Mit aller Kraft stieß ich Caroline erneut von mir herunter.
Seit mehreren Minuten ging das jetzt schon so, da keine von uns dazu gewillt war, nachzugeben.
Schnell sprang ich auf und presste sie fest gegen die Wand. „Provozier mich nicht so, Caroline.“, zischte ich und sie hustete kurz, ehe sie mir die Beine wegzog und ich auf dem Boden landete.
Doch ich lachte nur ein wenig auf, während ich mich wieder aufrichtete. „Puh. Du bist ja echt gut.“, grinste ich dann und wickelte eine Haarsträhne um meinen Finger.
„Sieh ein, dass ich stärker bin als du.“, sagte sie daraufhin bloß und sah mich zum Teil warnend, zum Teil hoffnungsvoll an.
„Lass mich überlegen...nein.“, schmunzelte ich und blieb ein paar Sekunden sitzen. Doch dann stand ich auf und hatte meine Hand so schnell in ihrer Brust versenkt, dass sie es erst jetzt realisierte und die Augen aufriss.
„Cora!“
Ich wirbelte herum und sah Klaus wenige Meter von mir entfernt stehen. „Endlich...“, murmelte ich und drückte kurz zu, woraufhin Caroline begann zu Husten.
„Tu das nicht.“, sagte er leise und ich blickte zwischen ihm und meiner Freundin hin und her. „Was kümmert es dich überhaupt?“, fragte ich dann genervt.
„Weil ich weiß, wie gerne du sie hast. Sie ist ein junger Vampir, genauso wie du. Und deine Freundin. Du hast mich damals angefleht, dich nicht zu töten, weil du noch so viel vor dir hast. Weil du noch so jung bist. Caroline hat das Gleiche verdient. Außerdem...“
Er sah mich eindringlich an. „...würde es dir das Herz brechen, wenn du begreifst, was du getan hast. Wenn du wüsstest, dass du sie umgebracht hast.“
Caroline würgte kurz und sah mich flehend an. „Dank dem Arsch später dafür, dass er dir dein Leben gerettet hat.“, murmelte ich ihr genervt ins Ohr und blickte kurz zu Klaus, bevor ich ihr mit einem Ruck das Genick brach.
Dann sah ich den Urhybrid an. „Was? Ich dachte wenigstens du würdest mich mit Vorschriften in Ruhe lassen.“, murrte ich und lief auf ihn zu.
„Du hättest es bereut.“, sagte er bloß und sah mir in die Augen.
Ich seufzte auf und legte meine Hände an seine Wangen, während ich leicht darüber strich.„Ich weiß...“, hauchte ich dann und sah kurz auf den Boden. „Trotzdem wäre das immer noch meine Sache gewesen. Du musst nicht auf mich aufpassen.“, sagte ich dann, und hatte sein Kopf schnell in eine unnatürliche Richtung gedreht.
„Und jetzt nervt mich einfach nicht mehr.“, grummelte ich, als ich Caroline, Klaus und Elena - alle ruhig gestellt - auf dem Boden noch einmal ansah.
Zufrieden zuckte ich lächelnd mit den Schultern und seufzte kurz auf.
Jetzt war wahrscheinlich der richtige Zeitpunkt, sich betrinken zu gehen.Deshalb zögerte ich nicht lange, sondern machte mich auf den Weg ins Grill. Doch zu allem Unglück erblickte ich schon vor weitem Stefan.
„Nein ey...“, murmelte ich und blieb stehen, bevor ich rückwärts wieder zur Tür herauslief. Hatte man denn hier nirgends seine Ruhe?!
Kopfschüttelnd lief ich also ziellos durch die Straßen.
„Du bist doch die Kleine, die Nik so gerne hat, oder?“Ich wirbelte herum.
„Rebekah.“, lächelte ich dann. Sie mochte ich. Und wenn ich Glück hatte, dann nervte sie mich nicht.Sie kam auf mich zu und grinste mich an. „Du siehst wirklich deprimiert aus, wenn ich das mal so sagen darf.“, sagte sie dann mit schiefgelegtem Kopf zu mir.
„Naja, jeder verurteilt mich für meine nicht vorhandenden Gefühle und überall treffe ich jemanden, der mir Probleme machen könnte.“, meinte ich bloß und zuckte erneut mit den Schultern.
„Hm, dann bist du bei mir ja genau richtig.“, sagte die Blondine zufrieden und verschränkte die Arme. „Ach ja?“, fragte ich und hob die Augenbrauen, woraufhin sie nickte und eine meiner Haarsträhnen um ihren Finger wickelte.
„Natürlich. Mit mir kann man viel Spaß haben. Das müsstest du doch schon in Chicago gelernt haben.“, schmunzelte sie und verdrehte die Augen.
„Also...“, begann sie und sah mich erwartungsvoll an. Eine Antwort hatte sie gar nicht abgewartet. „Wen kannst du so gar nicht leiden?“, fragte sie mich deswegen.
„Ich schätze mal Matt oder Tyler.“, antwortete ich direkt und sie begann zu lachen. „Naja aber die beiden sehen gut aus, oder nicht?“
„Wie man's nimmt. Dein Bruder ist um einiges heißer.“, grinste sie und sie verzog das Gesicht. „Uhh okay, das will ich gar nicht hören. Wen von beiden bringen wir um?“
„Tyler?“
Bekah überlegte kurz und biss sich auf die Unterlippe. „Ist es nicht Carolines große Liebe?“, fragte sie mich dann und ich verdrehte die Augen.
„Hm. Ja schon. Aber was kümmert mich das?“, fragte ich lachend. „Sie wird dir das vielleicht nicht verzeihen.“, bemerkte sie.
Ich stöhnte laut auf. „Und ich dachte man kann Spaß mit dir haben. Du denkst mir schon wieder zu viel nach. Gott...Ich muss raus aus dieser Stadt. Wenigstens für heute.“, murrte ich.
Ich ließ sie gar nichts erwidern, sondern raste nach Hause, um mich in mein Auto zu setzen und einfach nur schnellst möglich wegzufahren.
Ich hatte von Klaus und Rebekah wirklich etwas mehr erwartet. Doch es machte einfach keinen Spaß jemanden alleine umzubringen.
Vielleicht würde ich ja jemanden finden, der etwas mehr Spaß verstand.
Mit diesem Gedanken folgte ich einfach der Straße und fuhr, bis ich keine Lust mehr hatte. An einer Tankstelle stieg ich aus.
Der Typ hinter der Theke war bestimmt ein Leckerbissen und ein guter Snack für zwischendurch.
Doch als ich hereintrat, erstarrte ich. Von ihm trank gerade schon jemand.
Das konnte doch nicht wahr sein.„Hör zu: Einmal wollte ich Spaß und jetzt kommst du und machst es mir kaputt. Wenigstens einen Mensch wollte ich noch umbringen heute.“, beschwerte ich mich.
Der Vampir ließ von dem Mann hinter der Theke ab und ich erstarrte erneut. Diese Person kam auf mich zu und sah mich überrascht an.
„Oh.“, bemerkte ich jedoch nur gleichgültig.
Sie blieb vor mir stehen und ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen.„Hat da etwa jemand seine Menschlichkeit ausgeschaltet? Gefällt mir.“
Ich verdrehte die Augen und schubste die Person zur Seite. „Hast du mir wenigstens was übrig gelassen?“, fragte ich dann.
„Nein. Seh ich etwa so aus? Aber ich weiß wo du jede Menge Blut bekommst.“, hörte ich die Stimme hinter mir und drehte mich lächelnd um.
„Ach ja? Und wo?“, fragte ich sofort.
„Komm mit mir. Dann zeig ich es dir. Wird sicherlich...interessant. Ich kann dir viel beibringen, Kleine.“
Ich zog die Augenbrauen zusammen, nickte dann aber langsam. Hier war ich mir wenigstens sicher, dass ich auf meine Kosten kommen würde.
„Und ich muss dafür nichts tun?“, fragte ich etwas misstrauisch.
„Vielleicht eine Kleinigkeit. Aber das schaffst du. Ein Kinderspiel. Also: Was sagst du?“
Langsam begann ich zu schmunzeln. „Warum fühle ich mich gerade, als würde ich einen Deal mit dem Teufel machen?“
„Glaub mir Kleine: Die Person über die du heimliche Sexträume hast, ist hier der Teufel. Das kann ich dir sagen. Wenn du nicht schon längst mit unserem Urhybrid geschlafen hast. Aber ich...bin zumindest eine gute Vorstufe.“
Lachend warf ich meine Haare zurück und klatschte in die Hände.
„Na dann: Ich will keine Zeit verschwenden. Lass uns gehen.“Zufrieden begann die Person vor mir zu grinsen und sah mir hinterher, als ich aus der Tür trat.
„Was auch immer du sagst.“
DU LIEST GERADE
Dark Love - K. Mikaelson
FanfictionMystic Falls...Was für ein Kaff... Hier war nie etwas los, bis die merkwürdigen Tierangriffe anfingen und Coras neu gefundene Freunde sich plötzlich begannen, komisch zu benehmen... Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht und Cora war sich sicher...