twenty-seven

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Jeongguks Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
Sofort zog er den Jungen an sich und wischte über seine Lippen - gleich mehrmals.
"Und der geht mit dir in eine Klasse?", fragte der Mann ein wenig harsch nach.

Er packte Jimin an den Schultern.
"Wenn er dumm kommt, rede mit mir. Und das mit dem Schweigegeld kann er sich in den Arsch schieben"
Auch Jackson musste ein Geheimnis haben.
Irgendeins.

Jimin leckte sich nach der Putzaktion über seine trockenen Lippen und sah seinem Gegenüber in die Augen, dabei perplex blinzelnd.
"Okay..."

Was würde passieren, wenn Jackson herausfindet, dass Jimin es jemanden erzählt hatte?
Er würde mich grün und blau schlagen..., dachte sich der Kleine.
"Oh mein Gott...", murmelte er darauf hin.
Erst jetzt wurde dem Schwarzhaarigen klar, dass er gerade alles ausgeplaudert hatte.

Jeongguk nahm sein Kinn zwischen Daumen- und Zeigefinger und zwang Jimin, ihn anzusehen.
"Ich werde ihm nichts sagen. Noch nicht jedenfalls", beruhigte er den Jungen.
"Ich lasse es so wirken, als wäre ich selbst dahinter gekommen.
Und wenn er dich nochmal anfässt, sage ich als Zeuge aus, zusammen mit meinen Freunden"

Sanft wuschelte der Ältere ihm durch die Haare.
"Armes Baby, lass dich von solchen Typen nicht einschüchtern. Ihr Verhalten zeigt, dass sie mit ihrem Leben unglücklich sind. Das heißt, dass Jackson wohl auch etwas versteckt"

Armes Baby? Ich bin sein Baby oder wie darf ich das verstehen?

Erneut wischte der Brünette über die Lippen des Jüngeren, aber die Vorstellung in seinem Kopf verschwand nicht.
"Penner", giftete er leise und rieb weiter, bis die Lippen rötlich und geschwollen waren, worauf hin Jimin anfing an zu schmollen.
"Du machst meine Lippen kaputt...", brummte er.

Sie kribbelten unangenehm.
"Stört es dich so sehr das seine Lippen meine berührt haben?", fragte der Junge leise.
Wenn er ehrlich war, störte es ihn auch, aber sein Gegenüber wohl mehr.

Das kommt dir nur so vor, hör auf damit..., ließ er seine eigene Hoffnung platzen.

"Und wie mich das stört. Der Kerl hat dich nicht anzufassen. So ein schmieriger, hässlicher Sack mit großer Klappe"
Er könnte tatsächlich außrasten, wenn er nur daran dachte.
Niemand sollte Jimin anfassen, außer ihm selbst.

"Kann ich mit Desinfiktionsmittel rübergehen?", fragte Jeongguk.

Jimin blinzelte.
"Was?"
Nach einer kleinen Pause schüttelte er den Kopf.
"Nein, dass schmeckt nicht. Alles außer Reinigungsmittel, meinetwegen"

Der Ältere zog eine kleine Schnute, bis ihm etwas einfiel, was besser als jedes Reinigungsmittel wäre.
Der Mann beugte sich vor und ehe Jimin ihn daran hindern konnte, legte er seine Lippen auf die des Jungen und küsste ihn innig.
Nach einer Weile löste er sich von ihm.

Für einen Moment realisierte der Schwarzhaarige überhaupt nichts.
Hat er mich gerade geküsst? Jeon Jeongguk?

Jimin sah den Mann mit leicht geöffneten Mund an und fasste sich an die Lippen.
An sich hatte er kein Problem damit, aber es wunderte ihn, dass er es ohne zu zögern getan hatte.
Er lächelte leicht und hielt sich die Hand vor den Mund, um sein immer größer werdendes Lächeln zu verstecken.

"Hoffentlich wohl besser als der andere", lachte Jeongguk darauf hin und beobachtete, wie Jimins Lächeln immer breiter wurde.

So etwas war ihm längst nicht mehr peinlich.
Wenn jemand hackevoll Yoongi anfängt auszuziehen, versuchte Dirtytalk mit ihm zu sprechen und ihn mit seinem Sabber zu zukleistert, hatte schon die Spitze der Peinlichkeitsskala erreicht.
Zufrieden leckte er sich über seine Lippen.

Die Röte in Jimins Gesicht konnte er zwar nicht verstecken, aber er versuchte es auch gar nicht mehr.
"Um einiges. Deine Lippen sind viel weicher und angenehmer, als die von diesem Penner", schmunzelte er.
Doch es war wirklich so.

Der Junge glaubte, dass die Lippen Jeongguks etwas rau und kratzig wären, aber sie waren das Gegenteil.
Warm und weich.
Er fuhr sich durch die Rabenschwarzen Haare und räusperte sich leise.

Jeongguk hätte ihn gerne noch einmal geküsst - es war zu schön gewesen.
"So, du Popotarzan, ich bring dich wieder nach Hause. Ich weiß nicht wieviel deine Freunde wissen, sonst sage ich, dass ich dich ausversehen die Treppe hinuntergekickt habe"
Er bat ihn seinen Ranzen zu schultern, bevor er sich zu Jimin hinunterkniete und ihn Huckepack nahm.

Dieser keuchte erschrocken auf und legte die Arme um den Hals des Mannes.
"Lass mich runter, ich bin viel zu schwer...", murmelte er leise.

Schließlich legte er seinen Kopf auf Jeongguks Schulter, bis ihm klar wurde, wie er gerade genannt worden war.

Popotarzan?
Er schnaubte.

"Ich brauche unbedingt einen Spitznamen für dich. Irgendwas fieses..."
Jimin stellte den Namen in seinem Kopf ein wenig um, aber kam eher auf mittelmäßig gute Ergebnisse.
"So, absofort heißt du Kookie. Ganz niedlich, passt doch zu dir", lachte er.

𝓟𝓻𝓲𝓿𝓪𝓽𝓮 𝓬𝓸𝓪𝓬𝓱𝓲𝓷𝓰 // 𝓰𝓰𝓾𝓴𝓶𝓲𝓷Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt