42nd (Memories pt5)

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Es war wieder einer dieser Morgen, an welchem Taehyung mit einem, friedlich schlafendem, Jeongguk in seinen Armen aufwachte. Sie hatten –mal wieder- die Chance genutzt, dass Taehyungs Eltern nicht da waren und die Nacht miteinander verbracht. Der Schüler wollte nicht lügen, er liebte diese Nächte mit seinem besten Freund. Zumal sie es nie DARAUF abgesehen hatten. Sie verbrachten die Abende eigentlich immer damit, zu zocken, zu quatschen und ein paar Filme zu schauen. Doch irgendwie führte am Ende immer das Eine zum Anderen und sie langen irgendwann nackt in seinem Bett. Breit grinsend blickte Taehyung an die Decke. Er wollte wirklich nicht dass es aufhörte. Jedoch wollte er auch nicht, dass diese Sache, zwischen ihm und dem schlafenden Jungen in seinen Armen, so blieb wie sie war. Er wollte mehr. Er wollte mit Jeingguk auf Dates gehen. Auf richtige. So kitschige mit Händchen halten, sich ein Eis teilen, Pärchen-Fotos machen, kuscheln und alle anderen Menschen um sie herum mit ihrer Verliebtheit nerven. Er wollte sich mit Jeongguk im Kino einen dieser Pärchen-Sessel teilen und dann von dem Film nichts mitbekommen, weil sie die ganze Zeit mit knutschen beschäftigt waren. Er wollte ihr 100-, 1000 Tägiges, ihr Monatliches und Jährliches feiern. Halt all die Dinge die man als Paar eben machte.
Und da war das Problem. Sie waren kein Paar. Sie waren beste Freunde die anfangs Erfahrungen miteinander sammeln wollten und später einfach Gefallen daran gefunden hatten, miteinander zu schlafen. Dass Tehyuggs Gefühle dabei nur noch stärker geworden waren, war halt ein blöder Nebeneffekt. Und auch dass er noch immer nicht wusste ob Jeongguk genauso fühlte machte ihn fertig. Er hatte wirklich auf alle Zeichen geachtete, welche von dem Jüngeren ausgingen. Aber er sendete zu viele gemischte Signale. Manchmal war Taehyung sich sicher, dass der Braunhaarige auch Gefühle für ihn hatte, aber im nächsten Moment verhielt sich Jeongguk wieder als wären sie einfach nur beste Freunde. Und dass machte den Silberhaarigen fertig. Diese Ungewissheit war schlimmer, als zu wissen dass sein bester Freund seine Gefühle nicht erwiderte. Natürlich könnte er das einfach in Erfahrung bringen, indem er Jeongguk seine Gefühle einfach gestand. Dann würde er einfach abgewiesen werden und gut war's. Jedoch hatte er eine riesen Angst davor. Denn wenn Jeongguk wusste, dass Taehyung ihn liebte –und es nicht auch tat- würde er sich mit Sicherheit von ihm abwenden. Und hatte er seinen besten Freund ganz verloren, was genau das war, was er vermeiden wollte. Also musste er erst auf eine andere Art und weiße rausfinden was Jeongguk empfand. Und er hatte auch schon einen Plan wie. Wirklich schiefgehen konnte in dem Fall eigentlich nichts. Da war er sich sicher.

Durch ein leises Murren neben ihm und ein paar Bewegungen in seinem Armen wurde Taehyung aus seiner Gedankenwelt geholt. Jeongguk wachte auf. Mit einem breiten Lächeln beobachtete Taehyung wie der Jüngere blinzelnd und mit einem leisen Schmatzen die Augen öffnete. Im ersten Moment war der Braunhaarige ein wenig orientierungslos und sah sich kurz im Zimmer um, bevor sein Blick an Taehyung hängen blieb und sich seine Wangen leicht rosa färbten. Was dafür sorgte, dass Taehyung ihn am liebsten aufgefressen hätte, so süß wie das aussah. „Guten Morgen Kookie.", begrüßte er den Braunhaarigen. Dieser hatte daraufhin das Gefühl zu sterben. Zum einen sah Taehyung mit seinen verwuschelten Haaren und dem breiten Lächeln einfach zu süß aus. Zum Anderen war seine Morgenstimme einfach das heißeste Geräusch auf dieser Welt. Wie machte er das? Wie konnte ein Mensch heiß und süß sein? Wollte man ihn umbringen? Das musste es sein. Jeongguk wusste keinen anderen Grund, weshalb man IHM Taehyung geschenkt hatte.
„M...Morgen.", erwiderte er schließlich, was Taehyung dazu veranlasste ihm einmal durch die Haare zu wuscheln. Was der Ältere nicht wusste, dass diese Aktion dafür sorgte, dass Jeongguks Herz am liebsten aus seiner Brust gesprungen wäre. Hier nimm es, dachte der Jüngere, nimm endlich mein Herz und mach damit was du willst. Ist mir egal, Hauptsache ich muss es nicht mehr zurück halten, wenn es dir ins Gesicht springen will um dich abzuknutschen. Das ist nämlich anstrengender als es aussieht.
„Alles okay? Hab ich was im Gesicht?", fragte Taehyung amüsiert. Erst in dem Moment realisierte der Braunhaarige dass er sein Gegenüber angestarrt hatte ohne etwas zu sagen. Peinlich.
Verlegen schaute er also weg und entlockte den Silberhaarigen ein leises Lachen, welches ihm einen wohligen Schauer über den Rücken laufen und sein Herz höher schlagen ließ. Verdammt er musste es ihm sagen. Länger hielt er es einfach nicht mehr aus. Schließlich setzte sich Jeongguk auf und sagte mit roten Wangen: „Tae, wir müssen reden... Also ich muss dir was Wichtiges sagen." Auch der Angesprochene setzte sich schließlich auf und nickte leicht. „Das gleiche wollte ich auch gerade sagen."
„Du musst mir auch was sagen?", fragte Jeongguk ein wenig verwundert. Taehyung wollte ihm auch etwas wichtiges Sagen? Ein kleiner Funken Hoffnung machte sich in Jeongguk breit. Konnte das sein? Konnte sein bester Freund ihm das gleiche sagen wollen? So abwegig war das ja nicht, oder? Schließlich hatte Taehyung ihm dieses 'Experiment' vorgeschlagen. Und er machte immer mal wieder solche Andeutungen. Als der Silberhaarige also als Bestätigung –auf seine Frage- nickte, sagte er aufgeregt: „Dann, du zuerst. Meins ist nicht so wichtig."
Wieder nickte Taehyung und setzte sich aufrecht hin. Jetzt war es also so weit. Nun würde er in Erfahrung bringen was Jeongguk fühlte. „Es geht um das hier.", begann er zu erzählen, „Also um das was wir haben. Dieses Erfahrungen sammeln und so.", der Jüngere lauschte gespannt den Worten des Älteren und Taehyung war sich auf einmal nicht mehr so sicher, ob er seinen Plan durchführen sollte. Doch er hatte bereits angefangen. Jetzt konnte er keinen Rückzieher mehr machen.
Also sprach er weiter: „Wir machen das ja jetzt schon eine Weile. Und naja ich denke...", er zögerte einen kurzen Moment in welchem er noch einmal tief Luft holte, „Wir sollten damit aufhören. Zumindest miteinander und anfangen mit anderen Leuten unsere Erfahrungen zu sammeln."
In diesem Moment hatte Jeongguk das Gefühl zu hören, wie ein Glas auf den Boden fiel und in 1000 Teile zersprang. Nur dass es kein Glas war was da zerbrach, sondern sein Herz. „Was?", flüsterte er leise. Er schaffte es kaum lauter zu sprechen. Taehyung wollte das was sie hatten beenden? Er wollte sich jemand anderes suchen und einfach wieder zurückgehen und so tun als hätten sie nie all diese Dinge erlebt?
„Naja wir wollten Erfahrungen sammeln, aber so richtig tut man das ja nur wenn man sich verschiedenes ausprobiert.", erklärte Taehyung nicht merkend, wie sehr er den Jüngeren damit eigentlich verletzte. Er war zu sehr darauf konzentriert, seinen Plan durchzuführen, um zu sehen wie sehr sein Gegenüber mit den Tränen kämpfte.
Jeongguk war so ein Idiot. Er hatte sich doch tatsächlich ernsthafte Hoffnungen gemacht, dass Taehyung ihn lieben könnte. Doch am Ende flogen diese in einer Seifenblase. Welche nun zerplatzt war und die Hoffnungen ohne Halt in die Tiefe fallen ließ, bis die auf dem Boden aufkamen und selber zerplatzten.
„Ist das okay für dich?", fragte Taehyung und schaute den Braunhaarigen hoffnungsvoll an. Nein! Nein es war nicht ok für ihn. Jeongguk wollte nicht wieder nur mit Taehyung befreundet sein. Er konnte das nicht. Wie auch? Der Silberhaarige hatte sein Herz dafür zu sehr vereinnahmt. Am liebsten hätte er es dem Älteren entgegengeschrien. Doch stattdessen sah er den hoffnungsvollen Blick und blieb still. Wenn Jeongguk seinem Gegenüber all das sagen würde, was würde passieren? Nichts Gutes. Da war er sich sicher. Wahrscheinlich würde er die kleine Chance –welche noch bestand-, dass alles wieder so werden würde wie es vor dem Ganzen war, damit zerstören. Also entschied er sich sein schmerzendes Herz für den Moment zu ignorieren. Er schluckte den Klos in seinem Hals runter und nickte, mit einem falschen Lächeln auf den Lippen. „Klingt gut. Also, ich habe nichts dagegen."
„Okay, cool.", Taehyung holte einmal tief Luft und fuhr sich durch die Haare, „Was wolltest du mir sagen?"
Das ich dich liebe Verdammt! „Ach", Jeongguk lachte kurz, „Ich wollte dir genau den gleichen Vorschlag machen." Hastig nickte er um seine Aussage zu unterstreichen. Von Taehyung kam daraufhin nur ein leisen „Ah" und dann wurde es still zwischen den Beiden.
Doch lange hielt Jeongguk es nicht aus. Nach wenigen Minuten stand er auf und suchte seine Sachen zusammen. Auf die Verwunderte Nachfrage, was er denn mache, antwortete er: „Mir ist gerade eingefallen, dass meine Mutter mich gebeten hatte heute früher nach Hause zu kommen. Wir haben irgendwas vor." Lüge. Er wollte einfach nur weg.
„Oh achso?", fragte Taehyung und stand auch auf, „Soll ich dich nach Hause bringen?"
„NEIN!", rief Jeongguk viel zu laut aus, „Ich mein. Nein. Das geht schon so. Bleib hier und...", er hielt kurz inne und sah auf den Rucksack in seiner Hand, „mach einfach was du immer machst." Taehyung nickte daraufhin nur langsam und reichte seinem besten Freund sein Handy. „Okay, dann komm gut nach Hause und grüß deine Mutter."
„Mach ich.", antwortete der Jüngere und griff hastig nach seinem Handy, bevor er zur Tür lief und murmelte, „Ich schreib dir wenn ich Zuhause bin." Antworten konnte Taehyung nicht mehr, denn gleich darauf war Jeongguk durch die Tür verschwunden und es dauerte keine 3 Minuten bis er die Haustür ins Schloss fallen hören konnte.

Jeongguk wollte das Haus des Silberhaarigen so schnell, so weit wie möglich hinter sich lassen. Daher lief er ziemlich eilig in irgendeine Richtung. Er wusste nicht einmal wohin genau er ging, denn seit er auf der Straße war liefen ihm unaufhörlich Tränen über die Wangen. Er konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Schließlich ließ er sich erschöpft auf eine Bank fallen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Hatte er vorher gedacht, ihm war egal was Taehyung mit seinem Herz anstellte? Wieso hatte er nur diesem 'Experiment' zugestimmt? Hätte er gewusst wohin diese scheiß Aktion führte hätte er nie Ja gesagt. Und natürlich war er der Einzige der Litt. Der Einzige, welcher sein blödes Herz nicht im Griff hatte. Und das hatte er nun davon. Wieso verliebte er sich auch in seinen besten Freund? Verzweifelt lehnte er sich nach hinten und schaute in den Himmel. Er war wolkenlos. Natürlich. Es kam ihm beinahe so vor als würde die Sonne ihn auslachen. Wie sollte er jetzt weiter machen? Konnte er so tun als wäre nie etwas gewesen? Er hatte keine Wahl. Wenn er mit Taehyung wenigstens befreundet bleiben wollte, musste er sich zusammenreisen.

Jeongguk saß noch eine Weile auf der Bank und weinte. Er versuchte sich immer wieder gut zuzureden und die Scherben, welche einmal sein Herz waren, wieder zusammenzukleben. Nicht ahnend, dass er ganz und gar nicht als einziger litt. Auch Taehyung ging es nicht gut. Nachdem Jeongguk so fluchtartig das Haus verlassen hatte, liefen auch ihm Tränen über sein Gesicht. Der Braunhaarige liebe ihn also nicht. Taheyung hatte nur vorgeschlagen die ganze Sache zu beenden, weil er gehofft hatte, dass Jeongguk dagegen war. Denn wenn er ihn Lieben würde, dann hätte er doch was dagegen gehabt. Oder? Taehyung hatte ihm vorgeschlagen sich mit andern Leuten zu treffen. Würde Jeongguk ihn lieben hätte er definitiv etwas dagegen gesagt. Ihn selber schmerzte die Vorstellung, dass sein bester Freund mit jemand anderes Schlief. Doch er war mit diesen Gefühlen anscheinend alleine. Weinend rollte er sich zu einer Kugel zusammen. Er nahm zurück was er gesagt hatte. Es tat mehr weh zu wissen, dass seine Gefühle nicht erwidert wurden, als unwissend zu sein.

An diesem Tag wurden zwei Herzen gebrochen. Und das nur weil die Angst davor, abgelehnt zu werden, so viel größer war als ihr Vertrauen zueinander. Noch dazu hatten sie die wichtigste Regel einer Ferigessen: Ehrlich zueinander zu sein. Und das sollte leider auch nicht das letzte Mal gewesen sein.























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Nächster Teil!

Und Halleluja! Wenn da mal nicht etwas gaaaanz doll schief gegangen ist😅. Hujujuj. Was lernen wir daraus? Man sollte immer schön seine Gefühle offen auf den Tisch legen. Nein das ist nicht der Punkt. Aber man sollte zumindest ehrlich zu seinen Freunden sein.☺️

Also dann (das war noch nicht die letzte Erinnerung wenn du das denkst) sehen wir uns gleich wieder.

Lg Solitaerchen 💜💜

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