23rd

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„Scheiße!", entkam es ihm laut und er rannte von der Tanzfläche runter, wofür er sich durch ein paar Zuschauer drängeln musste. Mittlerweile hatten sich nämlich so viele versammelt, dass auch der komplette -als Rückseite gedachte teil- zugestellt war. Kein Wunder es war Samstagabend und er war mitten in Heongdae. Natürlich war gefühlt ganz Seoul auf den Straßen unterwegs. Wahrscheinlich hielten ihn alle Anwesenden nun für verrückt, da er sich -wie ein aufgescheuchtes Huhn- plötzlich Panisch durch die Massen drängte und dabei nicht darauf achtete jemanden dabei vielleicht aus Versehen zu verletzen.
Seine Sorge war viel zu groß um an etwas anderes als das Model zu denken. Was wenn Taehyung etwas passiert war? Wieso war er plötzlich weg? Hat ihn vielleicht dieses Arschloch entführt? Aber das wäre doch jemanden aufgefallen. Außer natürlich er hatte dem Model irgendwie gedroht und der Schwarzhaarige ist freiwillig mitgegangen. Nicht dass ihm wirklich etwas passiert ist.
Jeongguk hätte besser aufpassen und sich nicht so durch das Tanzen ablenken lassen sollen.

Endlich hatte er es durch die Menschen Massen geschafft, und stand nun auf dem immer noch völlig überfüllten Gehweg. Hektisch sah er sich um, in der Hoffnung irgendwo das Model zu entdecken. Wo konnte er hin sein? Der Bodyguard drehte sich mehrmals um seine eigene Achse und versuchte unter all den Menschen jemanden auszumachen, der irgendwie auffällig war. Doch unter den ganzen jungen Leuten, Studenten und Touristen konnte er niemand suspektes sehen. Sein Atem wurde hektisch und unkontrolliert, während er sich die Schlimmsten Szenarien ausmalte, was mit seinem Schützling passiert sein könnte. Er hätte ich niemals an diesen Ort bringen dürfen. Es gab zu viele Menschen und zu viele Möglichkeiten das Model anzugreifen. Aber woher sollte der Droher wissen, was Taehyung in seiner Freizeit machte? Stalkte er ihn vielleicht? Der Braunhaarige fuhr sich durch seine Haare und versuchte sich wieder zu fassen. Das war nicht der wichtige Punkt. Wichtiger war es, den Älteren so schnell es ging zu finden, bevor irgendetwas schlimmes passierte. Und dafür musste er sich erst einmal beruhigen, was definitiv leichter gesagt war, als getan.

„Jeongguk? Ist alles okay?"
Hastig drehte sich der Bodyguard um und ein Stein in der Größe des Mondes fiel ihm vom Herzen. „Taehyung!", rief er erleichtert aus. Der Schwarzhaarige stand wenige Meter von ihm entfernt und sah ihn mit einem besorgten Blick an. In seiner Hand hielt er eine weiße plastetüte, doch diese bemerkte Jeongguk gar nicht. Er dachte nicht nach oder achtete auf seine Umgebung, sondern lief mit schnellen, bestimmten Schritten auf den Schwarzhaarigen zu und zog ihn in eine feste Umarmung, „Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein!" Das Model war so überrascht von der Umarmung, dass er zuerst nicht wusste wie er auf diese reagieren sollte. So stand er also einfach steif wie ein Stock da und sah nervös hin und her. Er hatte keine Ahnung warum sein Bodyguard ihn so plötzlich in die Arme nahm. Und noch weniger verstand er die Worte, welche er gesagt hatte. Wann hatte Taehyung ihm bitte einen Schrecken eingejagt? Es dauerte einen Augenblick bis der Ältere seine Gedanken geordnet hatte und in der Lage war zu reagieren. Sachte legte er seine Hände an den Bauch des Braunhaarigen (weiter hoch konnte er nicht, da Jeongguk ihn so fest drückte) und schob ihn vorsichtig von sich. Mit einem besorgten Blick schaute er dem etwas Größeren in die Augen, jedoch konnte er in diesen nur pure Freude und Erleichterung sehen. Wieso war der Bodyguard so erleichtert? Taehyung war verwundert und diese Verwunderung wurde nur größer, als sein ehemaliger bester Freund anfing ihn abzutasten und genauestens unter die Lupe zu nehmen: „Geht es dir gut?", fragte er dabei und fing an den Studenten ein wenig zu drehen, „Tut dir was weh? Ist dir Schwindelig? Deinem Blutdruck geht es gut?" Genervt drückte das Model den jungen Mann von sich und machte einen Schritt zurück. „Komm runter. Mir geht es gut." „Okay.", Jeongguk atmete erleichtert aus und biss sich kurz auf die Unterlippe. „Was ist denn los? Warum sollte denn etwas mit mir sein?", wollte das Model dann endlich wissen. Doch anstatt ihm die Frage zu beantworten legte der Bodyguard ihm seine großen Hände auf die Schultern und blickte ihm ernst in die Augen: „Wo warst du?" Von dem plötzlich so ernsten und intensiven Blick des Jüngeren überrascht und auch ein wenig eingeschüchtert antwortete Taehyung leise: „Ich habe Chicken und Bier geholt." Um seine Aussage zu unterstreichen hob er die weiße Plastetüte in die Luft, in welcher sich das Hühnchen und die Getränke befanden.
Mit einem lauten Seufzer ließ Jeongguk seinen Kopf kurz fallen und entspannte sich sichtlich, jedoch hielt diese Entspannung nicht lange, denn keine 10 Sekunden später sah er dem Model wieder ernst in die Augen: „Bist du verrückt geworden einfach abzuhauen? Ich dachte dir ist sonst was passiert! Ich dachte du wurdest gekidnappt oder schlimmeres. Wenn dir was passiert wäre! Hier sind so viele Menschen unterwegs, dass es mehr als einfach ist dir was anzutun!", der Braunhaarige redete sich in Rage und merkte nicht, wie sich bei dem Studenten alles auf Abwehr stellte, „Man kann dir hier sonst was antun ohne gefasst zu werden! Taehyung, denk doch bitte einmal an deine Sicherheit. So bist du ein viel zu leichtes Ziel und nachdem was gestern passiert ist, traue ich dem Typen alles zu. Bitte mach hier keine Alleingänge okay? Und wenn doch, dann sag mir wenigstens Bescheid, sodass ich mitbekomme wenn etwas nicht stimmt und mir nicht unnötig Sorgen mache, wenn eigentlich alles in Ordnung ist." Nun gut, an dem letzten Punkt würde sich auch nichts ändern, wenn Taehyung dem Bodyguard Bescheid sagen würde, aber das musste man ihm ja nicht unter die Nase reiben.

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