forty-three

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Selbst wenn Jimin wusste, dass Hoseok möglicherweise sauer auf ihn war, interessierte es ihn nicht so sehr, wie es sollte.
"Oh...", murmelte er bloß.

"Mach dir keinen Kopf. Wenn er jemanden den Kopf abreißt, dann ja wohl mir", lächelte Jeongguk aufmunternd.
Auch er fühlte sich gerade irgendwie leer.

Langsam stand der Jüngere auf, um sich fertigzumachen, denn desto länger er wartete, desto lauter würde es später im Haus werden.
Doch er hielt Inne, als auch der Brünette Anstalten machte sich anzuziehen.
"Jeongguk, du musst mich nicht begleiten, ich schaffe das alleine. Außerdem entspannt dich mal, du musst deinem Körper ein wenig Ruhe gönnen.
Ich schreibe dir sobald ich zu Hause bin, ja?"

"Mir gefällt das aber nicht", sagte antwortete der Mann, während ihm tausende Szenarien vorschwebten.
"Meine Gegend hier ist Dreck. Hier wohnen wirklich nur komische Menschen. Ich begleite sich zum Park, Deal?"

"Deal", murmelte der Junge.

Es wurde bereits dunkel draußen und ein kühler Wind wehte, welche beide zum zittern brachte.

Jimin trug keine Jacke, nur einen Pullover und das wurde ihm nun auch zum Verhängnis.
Von Park aus war es bis zu ihm nach Hause ein zehn minütiger Weg, auf welchen er keine Lust hatte, vor allem nicht in dem Zustand.

"Machen wir schnell", murmelte Jeongguk.
Dabei zog er sich seine eigene Jacke wieder aus, um sie dem Kleineren um die Schulter zu legen.

Die ersten zwielichtigen Gestalten krochen schon aus ihren Höhlen - so etwas unschuldiges wie Jimin passte ihnen natürlich direkt in den Kram.
Sicherheitshalber legte Jeongguk ihm einen Arm um die Schulter, um ihn vor möglichen Konfrontationen zu schützen.

Jimin selbst war mehr als überfordert mit der ganzen Situation, schließlich hatte ihm noch nie jemand so wollend nachgesehen.

Am Park angekommen atmete der Schwarzhaarige noch einmal den Geruch der Jacke ein, ehe er sie auszog und seinem Begleiter reichte.
Am liebsten würde er ihn kurz in den Arm nehmen, aber der Mann hatte ja schließlich Schmerzen.
Er durfte und sollte nicht.

"Keine Ursache. Komm gut nach Hause und schreib mir wirklich."
Mahnend tippte Jeongguk dem Jungen auf die Nasenspitze, ehe er sich vorbeugte und ihn küsste.

"Man sieht sich. Halt die Ohren steif."

Leise kicherte Jimin und nickte.
"Bis dann."
Er wank ihm noch kurz, ehe er davon hüpfte, in die Dunkelheit.

Jeongguk sah ihm solange nach, bis der kleine Flummi gänzlich verschwunden war.

"Gewagt ihn herzubringen."
Sofort drehte sich der Mann um und erblickte Yoongi, welcher an einer Laterne lehnen.

Als Antwort kam erst einmal ein langes, tiefes Seufzen.
"Ja, ich weiß. Was anderes blieb mir nicht übrig."
Nachdenklich musterte er den Älteren Mann vor sich.
Blaues Auge, zerfetzte Sachen.

Als Jimin zu Hause ankam, gab es erst einmal ein Donnerwetter, vor allem als Taehyung die Knutschflecken an seinem Hals sah.
Der Junge flüchtete in sein Zimmer und schloss die Tür ab, ausblenden tat er das Gemecker, indem er über Kopfhörer Musik hörte.

Erst eine Stunde später fiel ihm ein, dass er Jeongguk schreiben sollte.
"Fuck..."

...

Heyyyyyyy

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Heyyyyyyy

Bin schon seit einer Weile zu Hause ups

Nie... NIE WIEDER lasse ich dich alleine gehen!

ES TUT MIR LEID OK

Ich hab die Zeit vergessen.
Hoseok und Taehyung haben mich direkt belagert, weil sie die Knutschflecken gesehen haben

Was hast du sie auch so weit oben gemacht?

Hör auf mir jetzt die Schuld zuzuschieben!
Ich mach sie wo ich will

aha

...

Ein leises Seufzen kam über Jeongguks Lippe.

Er vermisste seinen Schützling, selbst wenn sie sich eben erst gesehen hatten.
Das Gefühl von Nähe, welches sie sich gegenseitig schenkten, war etwas, was er zuvor noch nie so wirklich gespürt hatte und ganz ehrlich?
Es war ein schönes Gefühl.

Durch all diese Gedanken konnte er nicht schlafen.
Jimin dagegen schlief relativ entspannt und gut, wachte aber bereits früh wieder auf.

Wirklich sehr früh.
Es war halb vier am Morgen.

Sein trüber Blick landete auf der freien Fläche neben ihm.
Ohne Jeongguk fühlte er sich doch schrecklich einsam, obwohl er es nicht einmal unbedingt war.

Um sich von den traurigen Gedanken abzulenken setzte er sich an ein weiteres Prüfungsfach: Biologie.

Es vergingen Stunden, in welchen sich Taehyung zu Jimin gesellte und mitlernte, während Hoseok außer Haus war.
Sie verbrachten den gesamten Tag am Schreibtisch und bereiteten sich vor.

Als Hoseok am Abend wieder nach Hause kam und den Schwarzhaarigen fragte, ob er denn schon gelernt hätte, fing dieser an zu weinen.
Aber so richtig.

Er regte sich über die Schule und ihr beschissenes System auf, bis er keine Luft mehr bekam und kraftlos auf die Couch fiel, dabei überlegend, ob er Jeongguk schreiben sollte.

Ein bisschen mehr aufregen und vielleicht auch die Sehnsucht ein wenig stillen.

𝓟𝓻𝓲𝓿𝓪𝓽𝓮 𝓬𝓸𝓪𝓬𝓱𝓲𝓷𝓰 // 𝓰𝓰𝓾𝓴𝓶𝓲𝓷Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt