Kapitel 29

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„Wenn er damit klarkommt, dass ich fahre kann er mitkommen."

Sagte ich zu Arjan.

„Warum sagst du ihm das nicht?"

Fragte er verwirrt.
Arbesa schaute ihn wütend an und versuchte ihm ein Zeichen zu geben, was wirklich süß war.

„Warum fragt ihr mich?"

Fragte ich und stieg dann ins Auto.
Ich starrte die anderen vom Auto aus an und ich merkte sofort, dass sie über mich und meine schlechte Laune sprachen.
Ich atmete frustriert ein und aus.
Luan lief langsam auf dem Weg zu meinem Auto und setzte sich auf den Beifahrersitz hin.
Toll...
Wirklich toll...
Ich wartete, bis die anderen losfuhren und als sie aus dem Parkplatz fuhren, fuhr ich Ihnen hinterher.
Er war am Handy und seine dicke Jacke stand ihm echt gut.
Ja, wir hatten es schon so kalt.
Und plötzlich fiel sein Handy runter an meinem Sitz unten.
Ich holte es schnell raus, um keinen Unfall zu machen und da sah ich zufällig sein Hintergrundbild.
Da war Nora drauf.
Sie lächelte so süß und hatte Zuckerwatte in der Hand.
Daneben saß Luan auf seinen Knien und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Er merkte, dass ich mir sein Hintergrundbild zu lange angeguckt hatte.

„Ich war vor zwei Wochen mit Nora und meiner Mutter draußen. Sie wollte unbedingt Zuckerwatte haben. Davor hat sie geweint weil ein Junge in der Schule sie geschubst hat. Bevor meine Mutter das Foto gemacht hat hab ich noch überlegt, wie das sein wird, wenn sie älter wird. Ich schaffe es nicht mal richtig sie jetzt zu beschützen. Was passiert, wenn so ein A*schloch versucht ihr wehzutun? Was wenn er in illegalen Dingen verwickelt ist? Was wenn ich es nicht schaffen werde sie zu beschützen und sie irgendwann nie wieder mehr lacht."

„Sie ist ein schlaues und glückliches Mädchen."

Sagte ich ihm die Wahrheit.

„Jeder ist am Anfang glücklich aber es gibt immer etwas, was dir dein Glück nimmt und das will ich für sie nicht. Sie verdient es nicht jemanden später zu kriegen, der so wie-..."

Er sprach nicht weiter aber ich wusste, dass er sich selbst meinte.

„Du kannst das Luan. Du kannst sie beschützen, ich weiß das."

„Wenn ich nicht könnte, würde ich mir das nie verzeihen."

Und als er das alles sagte erwärmte sich mein Herz und ich bemühte mich nicht zu weinen.
Jetzt wusste ich es.
Ich glaube jetzt, in dem Moment hatte ich mich wirklich in ihn verliebt und warum ich das genau jetzt wusste war, dass er in Wirklichkeit einfach liebevoll, nett, süß und ein toller Mensch war, der es aber nicht zeigen konnte.
Irgendwann waren wir aber da und ich parkte.

„Sie sollte sich glücklich schätzen einen Bruder, wie dich zu haben."

Sagte ich und er lächelte ganz ganz ganz leicht, was mich etwas glücklicher machte.
Und als wir dann zusammen durch das bunte Chaos liefen, war ich fasziniert und glücklich.
Ich wusste nicht warum, denn es ist ja selbstverständlich dass er seine Schwester liebt.
Ich versuchte mir einfach in meinem Kopf einzubilden, dass er wenigstens einen klitzekleinen Teil auch mir abgeben könnte?
Aber ich landete leider wieder auf den Boden der Tatsachen.
Während der ganzen Kirmes schienen alle sehr viel Spaß zu haben, außer ich und Luan konnte ich nicht einschätzen.
Er war nicht glücklich aber auch nicht wütend oder traurig oder auch frustriert.
Er war einfach normal.
Warum erzählt er mir nichts?
Diese Frage brennt mir so sehr auf meiner Zunge aber ich wollte mich ja nicht mehr in seine Angelegenheiten einmischen.
Als es dann schon Nachmittags war, fuhren wir wieder los aber dieses Mal fuhr Arbesa bei mir und Luan bei Amir.
Arbesa redete und war todglücklich, während ich so unhöflich war und ihr nicht zuhörte.
Meine Gedanken waren einfach ganz woanders.
Als wir dann bei mir mein Auto abstellten, lief ich mich mit Arbesa zu ihr und die Jungs waren  da bei ihr schon in der Nähe.
Aber da fiel mir ein, dass ich ja noch einkaufen musste.
Wir hatten 17 Uhr am Ende des 11 Monats und es war stockdunkel.
Wow, danke Winter...
Scheiße, was musste ich denn nochmal kaufen?
Ach ja,
Brötchen
Zwiebeln.
Das war's.
Als wir alle da so zusammen standen war ich die erste, die sich verabschiedete.

„Ich muss für meine Eltern einkaufen. Hab ich voll vergessen."

Ich rege mich darüber auf, während Amir, Arjan und Ilir sich über mich lustig machten.
Ich umarmte die Jungs ganz kurz genervt und dann natürlich deren Begleitungen Besiana und Lara.
Arbesa natürlich auch und zu Luan sagte ich nur kurz Tschüß. Und da fiel mir ein, dass ich ihn noch nie umarmt hatte, also freundschaftlich.
Nur alle anderen und schon wieder dachte ich mir, dass er vielleicht nie mit mir befreundet sein wollte.
Aber am ersten Tag war er ganz anders.
Ich versteh es nicht.
Ich lief zum Supermarkt, doch bevor ich etwas weiter tun konnte standen vor mir zwei wirklich unbekannte Typen und nicht irgendwelche Typen von Luan.

„Es wäre nett, wenn du jetzt mit uns ein Wörtchen redest."

Sagte einer der beiden und der andere grinste frech.

„Warum sollte ich das mit fremden Leiten, wie ihr tun?"

Fragte ich sie.

„So fremd sind wir uns garnicht, wenn du Luan auch kennst."

Ok vielleicht doch was mit Luan zu tun.

„Und warum ich?"

Beide grinsten einfach und setzten sich auf eine Bank.
Anscheinend wollten sie mir nichts tun.

„Kennst du ihn oder nicht?"

Frage der andere.
Ich nickte.

„Das ist gut."

Aber schnell unterbrach ich sie.
Ich hatte nachgedacht und wusste, was ich zu sagen hatte.

„Aber bald nicht mehr, ich will nichts mehr mit diesem Idioten zu tun haben."

Matürlich war das jetzt nicht so, obwohl ich das eigentlich in Erwägung ziehen sollte.
Sie schienen von meiner Aussage sehr überrascht, was auch mein Ziel war.

ArrogancaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt