eighteen

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"Wie, du hast die Kohle noch nicht? Dein scheiß Ernst jetzt?", fuhr Jackson den Jungen an.
Er ging einen Schritt zurück, sein gegenüber jedoch sofort einen auf ihn zu.

"Es tut mir leid! Ehrlich! I-ich... Ich gebe dir das Geld morgen, bitte..."
Er musterte ihn, jedoch wich Jimin seinem Blick gekonnt aus.

Ich hasse es so sehr.

Der Mann war stärker, älter und größer als er selbst, also standen seine Chancen gleich null.
Mit einer letzten Warnung und einer harten Backpfeife, ließ Jackson ihn stehen.

Leise trat Jeongguk aus den Schatten.
War es wirklich nur ein Zufall, dass er gerade diese Straße runtergelaufen war?
Womöglich.

Sanft zog er Jimin zu sich ran, drehte ihn herum und betrachtete sein Gesicht.
"Wie heißt der Typ?", fragte der Ältere ihn, mit ernster Stimme.
Worum es ging, wusste er bereits.

Der Brünette richtete Jimins Haar und legte seine kalte Hand zur Kühlung, an die pochende Wange.
"Wieso schuldest du ihm Geld?", fragte der Mann leise.

Jimin sah ihn mit geweiteten Augen an.
"I-ich... Ich..."
Kein Satz kam über seine Lippen, er wusste nicht, ob er seinem Gegenüber die Wahrheit sagen sollte.
Nach einer Weile entschied er sich aber dagegen.

"Ich hab sein Handy aus Versehen kaputt gemacht und konnte ihm das Geld noch nicht zurückzahlen", sprach der Jüngere leise.
Sein Blick verlor sich irgendwo in der Dunkelheit, während er sich etwas an Jeongguks kühle Hand schmiegte.

Der Mann sah ihn kurz prüfend an.

"Soll ich mit ihm reden?", fragte er.
Nicht wie eine Mutter, die versuchte dem Kind vorsichtig klar zu machen, dass das der falsche Weg war, seine Probleme zu lösen, sondern wirklich Klartext.
"Selbst wenn man Schulden hat, schlagen geht gar nicht"

Er löste seine Hand und strich ihm durch die Haare.
"Was macht die Welt nur mit dir?", murmelte er leise.
"Soll ich dich nach Hause bringen oder willst du noch etwas mit mir machen?"

Jimin genoss die sanfte Berührung des Oberstufen Schülers und blinzelte ihn an.
"Ich will dir nicht zur Last fallen, du hattest sicher etwas vor, sonst wärst du sicher nicht draußen"
Er lächelte leicht, aber falsch und aufgesetzt.
"Und das was ich vorhin gesagt habe... Das tut mir leid, es stimmt nicht, du bist kein Monster..."

"Ich bin mit meinem Treffen fertig und auf dem Weg nach Hause gewesen"
Der Mann grinste.
"Lust auf etwas witziges?"
Schnell hob er den Jüngeren in seine Arme und rannte los.

Selbst wenn er dadurch wieder krank werden würde, es lohnte sich.
Nicht weit von hier war ein See und samt Jimin, rannte er lachend in diesen hinein.

Als der Junge das kalte Wasser zu spüren bekam, schrie er unmännlich hoch und laut auf.
Er hatte sich regelrecht an ihn gekrallt, in der Angst, dass Jeongguk ihn verlieren oder loslassen würde - immer hin könnte er untergehen.

Das Wasser war unmenschlich kalt und demnach beschwerte sich Kleinerer auch.
"Oh mein Gott... Hilfe", hörte man ihn quieken.

Beide würden es sicher noch zu spüren bekommen, was die Nachteile dieser Aktion gewesen waren, aber im Moment war es einfach nur lustig, eben weil es für sie in ihren Augen so lebensmüde war.

Jeongguk ließ Jimin los und sie beide schwammen nebeneinander her.

"Besser?", fragte der Ältere.
Er wollte, dass Jimin das bedrückende Gefühl kurz vergessen konnte.
"Ich gebe dir später warme Sachen. Zu mir ist es näher, als zu dir"
Erneut wuschelte er ihm durch die Haare und lächelte breit.

"Okay, danke. Das wichtigste ist, dass Hoseok das nicht heraus findet. Ansonsten ist mein kleiner Arsch am Arsch"

Laut lachte Jeongguk auf.
"Stimmt. Deinem kleinen Arsch soll ja nichts passieren"
Er wackelte mit den Augenbrauen und näherte sich ihm, bevor er ertrinken konnte, denn das Wasser reichte Jimin bis zum Hals, wenn er gerade stand, auf Zehnspitzen, wenn nicht sogar bis zum Kinn.

Der Mann musterte, wie so oft, sein Gesicht.
Er verstand den Jungen leider nicht, warum er sich so rumschuppsen ließ.

Sanft strich er ihm nochmal über seine Wange und vergaß kurz, wie komisch es eigentlich war, ehe er sich wieder ein Stück von ihm entfernte.
"Du zitterst, sollen wir raus?", fragte er ihn.

Jimin lächelte schwach.
"Schon gut, aber ja, es wäre besser. Du bist gerade erst gesund geworden und ich möchte nicht schon wieder krank werden"
Die Berührungen fand der Junge nicht seltsam, obwohl er sie normalerweise als diese empfinden sollte.
Er wusste, dass er nicht auf Frauen stand, aber dennoch - es war in Augen anderer seltsam.

Jimin fand es unfair, das Frauen gegenseitig an sich kleben durften, sich näher kommen konnten, wenn auch nur freundschaftlich.

𝓟𝓻𝓲𝓿𝓪𝓽𝓮 𝓬𝓸𝓪𝓬𝓱𝓲𝓷𝓰 // 𝓰𝓰𝓾𝓴𝓶𝓲𝓷Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt