angesehen. Also besonders ist der Stadtteil nicht. Nur das Essen ist teurer. Was ich aber eigentlich erzählen wollte: Wie immer bin ich einfach planlos durch die Gegend gelaufen und habe aus Versehen das BTS-PopUp-Haus Ding gefunden. Ich bin nicht rein gegangen. Das wollte ich machen wenn der Ansturm etwas runter ist🤷🏼‍♀️. Aber immerhin weiß ich jetzt wo es ist😁.
Heute geht es noch zum Seoul-Tower und mal sehen was danach kommt. Es ist schon irgendwie lustig dass ich seit über einem Monat in Korea bin, aber von Seoul fast nur Hongdae gesehen habe😅.

Wir sehen uns nächste Woche!
Ich hoffe du genießt dein Leben und lachst viel😊.

Lg Solitaerchen 💜💜

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