fifty-one

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Mit Yoongi an seiner Seite kam Jimin sicher zu Hause an.

Der Ältere wollte ihn nicht alleine lassen.
Egal wie gemein er rübergekommen war, er hatte eine gute Seite in sich, welche sich um seine Freunde sorgte, als wären sie seine Familie.

"Danke... Für alles", murmelte der Jüngere schließlich, als sie vor seiner Haustür standen.

"Ja, ja. Schon gut und jetzt mach, dass ihr beiden euch wieder versöhnt. Ich kann weder dich, noch Jeongguk so sehen, kapiert?"

Jimin kicherte leise und nickte zustimmend, ehe er die Haustür aufschloss und ins warme Innere trat, dabei leise seufzend.

"Jimin!"

Taehyung kam um die Ecke geschossen, mit einem halb besorgten, halb glücklichen Gesichtsausdruck, die Arme dabei in die Höhe gereckt, um den Älteren wenige Sekunden später in eine Umarmung zu ziehen.

"Du hast es geschafft!"
Der Junge hatte vor bereits zwei Stunden seine Prüfung abgegeben, also war er entweder ein Genie oder so verzweifelt, dass nicht einmal ernsthaft nachdenken geholfen hatte.

"Ja... Endlich. Jetzt müssen wir nur noch auf unsere Ergebnisse warten. Hoffentlich haben sich meine Mühen gelohnt", murmelte der Blonde und fing an, sich seine dicke Jacke auszuziehen.

"Hey Chim."
Hoseok kam aus der Küche und wischte sich mit einem Tuch gerade wohl die Hände trocken.
"Ich habe dir eine Suppe gemacht. Iss am besten ein wenig und leg dich dann schlafen, ich bring dir dann noch etwas von dem Fiebersenkenden Mittel."

Schwach nickte der Jüngere und zog sich zu allerletzt noch den verseuchten Schal aus, welcher sofort in der Waschmaschiene landete. 
Dazu gesellte sich auch noch der Rest seiner Kleidung und diese wurde von einer Jogginghose, sowie einem dicken Pullover ersetzt.

Das war die letzte Prüfung gewesen.
In zwei Wochen kämen die Ergebnisse rein, wenn nicht sogar in einer und in der Zeit fanden noch eine oder zwei mündliche Prüfungen an, doch diese seien nicht annähernd so anspruchsvoll wie die schriftlichen.

"Kommt Essen!", rief Hoseok von unten.

Der Tisch war gedeckt und sogar eine kleine Kerze brannte.

Die ersten Minuten war es still und jeder schlürfte leise vor sich hin, bis der Jüngste die Initiative ergriff.
"Fahrt ihr über Silvester zu euren Familien?"

Jimin hielt inne und Hoseok legte seinen Löffel auch nieder.

"Eigentlich wollte ich Neujahr mit Jeongguk nach Busan fahren, aber das hat sich ja jetzt erledigt... Also wahrscheinlich fahr ich nach Hause."
Kurz war es still, denn das Thema "Jeongguk" war unglaublich sensibel, doch keiner der dreien ging weiter darauf ein.

"Ich fahre zu meinen Eltern und meiner Schwester, die freuen sich schon", lächelte der Älteste und blicke fragend zu Taehyung, welcher als letzter übrig blieb.

"Mhm... Also ist keiner hier, mh? Ich fahre zu meiner Oma aufs Land, meine Eltern kommen auch. Eigentlich die ganze Familie. Ich bleibe da, bis die Schule wieder los geht."
Glücklich lächelte der Junge, denn er war gerne bei seiner Oma, schließlich war er bei ihr groß geworden.

"Ich bleibe bis zum 4.1 dort. Du, Jimin?"

Angesprochener zuckte mit den Schultern und stützte seinen viel zu schweren Kopf auf der Hand ab.
"Keine Ahnung... Muss ich noch klären. Mal gucken, wie ich überhaupt hinkomme. Wollten ursprünglich mit dem Auto fahren, aber wahrscheinlich muss ich jetzt doch Zug fahren."

Kurz war es wieder bedrückend still, doch diese Stille wurde vom Postboten unterbrochen, welcher an der Tür klingelte.

Zusammengefasst war der weitere Verlauf des Nachmittags ruhig.
Hoseok ging arbeiten, Taehyung setzte sich vor den Fernseher und Jimin verzog sich unter seine Bettdecke, um noch ein wenig Ruhe und möglichen Schlaf abzubekommen, doch nichtsdestotrotz verliefen sich seine Gedanken wieder zu Jeongguk.

Der Mann schwebte ihm unaufhörlich im Kopf herum - es war furchtbar anstrengend.

 Nach ganzen zwei Stunden, nach langem weinen und schluchzen, schaffte er es endlich einzuschlafen und Kraft zu tanken.

Der Druck in seinen Lungen ließ auch nach, sowie das Kratzen im Hals und der ständige Hustenreiz.
Die letzten Tage waren alles andere als einfach zu überstehen gewesen, es war die reinste Achterbahnfahrt gewesen, doch nicht einmal im Schlaf fand Jimin seine Ruhe.

Ab und zu quälten ihn Fieberträume, in welchen niemand geringeres als Jeongguk auftauchte.

Seine Worte wiederholten sich jedes Mal aufs neue.
Es sei nichts anderes als ein dummer Fehler gewesen. 
Die Bedeutung hatte Jimin immer noch nicht verstanden, denn entweder reimte er sich etwas zusammen oder spekulierte so viel, dass es am Ende überhaupt keinen Sinn ergab.

Das einzige, was er wusste war, dass er unter einem gebrochenen Herzen litt, doch das sein Gegenstück genau so emfand, blieb ihm verwehrt. 

𝓟𝓻𝓲𝓿𝓪𝓽𝓮 𝓬𝓸𝓪𝓬𝓱𝓲𝓷𝓰 // 𝓰𝓰𝓾𝓴𝓶𝓲𝓷Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt