twenty

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"Aber das ist doch schrecklich...", schluchzte Jimin.
Es wollte nicht in seinen Kopf rein, er war viel zu leichtgläubig und naiv.

"Ich kenn dich seit einer Woche, aber du bist so lieb zu mir... Warum?
Warum, obwohl ich so bin wie ich bin? Es hat dich genervt und 'lüg nicht, es nervt dich doch immer noch... Du bist ein sehr lieber Mensch, wenn du jemanden an dich ranlässt.
Mich lässt du wahrscheinlich nicht einmal annähernd an dich ran, aber es ist okay..."
Es ist normal.

Er schluchzte wieder leise auf.

"Und wie ich dich an mich heran lasse...", murmelte Jeongguk, beugte mich vor und küsste seinen Scheitel.
Prompt hielt Jimin inne und sah den Älteren aus großen, verweinten Augen an.
"So wie ich zu dir bin, bin ich höchstens zu Seokjin und Yoongi. Du erinnerst mich ein wenig an sie.
Aber bei dir ist es dennoch anders.
Ja, deine Schüchternheit regt auf, aber ich kann das nicht mit ansehen. Es ist kein Mitleid, ich will dir helfen auf festen Beinen in der Welt zu stehen und das deine Welt wieder... Farbe bekommt"

Der Brünette lächelte matt.
"Sowas schnulziges zum Beispiel, habe ich noch nie zu jemandem gesagt"

Jimin lächelte leicht und kicherte schließlich.
Er würde nie behaupten, er wäre unglücklich, aber nun auch nicht der glücklichste Mensch auf Erden.

"Dann freue ich mich der erste zu sein"
Instinktiv kuschelte er sich an den Älteren.
"Danke für deine Hilfe. Ich würde dir dann im Gegenzug auch helfen, aber eben auch, weil du eine tolle Person bist... Ihh, wo sind die Kerzen und die Musik?"

Genug Schnulze, er hat recht.

Jeongguk lachte über die Aussage.
"Irgendwo müsste ich sogar Kerzen haben. Vielleicht duftende", grinste er Jimin an.
"Du hast mir schon geholfen. Ihr habt mich todkranken versorgt"
Theatralisch legte er seine Hand auf die Brust und lachte leise.

Vielleicht bin ich ja doch kein Arschloch, während er überlegte, ließ er sich müde nach hinten sinken.
Durch Jimins Körperwärme wurde ihm wieder warm und das Zittern verebbte, dass Zittern, welches der Jüngere die ganze Zeit über gespürt hatte.

Durch das Klingeln von Jimins Handys zuckte der Besitzer zusammen, nahm den Anruf entgegen, aber atmete vorher noch einmal tief durch, denn Entenmama Hoseok saß am anderen Ende der Leitung.
"Ich bleibe bei einem Freund... Ja... Ja, gute Nacht Hyung"
Er legte auf und kuschelte sich wieder an Jeongguk.

"Ich hoffe es ist okay, wenn ich bleibe?", fragte er leise.

"Nein", brummte der Oberstufen Schüler.
"Ich schmeiße deinen kleinen Popo aus meiner Bude"

Augenrollend zog er Jimin näher zu sich, sodass er halb auf seiner starken Brust la, legte dann mehrere dünne Decken über sie.
"Wenn es zu kalt ist, tut es mir leid. Auf die Heizung kann man sich hier nicht verlassen"
Still strich der Ältere wieder durch die weichen, dunklen Haare des Kleineren.

"Mhm...", brummte dieser nur.
"Schon okay..."
Er genoss die langen, dünnen Finger in seinen Haaren.

"Schlaf gut...", brummten beide zeitgleich und schmunzelten ein wenig in sich hinein, ehe es still wurde und man nur das tiefe, ruhige ein-und ausatmen der beiden hörte.

In dem Haus herrschten beinahe Minusgrade, höchstens fünf waren es oder könnten es werden.
Das Geld, um alles reparieren zu lassen, besaß Jeongguk nicht und die Zeit um es selbst zu machen erst recht nicht.
Er lebte nicht gerne alleine, aber hatte sich über die Jahre daran gewöhnt.

Die Gesellschaft war neu, aber schön.

𝓟𝓻𝓲𝓿𝓪𝓽𝓮 𝓬𝓸𝓪𝓬𝓱𝓲𝓷𝓰 // 𝓰𝓰𝓾𝓴𝓶𝓲𝓷Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt