41st

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Das Gespräch mit Ann war nun ein paar Tage her und Taehyung hatte sich dazu entscheiden mit Liam zu sprechen. Ann hatte Recht. Es ging ihm in der Beziehung nicht mehr gut und das stresste ihn nur. Und Stress war etwas was er momentan einfach nicht gebrauchen konnte. Zumindest bauchte er keinen zusätzlichen Stress mehr. Trotzdem tat ihm der Gedanke –seinem Freund gleich das Herz zu brechen- weh. Er liebte Liam noch. Keine Frage. Aber nicht auf die Art und Weiße, auf die man seinen Partner lieben sollte.
„Soll ich dich nachher wieder abholen?", mit der Frage riss Jeogguk das Model aus seinen Gedanken. Sie saßen zusammen in Jeongguks Auto, da dieser darauf bestanden hatte Taehyung zu fahren. Er wollte nicht riskieren dass dem Schwarzhaarigen etwas auf dem Weg passierte, was vermeidbar gewesen wäre.
„Wenn es dir nichts ausmacht, kannst du einfach hier warten?", fragte Taehyung mit einem sanften Lächeln, „Ich werde nicht lange brauchen." Ein wenig verwundert nickte Jeongguk. Natürlich würde er auf ihn warten. Wahrscheinlich hätte er das sowieso gemacht, denn bis auf ein paar Anrufe hatte er sonst nichts zu tun. Außerdem machte er sich ein wenig sorgen um das Model. Er war die ganze Fahrt ruhig und in Gedanken gewesen. Noch dazu war er am Vortag ganz Plötzlich zu Jeongguk gekommen und hatte ihn gebeten am nächten tag zu Liam zu fahren. Aus dem nichts. Und jetzt meinte er, er bräuchte nicht lange. Irgendwas stimmte da nicht. Darum wollte der Bodyguard lieber auf Abruf bereit stehen.

Als Taeyung nach einigen Minuten immer noch auf dem Beifahrersitz saß und keine Anstalten machte auszusteigen, fragte Jeongguk: „Alles okay? Wenn du es dir anders überlegt hast, können wir auch wieder umdrehen."
„Nein!", entgegnete das Model gleich, „Ich bin schon weg.", schnell öffnete er die Fahrzeugtür und stieg aus. Bevor er diese wieder Schloss drehte er sich noch einmal zu seinem Fahrer und sagte: „Bis gleich." Danach ließ er die Tür zufallen und ließ einen noch viel verwirrteren Jeongguk im Auto zurück.

Auf dem Weg zur Wohnung seines Freundes wurde Taehyung immer nervöser. Würde er es schaffen? Könnte er Liam sagen, dass er sich trennen wollte? Wie sagte er es ihm am schohnensten? Und wie würde er Reagieren? Irgendwie konnte Taehyung seinen Freund in diesem Fall nicht einschätzen. Würde er wütend werden? Oder doch eher traurig? Würde er vielleicht sogar weinen? Bitte nicht. Wenn Liam weinte, wurde Taehyung immer schwach. Gerade weil das so gut nie vorkam. Vielleicht reagierte Liam aber auch ganz gelassen, weil er sowas schon geahnt hatte? Egal wie er reagieren würde, Taehyung wusste, dass er mit keiner der Reaktionen umgehen konnte. Und als er bereits vor Liams Tür stand, wollte er am liebsten wieder umdrehen. Eigentlich hatte das ganze ja gar keine Eile. Schließlich würde es kaum einen Unterscheid machen, ob er sich nun heute oder erst in zwei Wochen trennen würde. Oder?
Doch noch bevor er einen Rückzieher machen konnte, öffnete sich die Tür und vor ihm kam Liam zum Vorschein. Peinlich berührt sah Taehyung diesen an. Und Liam starrte einen Moment überrascht zurück. Doch die Überraschung wich ziemlich schnell Freude. Strahlend zog der Blonde Taehyung also in seine Arme: „Taehyung! Du bist hier! Ich wollte gerade zu dir!" Überglücklich drückte der dem Model einen Kuss auf die Lippen, welcher ihn erwiderte. Wenn auch ein wenig unsicher. Doch Liam schien das –durch seine Freude- nicht zu merken. Stattdessen zog er der Schwarzhaarigen an der Hand in seine Wohnung. Ein wenig übervordert stolperte Taehyung seinem Freund hinterher. Dessen Freude machte es dem Model nicht wirklich leicht seinen Plan durchzuziehen.
„Ich freue mich wirklich dass du hier bist!", erklärte Liam, während er sich mit einer Wasserflasche und zwei Gläsern auf seinem Sofa niederlies, „Hör zu, was ich gemacht habe tut mir wirklich leid. Ich bin ein Idiot. Und eigentlich hast du alles recht der Welt mich zu hassen, aber bitte gib mir noch eine Chance. Ok?"
Ziemlich unwohl stand Taehyung im Raum und spielte an den Ärmeln seines Hemdes rum. Warum musste Liam sich ausgerechnet jetzt entschuldigen? Der Schriftsteller bemerkte das Unbehagen seines Freundes und ging auf ihn zu. Er nahm Taehyungs Hände in seine und lächelte den Schwarzhaarigen gutmütig an. „Ich weiß, dass ist nicht leicht. Und ich weiß auch, dass ich ein ziemlich schlechter Freund bin. Ich bin nicht sensibel genug um diene Gefühle zu verstehen. Und es gibt vieles was ich noch nicht weiß und lernen muss, aber was ich weiß ist..." Sag es nicht. Das dachte Taehyung. Liam sollte diese Worte nicht aussprechen. „...das ich dich liebe. Und das werde ich wahrscheinlich auch immer." Er hatte es getan. Er hatte die Worte gesagt die Taehyung auf keinen Fall hören wollte. Und damit hatte für unglaublich schmerzen im Herzen des Schwarzhaarigen gesorgt. Taehyung sah Liam in die Augen und sah Hoffnung in diesen Aufblitzen. Hoffnung welche er gleich zerstören würde. „Liam...", fing er an. Er blickte auf ihre Hände und löste sie voneinander, „genau deswegen bin ich hier." Er blickte wieder auf und sah seinem Freund erneut in die Augen. Erkennen konnte er in diesen nun Angst und schmerz. Zwar schimmerte immer noch ein wenig Hoffnung in diesen, doch diese schien mit jeder Sekunde mehr zu schwinden. Und da erkannte Taehyung es. Liam wusste es. Liam wusste warum Taehyung da war und dass ihre Beziehung keine Hoffnung mehr hatte. „Das mit uns... Unsere Beziehung. Ich halte s für keine gute Idee sie auf Krampf aufrecht zu erhalten.", der Schwarzhaarige rang mit den Worten, „Ich bin gekommen um dir das zu sagen.", Liam senkte seinen Blick und auch Taehyungs Herz wurde schwer. „Aber dass wusstest du schon richtig?", fragte er vorsichtig nach. Einen Augenblick war es still. Dann atmete Liam angestrengt ein, hob seinen Kopf und versuchte ein Lächeln aufzusetzen. Jedoch scheiterte er kläglich bei diesem Versuch. „ich habe es geahnt.", beantwortete er schließlich Taehyungs Frage, „Auch wenn ich gehofft habe, mich zu irren." Der Schriftsteller war verletzt. Und das ziemlich. Taehyung kannte seinen Freund gut genug um das zu wissen. Liam versucht zwar mit aller Kraft nicht zu zeigen wie sehr er litt, aber dem Model konnte er nichts vormachen. Mit einem lauten Seufzen, was beinahe wie ein Schluchzen klang ging Liam wieder auf seine Couch zu und ließ sich auf diese fallen. Sein Gesicht vergrub er in seinen Händen. Dieses Mal folgte Taehyung im und setzte sich neben ihn. „Es tut mir leid.", sagte er, „Und bitte versteh mich nicht falsch. Ich liebe dich. Keine Frage. Aber nicht mehr auf die Art auf die ich dich lieben sollte. Ich hatte nie vor dich zu verletzen. Aber ich kann verstehen wenn du mich hasst." Ein leises auflachen war von Liam zu hören, eher er sich wieder aufsetzte und seinen Freund traurig ansah. „Ich könnte dich nicht hassen Taehyung. Niemals. Dafür liebe ich dich zu sehr." Aber du solltest es, dachte Taehyung. Er hatte seinem Freund das Herz gebrochen und dieser meinte ihn noch immer zu lieben? Wie? Wie konnte er ihn noch lieben? Stumm saß Taehyung auf dem Sofa und beobachtete Liam dabei, wie dieser versuchte seine Fassung zu wahren. „Es ist wegen deinem Bodyguard richtig?"
„Was?", diese Frage kam so überraschen, dass Taehyung nicht wusste wie er auf sie reagieren sollte. Liam lächelte aber wieder schwach. „Dein Bodyguard.", begann er zu erklären, „Er ist dieser Jeon Jeongguk von dem du mir erzählt hast. Richtig? Deine erste Liebe. Der Junge den du nie vergessen hast. Und den du nie aufgehört hast zu lieben." Perplex sah das Model sein gegenüber an. Er wusste einfach nicht was er sagen sollte, also blieb er stumm und hörte weiterhin zu was Liam zu sagen hatte. „Ich nehme es dir nicht einmal übel. Schließlich habe ich ihn dir vorgesetzt.", ein frustriertes Lachen entkam seiner Kehle, „Ich habe das Ende unserer Beziehung in Gang gesetzt und es nicht einmal bemerkt. Ich hätte gleich Hellhörig werden müssen, also du so an die Decke gegangen bist, also du ihn zum ersten Mal gesehen hast.", frustriert fuhr er sich durch seine Haare, „Aber ich war zu sehr mit mir beschäftigt."
„Woher weißt du dass er es ist?", platzte es aus Taehyung raus. Liam blickte ihn daraufhin mit einem Blick an -welchen das Model nicht deuten konnte- bevor er sprach: „Also stimmt es? Ich hatte es nur vermutet."
„Es stimmt.", erklärte Taehyung, „Aber er hat nichts mit meiner Entscheidung zu tun."
„Bist du dir sicher?", wieder stellte der Blonde eine Frage, die Taehyung nicht gleich beantworten konnte, „Ich würde es dir nicht mal übel nehmen.", Liam lehnte sich ein Stück zurück und sah an die Decke, „Weißt du, an dem Tag, an dem du mir von ihm erzählt hast wusste ich, dass ich keine Chance hätte, sobald du ihn wieder treffen solltest. Du hast nie aufgehört ihn zu lieben. Und auch wenn es egoistisch war, hatte ich gehofft dass du ihn nie wieder triffst. Aber Karma ist eine Bitch und hat dafür gesorgt dass ich ihn dir vor die Füße lege."
„Liam glaub mir doch, er hat wirklich nichts damit zu tun. Ich liebe ihn nicht.", versuchte Taehyung ihn zu überzeugen. Doch Liam lächelte ihn daraufhin nur wissend an.

Sie sprachen noch eine Weile. Über alles Mögliche. Sie tauschten sich über ihre letzten Wochen aus, erinnerten sich an ein paar Momente, welche sie miteinander geteilt hatten und zum Ende hin hatte Liam doch weinen müssen. Doch er hatte nicht versucht das Model von seiner Entscheidung abzubringen. Als Taehyung die Wohnung schließlich wieder verließ und sich auf den Weg zurück zum Auto machte fühlte er sich unglaublich erleichtert. Er hatte das Gefühl, dass ihm eine unglaublich Last vom Herzen genommen wurde und es jetzt viel schneller und leichter schlug. Er atmete einmal Tief ein und lief breit strahlend weiter. Liam hatte ihm versprochen, ihm seine Sachen demnächst zu schicken. Gleichzeitig hatte er aber auch um wenig Zeit gebeten in welcher er versuchen wollte über Taehyung hinweg zu kommen. Diese Zeit wollte das Model seinem Ex-Freund gerne geben. Gut gelaunt setzte er sich schließlich wieder in Jeongguks Auto. Dieser hatte eigentlich damit gerechnet, dass der Schwarzhaarige niedergeschlagen zurück kommt würde. Umso überraschter starrte er seinen Mitbewohner nun an. Er hatte keine Ahnung was passiert war, oder warum Taehyung überhaupt zu Liam wollte. Doch langsam wurde er neugierig. „Lass und zur Feier des Tages ein Eis essen gehen.", meinte Taehyung schließlich aus dem Nichts und brachte Jeongguk damit zum Schmunzeln. „Wieso? Ist etwas Schönes passiert?", fragte er nach. Doch Taehyung zuckte nur mit seinen Schultern und sah lächelnd aus dem Fenster als er meinte: „Das werden wir erst noch sehen. Aber für jetzt fühle ich mich einfach nach einem großen Eisbecher." Wieder musste Jeongguk ein wenig schmunzeln. Er wusste nicht wieso Taehyung auf einmal so happy war, aber dieser Tehyung gefiel ihm viel besser. Also sagte er: „Wie der Herr wünscht.", und fuhr in die nächste Seitenstraße um nach einer Eisdiele zu suchen.

















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UND TEIL ZWEI!

Mal ein Kapitel ohne Überlänge 😁!

Und: Taehyung hat sich getrennt endlich! Und anscheinend sehen seine Freunde/ Ex-Freunde mehr als er es tut. Ob Liam mit seiner Vermutung Recht hat?

Mehr sag ich nicht dazu😁

Bis zum nächsten Kapitel.

Lg Solitaerchen 💜💜

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